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Collection Baccara Band 0290

Collection Baccara Band 0290

Titel: Collection Baccara Band 0290 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: YVONNE LINDSAY JOAN HOHL SARA ORWIG
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Tribut.
    Sie wusste, dass sie eigentlich auf die Ratschläge ihrer Kollegen hören sollte. Mehr als einmal hatten sie ihr nahegelegt, eine Vertretung anzufordern und in die Staaten zurückzukehren, um sich zu erholen. Aber spätestens seit dem Moment, als Dr. Seth Andrews, der ebenso begabte wie arrogante Chirurg des Krankenhauses, ihr praktisch befohlen hatte, abzureisen, war Becca fest entschlossen zu bleiben.
    Während sie sich langsam auf dem schlammigen Boden vorankämpfte, sandte Becca etwa zum hundertsten Mal seit ihrer Ankunft ein Dankgebet zum Himmel, dass sie feste Stiefel eingepackt hatte. In Gedanken ging sie noch einmal die lange Arbeitsschicht durch, die sie gerade hinter sich gebracht hatte. Aus irgendeinem Grund war Dr. Seth „Ich-bin-hier-der-Boss-und-Sie-nicht“ Andrews an diesem Tag noch ungnädiger als sonst gewesen.
    Sie hielt den Kopf weiter gesenkt, während sie vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte. Plötzlich jedoch verschwamm ihr die Sicht, und ihr wurde schwindlig. Was, um Himmels willen …?
    Das war Beccas letzter klarer Gedanke, bevor ihr schwarz vor Augen wurde. Im nächsten Augenblick wurde sie ohnmächtig und fiel mit dem Gesicht voran zu Boden.
    Nur sehr allmählich kam sie wieder zur Besinnung. Ihr Kopf schmerzte. Nein, ihr ganzer Körper schmerzte. Und sie hatte das Gefühl, als wäre ihr Gehirn aus Watte. Ganz langsam schlug sie die Augen auf.
    Ihr erster zusammenhängender Gedanke war nicht: „Wo bin ich?“, sondern: „Es tut so weh.“ Leise stöhnte sie auf.
    „Oh, sind Sie endlich wieder bei uns? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie zu erschöpft sind, um weiterzuarbeiten.“
    Selbst mit einem Gehirn aus Watte erkannte Becca die wohlvertraute Stimme. Ein solch ungehaltener Tonfall passte nur zu Dr. Andrews. „Ja, ich glaube, ich bin wieder wach“, antwortete sie und musste zu ihrem Entsetzen feststellen, dass sie die Worte nur mit einem heiseren Krächzen hervorbringen konnte. „Also heißt das wohl, dass Sie mich nicht so schnell loswerden. Tut mir leid.“
    Anscheinend hatte sie sich den Kopf doch stärker verletzt, als sie gedacht hatte. Anders konnte Becca es sich nicht erklären, dass sie es wagte, auf diese Weise mit dem großen Boss zu reden.
    „O nein, da täuschen Sie sich aber gründlich.“ Dr. Andrews’ Worte klangen für sie fast bedrohlich.
    „Was meinen Sie denn damit? Werde ich etwa sterben?“
    „Nein, Rebecca. Natürlich sterben Sie nicht.“ Jetzt konnte sie eine leichte Belustigung in seiner Stimme wahrnehmen. „Aber Sie verlassen uns dennoch. Sie werden nach Hause fliegen.“
    Nach Hause? Nein! Dieses eine Wort drang klar und deutlich durch Beccas vernebeltes Gehirn. Auch wenn sie es selbst nicht verstand: Trotz Dr. Andrews’ offensichtlicher Abneigung gegen sie und seines ebenso unmissverständlichen Wunsches, sie loszuwerden, wollte Becca unbedingt in Afrika bleiben. Sie konnte ihre Patienten, die Kinder, einfach nicht verlassen. Und auch wenn sie es sich nicht wirklich eingestehen wollte, so konnte sie auch ihn nicht verlassen und vielleicht niemals wiedersehen.
    So missmutig und arrogant er auch war, es ließ sich außerdem nicht leugnen, dass Seth Andrews der beste Arzt und Chirurg war, mit dem sie jemals zusammengearbeitet hatte.
    „Aber … ich … ich will …“, sagte Becca, die Worte blieben ihr jedoch in der Kehle stecken.
    „Es ist mir egal, was Sie wollen“, erwiderte er in kühlem und abweisendem Tonfall. „Sie sind völlig erschöpft. Bei Ihrem nächsten Zusammenbruch wird es vielleicht nicht so glimpflich ablaufen …“ Er hielt kurz inne, blickte zur Seite und fuhr dann fort: „Und genau deswegen wird es kein nächstes Mal geben. Ich habe den Transportflug bereits angefordert. Sie werden zurück in die Staaten fliegen, ob es Ihnen nun passt oder nicht.“
    „Aber …“, versuchte Becca noch einmal mit schwacher Stimme zu widersprechen.
    „Kein Aber , Rebecca. Sie fliegen nach Hause. Ende der Diskussion. Und jetzt seien Sie bitte still. Ich möchte Sie untersuchen.“
    Becca schloss die Augen, um die Tränen zurückzuhalten, und verfluchte ihn innerlich. Sie zuckte leicht zusammen, als er ihr Krankenhaushemd hochschob und sie das kalte Stethoskop auf ihrer nackten Haut spürte.
    Auf ihrer nackten Haut.
    Plötzlich überlief sie ein Schauer der Erregung. Ihr wurde plötzlich klar, dass er in diesem Moment ihre nackten Brüste ansah. Oh, verdammt, reiß dich zusammen, ermahnte sie sich selbst, der Mann ist

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