Collection Baccara Band 0292
das ganze Gesicht.
„Du bist schuld, dass mein schönes Auto ruiniert ist“, sagte Dylan, als er in Jonas’ Mietwagen stieg. „Da ist es ja wohl das Mindeste, dass du mich nach Hause fährst.“
Jonas steckte den Schlüssel ins Zündschloss. „Ich habe dir lediglich gesagt, dass du den Pick-up rammen sollst. Aber du hast hinter dem Steuer gesessen. Es war deine Entscheidung.“
Es dämmerte bereits. Dylan, Jonas und Harold Freeman hatten Stunden damit zugebracht, die Fragen der Polizei zu beantworten und die Geschichte aufzuklären. Die Entführer waren verhört, identifiziert und inhaftiert worden. Gleich zu Beginn hatte der leitende Beamte des Polizeireviers angeboten, Jimbo mit einem Einsatzwagen nach Hause bringen zu lassen. Er hatte auch empfohlen, den Jungen in ein Krankenhaus zu bringen, um ihn gründlich untersuchen zu lassen. Aber Jimbo wollte sich nicht von seinem Vater trennen.
Also hatte Harold mit seinem Sohn auf dem Schoß seine Aussage gemacht. Danach waren sie beide mit einem Polizeiwagen nach Hause gefahren worden. Der leitende Beamte hatte Harold versichert, dass die Polizei ihn und seine Familie vorerst in Ruhe lassen würde. Sollten sie ihn erneut einvernehmen müssen, würden sie dabei so rücksichtsvoll wie möglich vorgehen.
Harold hatte seine Dankbarkeit gegenüber Jonas und Dylan deutlich zum Ausdruck gebracht. Er hatte auch die volle Verantwortung für ihr eigenmächtiges Handeln übernommen. Dennoch sprangen die Polizisten mit Jonas und Dylan weit weniger behutsam um als mit Harold. Sie wurden im Laufe der Befragungen sogar bezichtigt, aus Profitgier und Selbstüberschätzung gehandelt zu haben. Es gelang ihnen mit Harolds Unterstützung jedoch, sämtliche Zweifel an der Ehrenhaftigkeit ihrer Absichten auszuräumen.
Schließlich war kein Blut vergossen worden, das entführte Kind befand sich körperlich unversehrt wieder bei seiner Familie, und Harold Freeman hatte sein Geld zurückbekommen. Als die Polizeibeamten endlich zufrieden waren und alle unmittelbar benötigten Informationen bekommen hatten, brachten sie Jonas und Dylan in einem Streifenwagen zur nächsten Autovermietung. Bei dem Zusammenprall mit dem Pick-up war der Kühler von Dylans Geländewagen beschädigt worden. Das Auto musste mit dem Abschleppwagen in die Werkstatt gebracht werden.
„Immerhin ist nun aus der Lüge Wahrheit geworden“, kommentierte Dylan diesen Umstand. „Mein Wagen ist wirklich kaputt. Wie schön, dass ich einen Freund habe, der nichts lieber tut, als mich in der Gegend herumzufahren.“
„Eigentlich will ich zu Alex“, protestierte Jonas. „Sie müsste inzwischen zu Hause sein. Ich will ihr gern selbst erzählen, was passiert ist. Bevor sie es aus den Nachrichten erfährt.“
„Und was soll aus mir werden?“, konterte Dylan. „Eva sitzt sicher schon seit Stunden im Bad und weint sich die Augen aus.“
„Na schön“, brummte Jonas und ließ den Motor an.
10. KAPITEL
Während der gesamten Fahrt zur Ranch lag ein ziemlich selbstzufriedenes Lächeln auf Dylans Lippen. Ab und an warf er Jonas einen undefinierbaren Seitenblick zu. Als sie das Tor zur Einfahrt erreichten, hatte Jonas dieses Lächeln gründlich satt.
Auf dem Parkplatz vor dem Wohnhaus nahm Chris sie in Empfang. „Willkommen zu Hause.“
„Geht es allen gut?“, fragte Dylan und schüttelte seinem Angestellten die Hand.
„Bestens. Wir haben Sie in den Nachrichten gesehen“, antwortete Chris mit einem breiten Lächeln.
„Das wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das Fernsehen über diesen Fall berichtet“, sagte Jonas.
„Bestimmt nicht“, stimmte Dylan ein.
Jonas’ Blick fiel auf einen weißen Mercedes vor dem Haus. „Das ist Alex’ Wagen“, stellte er verblüfft fest.
„In der Tat“, pflichte Dylan ihm bei und lachte in sich hinein.
In der Zwischenzeit waren Eva, Dani und Mac aus dem Haus gestürmt und begrüßten Dylan mit Umarmungen, Küssen und neugierigen Fragen. Jonas blickte zur Tür und sah dort im diffusen Licht der Außenlampe eine weitere Person stehen. Es war Alex. Sie war ganz in Weiß gekleidet und sah ihm mit ernster Miene entgegen.
„Du hast also einen Rückflug bekommen“, sagte er, während er näher kam.
Sie nickte.
„Ist Parke heil gelandet?“
Wieder nickte sie.
Jonas wusste nicht genau, wie er das anstehende klärende Gespräch beginnen sollte.
Er räusperte sich. „Es tut mir leid, Liebling. Ich hätte dir gern die Wahrheit gesagt. Aber in meinem Beruf
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