COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Moment erkannte sie, dass sie ihm vertraute. Genug vertraute, um ein Risiko einzugehen.
Sie sah ihm tief in die Augen, hob die Hand und strich einige seiner kräftigen schwarzen Haare hinters Ohr. Dann zeichnete sie fasziniert mit den Fingerspitzen sein markantes Kinn nach. Die Haut war überraschend glatt und weich, trotz der sanft pikenden Bartstoppeln.
„Catherine …“
„Pst.“ Sie holte tief Luft und atmete seinen Duft ein. Eine berauschende Mischung aus einem herben Aftershave, Seife, Salzwasser und Sonne. Plötzlich reichte ihr diese zurückhaltende Berührung nicht mehr aus. Sie schlang die Arme um seinen Hals, trat einen Schritt vor und legte den Kopf an seine Schulter. Und wie an dem Tag auf den Klippen erfasste sie eine Woge heißen Verlangens.
Catherine schloss die Augen und nahm alle Sinneseindrücke wie ein Schwamm auf. Das gleichmäßige Pochen seines Herzens, sein muskulöser Körperbau, sein breiter Oberkörper, der Schutz vor der frischen Meeresbrise bot. Sie schmiegte sich enger an ihn und war wie berauscht von dem Gefühl, in seinen Armen zu liegen.
Später wusste sie nicht mehr, wie lange sie so eng umschlungen dagestanden hatten. Schließlich seufzte Kaj leise. „Ich hatte recht“, murmelte er und liebkoste sanft ihre Schläfe. „Du stellst eine Gefahr dar.“ Die Worte hätten hart geklungen, wenn er nicht hinzugefügt hätte: „Eine wunderschöne, unglaublich begehrenswerte Gefahr.“
Sanft, aber entschlossen nahm er ihre Hände aus seinem Nacken und wich etwas zurück. „Und jetzt komm.“ Er fasste sie an der Hand und setzte den Weg fort. „Lass uns sehen, ob wir irgendwo eine Erfrischung finden. Mir ist gerade ziemlich heiß geworden.“
„Ich könnte auch etwas Kaltes zu trinken gebrauchen“, sagte sie. Ein wenig atemlos, aber glücklich schlenderte sie neben ihm her. „Und etwas zu essen. Ich habe einen Bärenhunger.“
In freundschaftlichem Schweigen erreichten sie das Ende des Stegs, überquerten einen Grünstreifen, auf dem bunte Blumen blühten und stiegen die breite Treppe zum Palast hinauf.
Sie hatten gerade die Säulenhalle betreten, als eine Bewegung im Schatten eines Bogengangs Catherines Aufmerksamkeit erregte. Sie blieb stehen und verkrampfte sich, als Gregor Paulus aus dem Dunkeln hervortrat.
Er neigte den Kopf. „Hoheit. Scheich al bin Russard.“
Irgendetwas in der Art, wie sein Blick von ihr zu Kaj und wieder zurückwanderte, ließ vermuten, dass er sie schon eine geraume Zeit beobachtet hatte. Der Gedanke behagte ihr überhaupt nicht. „Was gibt es, Gregor?“, fragte sie.
„Hätten Sie einen Moment Zeit?“
„Ist es dringend?“
„Ja, Hoheit. So ungern ich Ihr … Tête-à-Tête unterbreche, es ist wichtig.“
Catherine verkniff sich eine scharfe Antwort. Sie würde nichts erreichen, wenn sie sich auf sein Niveau begab. „Okay.“ Sie sah Kaj an. „Würdest du mich bitte entschuldigen. Es wird nicht lange dauern.“
Er warf dem Diener einen forschenden Blick zu und nickte. „Natürlich. Ich warte hier auf dich.“
Lächelnd drehte Catherine sich um. Gregor trat zurück in den dunklen Bogengang und gab ihr mit seinen langen, knochigen Fingern ein Zeichen, ihm zu folgen.
Ihre Augen hatten sich gerade an das schummrige Licht gewöhnt, da kam Gregor schon zur Sache. „Dies habe ich heute Morgen unter den privaten Papieren von Seiner Hoheit gefunden. Ich dachte, Sie möchten es vielleicht gern haben.“ Er reichte ihr einen Umschlag. Sofort erkannte sie das Wappen ihres Vaters.
Ihr Magen zog sich zusammen. Teils verspürte sie Hoffnung, teils Angst. Doch jahrelange Übung half ihr, nach außen Ruhe zu bewahren. „Danke.“ Sie nahm ihm den Umschlag ab und wartete, in der Hoffnung, dass Gregor endlich verschwand. Als er sich nicht vom Fleck rührte, rang sie sich ein kühles Lächeln ab. „Ich möchte Sie nicht länger aufhalten. Ich bin sicher, Sie haben noch etwas anderes, Wichtigeres zu tun.“
„Wie freundlich, dass Sie sich darum Gedanken machen.“ Noch immer machte er keine Anstalten zu gehen. „Aber bevor ich mich empfehle, möchte ich Ihnen noch sagen, dass es mich freut, dass der Tod des Prinzen Ihnen die Freude am Wasser nicht genommen hat.“ Unverwandt blickte er sie an.
Catherine schreckte zurück. Obwohl die Worte absolut freundlich geklungen hatten, waren sie alles andere als freundlich gemeint, was schon die kalte Abneigung in seinen Augen offenbarte.
Auf der Stelle schwor sie sich, mit Daniel über das
Weitere Kostenlose Bücher