Collection Baccara Band 0292
des Einkaufszentrums verschwand.
„Er ist so ein netter Kerl“, sagte Dylan. „Das hat er wirklich nicht verdient.“
Sobald die automatischen Türen sich hinter Harold geschlossen hatten, tauchte die junge Frau in dem weißen Pick-up wieder auf.
„Da ist sie ja wieder“, murmelte Dylan zufrieden. „Aber ich kann Jimbo nicht sehen.“
„Sie hat ihm befohlen, sich zu ducken. Sieh doch, wie sie sich immer wieder zur Seite wendet und den Mund bewegt. Sie singt nicht etwa, sie spricht mit dem Jungen. Und guck dir ihre Hände an. Sie lenkt das Auto mit der linken Hand. Mit der rechten drückt sie Jimbo in den Sitz.“
Der Wagen fuhr jetzt langsam dicht an ihnen vorbei, und sie konnten die schlanke braunhaarige Frau am Steuer gut erkennen.
„Duck dich!“, befahl Jonas, als die Frau den Kopf zu ihnen drehte.
Kurz darauf riskierten sie wieder einen vorsichtigen Blick. Die Frau hatte ihren Pick-up neben Harolds Wagen angehalten und beobachtete den Eingang des Einkaufszentrums.
„Okay“, sagte Jonas. „Ich schätze, sie wartet, bis Harold wieder herauskommt. Dann sorgt sie dafür, dass Jimbo aussteigt, und fährt zum Eingang, um ihren Komplizen aufzusammeln. Danach suchen sie möglichst schnell das Weite. So jedenfalls stelle ich mir ihren Plan vor.“
„Am selben Eingang?“, fragte Dylan. „Aber dann könnte Harold doch ihr Nummernschild sehen.“
„Wirf noch mal einen Blick auf sie. Sie sieht aus, als wäre sie noch keine zwanzig. Das sagt uns, dass ihr Komplize vermutlich auch nicht viel älter ist. Sie haben nicht viel Erfahrung und sind vielleicht auch noch ziemlich spärlich möbliert im Oberstübchen. Ich mache mir nur Sorgen, dass sie Harold über den Haufen fahren könnte, wenn sie ihren Partner abholt. Oder sie gerät in Panik und lässt den Jungen nicht aussteigen. Man kann nie voraussehen, wie sich solche Leute unter Stress verhalten.“ Jonas hielt inne und dachte kurz nach. „Wir ändern den Plan. Eva möchte doch, dass du dir einen neuen Wagen kaufst, nicht wahr?“
Dylan sah seinen Freund ungläubig an. „Was willst du damit sagen? Du meinst doch nicht etwa, dass ich den Pick-up rammen soll, oder? Du hast wohl vergessen, dass Jimbo darin sitzt?“
„Komm schon, lass den Motor an. Beeil dich“, sagte Jonas, während er ausstieg. „Ich gehe ins Einkaufszentrum. Fahr ihr mit mäßiger Geschwindigkeit hinten rechts rein. Wenn wir Glück haben, ist ihr Reifen dann platt. Jimbo wird hoffentlich nichts passieren. Und wenn doch, dann ist es das kleinere Übel. Entschuldige dich wortreich, und sorg dafür, dass sie aus dem Wagen steigt. Hier ist meine Dienstmarke. Halt sie ihr vor die Nase, und nimm das Mädchen dann fest. Hast du irgendwo in dieser Karre Klebeband?“
„Ja“, sagte Dylan und öffnete das Handschuhfach.
„Binde ihr die Hände zusammen, drück sie auf die Motorhaube, und ruf die Polizei. Es muss schnell gehen, hörst du? Vergiss nicht, der Polizei zu sagen, dass ein FBI-Agent im Einkaufszentrum ihren Komplizen verfolgt. Wir können die Situation klären, wenn das alles vorbei ist. Und jetzt mach schon!“
„Und wenn sie eine Waffe hat?“, wagte Dylan einzuwenden.
„Wenn eine Waffe im Spiel ist, hat sie meistens der Kerl, der das Geld holt. Und jetzt los!“
Jonas setzte die Baseballkappe auf, die auf der Rückbank gelegen hatte. Auf diese Weise wollte er verhindern, dass seine blonden Haare die Aufmerksamkeit der Frau im Pick-up auf ihn lenkten. Er ging so schnell, wie es möglich war, ohne Aufsehen zu erregen. Dabei hielt er den Blick die ganze Zeit auf den Boden gerichtet.
Als sich die Tür zum Einkaufszentrum öffnete, hörte er, wie Dylan den Pick-up rammte. Das Mädchen schrie auf und begann dann, lauthals zu fluchen. Jonas warf einen kurzen Blick zurück. Er konnte sich beruhigt seiner Aufgabe widmen. Denn Dylan hatte die Situation ganz offensichtlich unter Kontrolle, und Jimbo kletterte gerade unversehrt aus dem Pick-up.
Doch während er in das weitläufige Gebäude eilte, erkannte er, dass hier drinnen die Dinge längst nicht so gut standen wie draußen. Harold stand noch immer vor dem an der Außenfront gelegenen Tresen eines Grillimbisses und versuchte, einen leeren Pappbecher mit Plastikdeckel zu kaufen. Das Mädchen hinter dem Tresen machte ihm dabei offenbar Schwierigkeiten. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, bereitete ihr die Situation diebisches Vergnügen.
„Also gut“, sagte Harold mit erzwungener Ruhe und zückte seine Brieftasche. „Dann
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