COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
seine Angelegenheiten zu regeln, hat sie offensichtlich gerade gefunden.“
Kajs Lippen waren mittlerweile nur noch eine schmale Linie. Nicht sicher, was in ihm vorgehen mochte, drehte Catherine sich um und starrte hinaus aufs Wasser. Die letzten Sonnenstrahlen brachen sich auf der Oberfläche. Sie räusperte sich. „Ich hätte an dem Tag mit auf dem Boot sein sollen.“ Endlich sprach sie das laut aus, was sie seit Monaten beschäftigte. „Egal, wie krank ich mich gefühlt habe, ich habe das Manövrieren besser beherrscht als mein Vater. Wenn ich da gewesen wäre …“
„Das ist doch Unsinn“, unterbrach er sie barsch. „Dann wärst du jetzt auch tot. Du musst akzeptieren, dass Unfälle passieren.“
„Das würde ich gern“, erwiderte sie hitzig. „Aber es war kein Unfall.“
„Wie bitte? Was willst du damit sagen?“
Catherine starrte weiter in die Ferne. „Zuerst haben wir geglaubt, es wäre ein schrecklicher Unfall. Dann wurde in Chicago ein Attentat auf Daniel verübt, und er und seine Familie wurden stutzig. Sie haben einen Ermittler engagiert, der Beweise dafür gefunden hat, dass das Boot sabotiert worden war.“ Catherine drehte sich zu Kaj um. „Verstehst du jetzt, was ich meine? Wenn ich auf dem Boot gewesen wäre, wäre mir vielleicht etwas aufgefallen, ich hätte vielleicht gespürt, dass irgendetwas nicht stimmt …“
„Und wenn nicht?“, fragte er und zog sie in seine Arme.
Sie schmiegte sich an ihn. „Dann wärst du jetzt tot – und das könnte ich nicht ertragen.“
Während er vom Verstand her natürlich wusste, dass hauptsächlich der Erbfolger, ihr Cousin Daniel, in Gefahr war, ärgerte er sich, dass niemand auch nur in Betracht gezogen hatte, dass auch Catherine gefährdet sein könnte. Ganz zu schweigen davon, dass ihr besserer Schutz zur Seite gestellt worden wäre.
„Was passiert ist, ist nicht deine Schuld“, sagte er bestimmt. „Es ist eine schreckliche Geschichte, eine, über die wir uns noch einmal ausführlich unterhalten werden, aber jetzt müssen wir etwas anderes besprechen.“
Verwirrt über sein Verhalten und den plötzlichen Themenwechsel, legte Catherine den Kopf zurück und sah ihm direkt in die Augen. Sie war immer noch blass und wirkte sehr zerbrechlich. „Und das wäre?“
Ihr Haar streifte samtweich seine Hände. Das Blut schoss ihm in die Lenden, doch er ignorierte es. „Ich muss einige Tage weg. Es gibt ein paar Dinge, die meine Anwesenheit zu Hause erfordern.“
Für den Bruchteil einer Sekunde bebte ihre Unterlippe, dann hatte sie sich wieder im Griff. „Oh.“
Er zögerte kurz. Dann legte er die Hand unter ihr Kinn und fuhr mit dem Daumen sanft über ihre Lippen. „Ich will nicht ohne dich gehen, Catherine. Komm mit mir.“
7. KAPITEL
„Du bist so still, chaton .“
Erstaunt über Kajs Beobachtung, überlegte Catherine einen Moment und stellte fest, dass es stimmte. Sie deutete auf das hektische Treiben jenseits der getönten Scheiben der Limousine, während ihr Fahrer sie durch die überfüllten Straßen von Akjeni, Walburaqs Hauptstadt, fuhr. „Es gibt so viel zu sehen.“
Das war eine absolute Untertreibung. Wohin sie auch blickte, überall herrschte eine bunte Mischung aus Ost und West, Alt und Neu. Einige Straßen weiter erhoben sich moderne Wolkenkratzer aus Stahl und Glas gegen den tiefblauen Himmel, während direkt um sie herum niedrige Steinhäuser das Bild beherrschten. Die Altstadt, wie Kaj sagte. In den Seitengassen befanden sich die Souks, die typisch arabischen Marktviertel.
Als die Limousine die Fahrt verlangsamte, um an einem Eselkarren vorbeizufahren, erhaschte sie einen Blick auf schimmernde Seidenstoffe, glitzernden Goldschmuck, unzählige Körbe und stapelweise farbenfrohe Teppiche. Und das alles in einer einzigen schmalen Gasse!
Und die vielen Menschen! Männer mit der traditionellen weißen Kopfbedeckung und in langen weißen Gewändern, die Kaj Dishdasha nannte, drängten sich neben westlich gekleideten Männern durch den schmalen Durchgang. Und Frauen in der neuesten New Yorker oder Pariser Mode wirkten wie bunte Schmetterlinge zwischen ihren konservativen, mit schwarzer Abaya und Kopftuch verhüllten Schwestern.
Ein sehr exotischer Anblick, und einen Moment war sie fast selbst davon überzeugt, Kaj die Wahrheit gesagt zu haben – dass ihr Schweigen auf die vielen neuen Eindrücke zurückzuführen war. Und natürlich auch auf psychische Belastung durch die gestrige Begegnung mit Gregor Paulus.
Doch
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