Collection Baccara Band 0290
warf Becca noch einen Blick in den Spiegel und seufzte beim Anblick ihrer Haare. Während sie die dunkle Mähne mit einer Bürste in Form zu bringen versuchte, stieg ihr der Duft von Kaffee und gebratenem Speck in die Nase. Offensichtlich war Sue zurück und gerade dabei, ein köstliches Frühstück zuzubereiten.
Ihr Magen knurrte. Verwirrt starrte sie ihr Spiegelbild an. Wie konnte sie nur an Essen denken, während sich ihre Gefühle gerade in einer wilden Achterbahnfahrt befanden? Stirnrunzelnd betrachtete sie sich selbst. Vermutlich lag es daran, dass sie tags zuvor nicht besonders viel gegessen hatte – den enormen Kalorienverbrauch während ihres Liebesspiels gar nicht mitgerechnet.
Aber darüber wollte Becca jetzt nicht nachdenken. Sie verteilte etwas Creme in ihrem Gesicht, verzichtete auf jedes Make-up und verließ das Zimmer.
Vielleicht war ihr das Glück hold, und Seth hatte das Haus inzwischen verlassen und war schon auf dem Weg zurück nach Philadelphia, nachdem er bekommen hatte, was er wollte. Mit diesem Gedanken versuchte Becca, sich selbst zu beruhigen, während sie durch den langen Korridor in die Küche ging.
Aber war das wirklich das, was sie wollte?
Sie öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Von Sue keine Spur, stattdessen stand Seth am Herd und goss aufgeschlagene Eier in eine Pfanne, in der bereits Speck brutzelte. Nur kurz sah er über die Schulter, bemerkte ihren versteinerten Gesichtsausdruck und hob fragend die Augenbrauen.
„Guten Morgen“, sagte er, ohne zu lächeln.
„Guten Morgen.“ Auch Becca verzog keine Miene.
Er wies mit der Hand zum Küchentisch. „Setz dich doch, das Frühstück ist gleich fertig.“ Damit drehte er sich wieder zum Herd und wendete den Speck.
Becca ignorierte seine Einladung und ging stattdessen zur Kaffeemaschine, wo bereits eine gefüllte Kanne stand. Sie goss sich einen Becher Kaffee ein und setzte sich dann an den Tisch. Während sie vorsichtig an dem heißen Getränk nippte, sah sie zu, wie Seth den Speck aus der Pfanne nahm und auf ein Stück Küchenpapier legte. Dann verteilte er die Rühreier auf zwei Teller und legte den Speck dazu. Er war anscheinend ein echter Hausmann.
„Ich bin nicht sehr hungrig.“ Ihr Magen zog sich bei dieser dreisten Lüge knurrend zusammen.
Seth würdigte sie keines Blickes, bis er die Teller auf den Tisch gestellt hatte. „Das glaube ich nicht“, sagte er dann freundlich. „Du hast gestern nur ein paar Bissen zu dir genommen.“
„Aber …“, begann sie, doch er fiel ihr ins Wort.
„Iss jetzt, Becca“, forderte er sie auf. „Oder willst du gleich wieder krank werden?“
„Nein, natürlich nicht“, gab sie zurück. Beim Geruch des Essens lief ihr das Wasser im Mund zusammen. „Ich wollte nur …“
„Du wolltest nur was?“ Ungeduldig sah er sie an. „Warten, bis der Toast fertig ist? Der steht schon auf dem Tisch.“
„Aber …“ Sie versuchte es noch einmal.
Grimmig schaute er sie an. „Becca, halt den Mund, und iss jetzt.“
Schon wieder den Mund halten? Sie erwiderte seinen Blick.
Seth zuckte die Achseln. „Oh, dann mach, was du willst. Ich bin jedenfalls hungrig und will mein Frühstück nicht kalt werden lassen.“ Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, begann er zu essen.
Einen Moment lang kämpfte Beccas Trotz gegen ihren Hunger, aber als Seth nach einem Toast griff und die köstliche Erdbeermarmelade von Sue daraufstrich, hatte der Hunger gesiegt. Becca begann, ihr Frühstück zu verschlingen.
Sie aßen in angespanntem Schweigen, aber immerhin verputzte Becca ihr Essen bis auf den letzten Krümel. Sie wollte aufstehen, um sich eine zweite Tasse Kaffee einzugießen, aber Seth war schneller. Er ging zur Arbeitsplatte und holte die Kanne. Dann füllte er ihre Becher und sah sie eindringlich an.
„Also, was hast du für ein Problem?“, fragte er und fuhr fort, bevor sie antworten konnte: „Bedauern, Reue, Scham, Schuldgefühle? Was ist es?“
Die Gedanken wirbelten durch ihren Kopf, während sie nach einer Antwort suchte.
„Alles zusammen?“, fragte er.
„Nein. Ja.“ Verwirrt schüttelte Becca den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
Seufzend lehnte Seth sich zurück. „Becca, ich verstehe dich nicht. Wieso zeigst du mir heute Morgen die kalte Schulter? Ich dachte, nach gestern Nacht …“
„Ja, ich weiß, was du gedacht hast“, fuhr sie ihn an. „Du dachtest, es wäre einfach guter Sex.“
„Nein“, sagte er. „Ich fand, es war
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