Collection Baccara Band 0290
Stimmung sie sich gerade befand.
„Also, ich glaube, ich hatte erst mal genug Koffein“, verkündete Becca und räumte ihren Becher in die Spülmaschine. Trotz Sues Protesten, dass das ihr Job war, hatte sie vom ersten Tag an darauf bestanden, zumindest diesen kleinen Teil zu den Hausarbeiten beizutragen.
Sie drehte sich um und ging nach nebenan ins Wohnzimmer. Über die Schulter gewandt schickte sie eine letzte spitze Bemerkung in Seths Richtung. „Ich glaube, ich sollte auch meine Bettwäsche wechseln.“
„Aber haben wir das nicht vor drei Tagen erst gemacht?“, rief Sue ihr hinterher.
Becca blieb stehen, während ihr ein böser Gedanke durch den Kopf schoss. Sie drehte sich um. „Ja, das stimmt. Aber letzte Nacht hatte ich ein paar böse Albträume, und ich fürchte, die Bettwäsche ist jetzt ganz verschwitzt.“
7. KAPITEL
„Soso, verschwitzt von deinen Albträumen, ja?“
Der Klang von Seths Stimme dicht hinter ihr ließ Becca erstarren. Unwillkürlich umfasste sie das Laken, das sie gerade von der Matratze abziehen wollte, fester.
„Seltsam … mir kam es vergangene Nacht gar nicht so vor, als hättest du schlecht geträumt. Ich hatte eher den Eindruck, dass es dir sehr gut ging.“
Oh, hätte sie ihre Schlafzimmertür doch nur geschlossen. Becca hoffte inständig, dass Sue nicht hören konnte, was Seth gerade gesagt hatte. Sie atmete tief durch und drehte sich dann zu ihm um. Lässig gegen den Türrahmen gelehnt, schaute er sie an.
„Darf ich eintreten?“ Er lächelte ironisch. „Obwohl der Anblick deines Bettes und dieser verschwitzten Laken, die nach Sex riechen, natürlich sehr verlockend ist, verspreche ich, dass ich nicht über dich herfallen werde.“
Ganz sicher nicht, dachte Becca insgeheim. „Das habe ich auch nicht erwartet.“
„Nein?“ Spöttisch hob er die Augenbrauen.
„Was wolltest du denn dann von mir?“
Abrupt legte sich ein Schatten über seine bernsteinfarbenen Augen, und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Wir müssen uns unterhalten.“
„Gut, dann komm rein.“ Sie ließ das Laken los. Ohne selbst genau zu wissen, was sie meinte, setzte sie hinzu: „Aber bild dir nicht ein, dass …“
„Nein, nein, ganz sicher nicht“, murmelte Seth und schloss die Zimmertür hinter sich.
„Also dann, sag, was du zu sagen hast.“ Becca machte sich wieder an ihrem Bett zu schaffen.
Ungerührt ging Seth durchs Zimmer zu der kleinen Sitzecke neben dem Fenster. „Darf ich?“ Er wies auf den eleganten Stuhl.
„Bitte sehr.“ Sie bemühte sich, ihn möglichst nicht anzuschauen. Seine Anwesenheit in ihrem Schlafzimmer war schon verwirrend genug.
Als wüsste er genau, was in ihr vorging, lachte Seth leise auf.
Dieser Klang allein löste schon eine beunruhigende körperliche Reaktion bei Becca aus, sie spürte eine Gänsehaut am ganzen Körper. Wie konnte es nur sein, dass er eine solche Wirkung auf sie hatte? So war es von Anfang an gewesen, und die ganze Zeit, während sie mit ihm gearbeitet hatte, hatte Becca ihre Gefühle unterdrückt. Auf keinen Fall wollte sie, dass er erfuhr, wie es um sie stand.
Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er sich entspannt zurücklehnte und seine langen Beine ausstreckte. Selbst in diesem Stuhl, der für seinen Körper eigentlich viel zu klein und zerbrechlich war, wirkte er gelassen und schien völlig Herr der Lage zu sein.
Wie machte er das nur? Becca unterbrach ihre Arbeit und starrte ihn nachdenklich an. Im selben Moment wünschte sie, sie hätte es nicht getan, denn sofort blieb ihr Blick an seinem hängen.
„Du wolltest, dass wir uns unterhalten“, sagte sie schnell, mehr über sich selbst verärgert als über ihn. „Dann mal los.“
„Zuerst einmal würde ich gerne wissen, warum du eben Sue gegenüber unbedingt diese Bemerkung über deine Bettwäsche machen musstest. Ich fand, dass es gestern Nacht großen Spaß gemacht hat, und ich habe geglaubt, dass es dir ebenso ging.“
Ihr Kopf war wie leer gefegt. Becca stand einfach nur neben dem Bett, das Laken zusammengerollt im Arm, und sah ihn an.
Natürlich kannte sie die Antwort. Sie hatte diese Worte gesagt, weil sie sich verletzt gefühlt hatte, weil sie mehr von ihm wollte als nur Sex. Sie liebte ihn. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als jede Nacht für den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen.
Aber Seth liebte sie nicht. Um das herauszufinden, musste man wahrhaftig kein Genie sein. Wahrscheinlich mochte er sie auf seine etwas missmutige Art, er
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