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COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
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Sie schlug mit der Handfläche auf die Couch.
    Luke drehte sich nicht um, aber sie sah, dass er erstarrte.
    Die Marshmallows wurden schwarz im Feuer.
    „Ist es nicht so gelaufen, wie du es dir gedacht hast?“ Sein sarkastischer Tonfall fuhr wie ein eisiger Wind durch ihr Herz. Luke warf den Zweig ins Feuer, wo er schnell verbrannte.
    Danach herrschte ein langes Schweigen zwischen ihnen, das nur vom Knistern des Feuers und dem Regen unterbrochen wurde, der wieder eingesetzt hatte.
    Schließlich drehte Luke sich um und sah sie an. Sie konnte seine Miene nicht deuten. Anklagend? Verachtend?
    Sie ballte die Fäuste. Er war es schließlich, der mit seiner Ausstrahlung und seinem Geld jede Frau haben konnte, die er wollte. „Sag mir nicht, dass du in den letzten fünf Jahren keusch gelebt hast.“ Die Antwort in seinen Augen hätte sie vor Eifersucht beinahe wieder zum Weinen gebracht. Sie schlang sich die Arme um den Oberkörper und sah ihn an. „Ich habe dir geschrieben.“
    Sobald sie die Worte aussprach, hätte sie dieses leichtfertige Geständnis am liebsten wieder zurückgenommen. Dennoch wartete sie gespannt auf seine Reaktion. Hatte er ihren Brief jemals gelesen?
    Die Antwort erhielt sie sofort. Luke richtete sich auf und sah sie mit gänzlich verändertem Gesichtsausdruck an. „Wann?“
    „Ein paar Wochen später. Ich habe den Brief an die Adresse deiner Eltern geschickt.“
    Er bestätigte ihr, was sie bereits ahnte. „Ich habe ihn nie bekommen.“
    „Das habe ich mich immer gefragt.“
    „Warum?“
    „Weil ich nie eine Antwort …“
    „Nein. Warum hast du mir geschrieben?“
    Melanie sah den Mann an, der ihr Leben für immer verändert hatte. „Weil deine Handynummer nicht mehr funktionierte und meine E-Mails zurückkamen. Es war meine letzte Hoffnung.“
    „Deine letzte Hoffnung?“ Jetzt war seine Stimme wieder voller Verachtung. „Wenn es so wichtig war, hättest du auf die Idee kommen können, meine Eltern anzurufen.“
    Oh, wie gern sie ihm von dem Anruf erzählt hätte, aber welchen Sinn hatte das jetzt noch? Luke wollte offensichtlich die Beziehung zu seinen Eltern wieder vertiefen, und da mochte sie ihm nicht im Wege stehen.
    Und außerdem – würde er ihr überhaupt glauben? Einer Kellnerin, die nicht mehr als eine flüchtige Affäre für ihn gewesen war? Daher zuckte sie nur lässig die Achseln. „Ich wollte nur wissen, ob es zwischen uns wirklich vorbei ist.“
    „Das hast du doch selbst an diesem letzten Abend deutlich gemacht.“
    Auf einmal fühlte Melanie sich unendlich müde und erschöpft. Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, sich einfach an ihn zu lehnen, um etwas von seiner Kraft aufzunehmen. „Ja, sicher.“
    Luke schloss kurz die Augen. „Es tut mir leid.“ Er griff nach der geöffneten Weinflasche und goss sein Glas voll. „Ich wurde sehr schnell befördert und war schon nach ein paar Wochen im Ausland. Da habe ich meine Handynummer und meine Mailadresse geändert.“
    Und nie wieder an mich gedacht. „Kein Problem, das ist ja so lange her.“
    Melanie beobachtete ihn, wie er sein Glas an die Lippen führte und langsam den Rotwein trank. Ob der Geschmack von Wein und seinen Lippen noch der gleiche war wie früher? Wenn sie sich nur etwas vorbeugte, würde sie unter seinen zärtlichen Küssen vor Erregung zittern wie damals?
    Schnell griff sie nach dem Becher und klammerte sich daran fest, um ihre Hände unter Kontrolle zu halten. Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund, der nicht vom Kakao stammte. Es war der Geschmack von Reue und Mutlosigkeit.
    Luke leerte sein Weinglas und schenkte sich ein weiteres ein. Melanie schluckte eine warnende Bemerkung herunter. Wenn er vorhatte, sich zu betrinken, dann war das seine Sache. Sie hatte Lust, es ihm gleichzutun, aber es war besser, wenn einer von ihnen in dieser Sturmnacht nüchtern blieb.
    Daher lehnte sie sich zurück und nippte an dem Kakao. Was wohl Carissa zu der Geschichte sagen würde? Ganz klar, ihre Stiefschwester würde hier jede Menge schicksalhafte Zeichen und Verknüpfungen ausmachen, und genau das war der Grund, warum Melanie ihr noch nicht erzählt hatte, dass Luke wieder aufgetaucht war.
    Der offizielle Teil des Abends war vorbei, und Melanie hatte ihre Pflichten als Gastgeberin erfüllt. „Ich gehe zu Bett“, verkündete sie und stand auf.
    Luke drehte sich zu ihr, und wieder schienen unausgesprochene Botschaften zwischen ihnen hin- und herzufliegen. Die Sache wurde nicht besser dadurch, dass

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