Collection Baccara Band 0290
eingegangen. Sie hoffte nur, dass darin keine tiefere symbolische Bedeutung lag.
Manu lächelte sie an, als sie sich die Hände an der Jeans abwischte. Die unpraktischen Handschuhe, die sie nur auf Lucs Wunsch angezogen hatte, hatte sie längst abgestreift.
„Macht es Spaß?“, fragte Manu und zwinkerte ihr zu.
Sie lachte laut. „Oh ja, es ist toll, wieder hier zu arbeiten.“
„Das ist gut. Wir alle haben dein Lachen vermisst in den letzten Wochen. Hier …“ Er gab ihr das schnurlose Telefon. „Ein Anruf für dich aus Auckland. Eine Frau von Pounamu Productions.“
„Wirklich? Was wollen die denn von mir?“
„Find es heraus.“
Belinda warf noch einen prüfenden Blick auf ihre Hände, dann nahm sie das Telefon. „Ja, hallo … Belinda Wal… Tanner hier.“ Sie verzog das Gesicht und lächelte Manu zu. Ganz automatisch hatte sie sich mit ihrem Mädchennamen melden wollen, was vielleicht nicht so überraschend war, wenn man bedachte, dass sie sich nicht an ihre eigene Hochzeit erinnerte.
„Belinda, hast du dich noch immer nicht daran gewöhnt, eine verheiratete Frau zu sein? Hier ist Jane Sinclair von Pounamu Productions. Erinnerst du dich noch an die TV-Show, über die wir vor deiner Hochzeit gesprochen haben? Eine halbe Stunde wöchentlich über Pflanzen und Gärtnern? Unsere Finanzabteilung hat den Plan abgenickt, und meine Chefs sind begeistert von den Probeaufnahmen, die wir von dir im Garten deiner Eltern gemacht haben. Sie finden, du bist ein Naturtalent. Ich schätze, dein Aussehen hat auch nicht geschadet. Also, wie sieht’s aus? Wann kannst du nach Auckland kommen, damit wir Genaueres besprechen können?“
Belinda lauschte den munteren Worten mit stummer Verwunderung. TV-Show? Naturtalent? Wie um Himmels willen sollte sie Jane nur sagen, dass sie keine Ahnung hatte, wovon sie sprach – oder wer sie war? Die Frau am anderen Ende der Leitung sprach trotz ihres Schweigens fröhlich weiter über Produktionspläne, Drehorte und alle möglichen anderen Dinge.
„Wie sieht es nächste Woche bei dir aus?“, fragte sie schließlich.
„Also, ich muss noch etwas abklären und würde dich dann wieder anrufen, aber ich denke, das sollte klappen“, sagte Belinda ausweichend. „Gib mir deine Nummer.“
Sie wühlte im Durcheinander auf ihrer Arbeitsplatte. Manu schob ihr wortlos Stift und Papier hin, und sie lächelte ihm dankbar zu. Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, fühlte Belinda sich völlig erschöpft. Verwirrt sah sie Manu an.
„Weißt du, worum es hier ging?“
Manus Miene war plötzlich verschlossen, und er sah betreten zur Seite. „Ich glaube, du solltest darüber mit Luc sprechen. Er ist noch in seinem Büro. Soll ich ihn für dich anrufen?“
„Nein, schon gut. Es ist nicht nötig, ihn deswegen zu stören. Ich kann beim Mittagessen mit ihm reden.“
„Alles klar.“ Manu ging zur Tür, blieb dann aber noch einmal stehen. „Was denkst du denn? Es klingt nach einer tollen Gelegenheit für deine Karriere.“
„Ja, das stimmt.“ Sie ließ sich auf einem Hocker nieder und sah Manu an. „Ich weiß genau, dass ich diese Chance früher sofort ergriffen hätte, aber jetzt ist es anders. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es nicht richtig wäre.“ Sie schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wieso. Das Leben wäre wesentlich einfacher, wenn ich mich wieder an alles erinnern könnte.“
„Nun ja, wie meine tipuna sagen würde: Man sollte den Problemen nicht entgegenlaufen, sie kommen früh genug auf dich zu. Manchmal ist es besser, die Dinge einfach ruhen zu lassen.“
„Klingt, als wäre deine Großmutter eine kluge Frau. Danke, Manu.“
Als Manu gegangen war, dachte sie über seine Worte und seinen fast warnenden Tonfall nach. Wollte er ihr sagen, dass es besser wäre, sich nicht zu erinnern? Das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen. Wenn ihre Ehe und ihr Leben irgendeinen Wert haben sollten, dann musste sie wieder ein ganzer Mensch werden, nicht eine Frau mit schwarzen Löchern in ihrem Verstand. Bei der Vorstellung musste sie trotz allem lächeln.
„Was ist so lustig?“
Lucs Stimme erklang von der Tür und riss sie aus ihren Gedanken.
„Manu sagte, dass du noch arbeitest.“ Sie trat auf ihn zu und küsste ihn. „Ist es schon Zeit fürs Mittagessen?“
Luc griff nach ihren Händen und sah sie streng an. „Egal, ob es schon so spät ist oder nicht, ich finde, es ist Zeit für eine Pause. Schau dich nur an.“
Belinda warf einen Blick auf ihre Hände
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