COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
sich zu melden.“
„Zufällig“, sagte Azure würdevoll, „bin ich sehr gut im Bett. Jedenfalls wenn man Paco glauben darf.“
„Der mit deiner dickbusigen Freundin abgehauen ist“, gab Paulette zurück und verschwand mit einem vielsagenden Blick in ihrem Schlafzimmer, um zu arbeiten.
Manchmal konnte Azure ihre Cousine einfach nicht leiden. Besonders dann nicht, wenn sie recht hatte.
Azure trommelte mit den Fingern auf der Lehne des Liegestuhls herum und lauschte dem Tuten in der Leitung. Sie wäre gerade viel lieber mit Lee am Strand gewesen, anstatt zu versuchen, ihren unsympathischen Klienten zu erreichen.
Endlich nahm jemand ab. „Samoa“, sagte eine angenehme Männerstimme.
„Guten Tag, hier spricht A.J. O’ Connor von Wixler Consultants. Ich würde gerne eine Nachricht für Mr. Santori hinterlassen.“
Ihr Gesprächspartner schwieg so lange, dass sie schon dachte, die Verbindung wäre unterbrochen worden. Schließlich sagte er: „Am Apparat.“
Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte gedacht, sie würde mit einem Assistenten oder Steward sprechen, nicht mit Santori selbst.
Sie räusperte sich. „Mr. Santori, ich hoffe, dass wir uns bald treffen können, um Ihre Pläne für Ihr Unternehmen durchzusprechen.“
Wieder schwieg er eine Weile, ehe er antwortete. „Sicher, das ist eine super Idee … äh, ich meinte, eine sehr gute Idee.“
Azure runzelte die Stirn. Nach allem, was sie über Leonardo Santori gehört hatte, hielt sie ihn für einen hochprofessionellen, redegewandten Unternehmer. Dieser Mann hier klang nervös und viel zu zögerlich für das Bild, das sie von Santori hatte.
„Möchten Sie vielleicht einen Termin vorschlagen?“, fragte sie.
„Wann wäre es Ihnen denn recht?“
Normalerweise waren ihre Kunden fordernder, weil sie wussten, dass sie die Zügel in der Hand hatten. „Darf ich Sie am Freitag zum Essen einladen, Mr. Santori?“
„Äh, in Ordnung.“
„Wenn Sie möchten, hole ich Sie gerne am Jachthafen ab.“
„Super! Ist sieben Uhr okay?“
„Natürlich. Bis dann, Mr. Santori.“
„Ciao!“
Azure legte auf und schüttelte verwirrt den Kopf. Mr. Santori war vielleicht reich, aber er klang extrem ungebildet. Nun ja, er entsprach zwar nicht ihren Erwartungen, aber immerhin hatten sie endlich einen Termin mit ihm.
Paulette schleifte Azure zu genau der Boutique, in deren Schaufenster sie den gelben Häkelbikini bewundert hatte. Paulette suchte ein Exemplar heraus, das für Azures Empfinden zwei Nummern zu klein aussah.
„Sieh es doch mal so, Azure“, sagte Paulette, als ihre Cousine in dem Bikini aus der Umkleide kam und sich zögerlich im Spiegel betrachtete. „Du willst Lee verrückt machen. Genau das tut dieser Bikini. Du siehst heiß aus!“
Azure drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Das Oberteil betonte ihren Busen vorteilhaft, ließ aber sehr wenig Raum für Fantasie. Das Höschen schien aus wenig mehr als ein Paar Fäden zu bestehen, die gerade mal das Wichtigste verbargen. Azure seufzte.
„Komm schon, du hast eine tolle Figur“, sagte Paulette. „Andere Frauen laufen hier in so was auf der Straße herum!“
Das stimmte allerdings. Azure hatte sogar schon weitaus Schlimmeres gesehen.
„Ich schlage vor“, fuhr Paulette herrisch fort, „wir nehmen auch noch das dazupassende Hüfttuch und …“
„Weder die Federboa noch die Schlangenlederschuhe“, protestierte Azure.
„Warum nicht?“
„Weil sie grauenhaft sind und nicht zu mir passen.“
„Aber den Bikini fandest du auch unpassend“, erinnerte Paulette sie.
„Das Ich, von dem ich damals gesprochen habe, scheint sich in der Hitze aufgelöst zu haben“, seufzte Azure.
Paulette lachte. „Wie wäre es denn mit einer neuen Frisur?“, fragte sie dann.
Azure ging in die Kabine zurück, um sich wieder anzuziehen, und betrachtete ihr Haar im Spiegel. Es war wie immer zurückgebunden. Sie fand, dass sie gut aussah.
„Ich glaube, ich will keine neue Frisur“, sagte sie, als sie aus der Umkleide trat.
„Versuchs doch mal so“, sagte Paulette und zog Azure, ehe sie sich wehren konnte, das Gummiband aus den Haaren.
„Hör auf“, herrschte Azure sie an. „Meine Haare sind okay.“
„Warum sollten Sie nur okay sein, wenn sie umwerfend aussehen könnten?“, fragte Paulette und fummelte weiter an Azures Frisur herum.
„Paulette, was machst du da?“
„Ich suche dein wahres Ich. Dein lockeres, unbeschwertes Ich.“ Paulette trat zurück und begutachtete ihr
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