Collection Baccara Band 0292
über alles reden, wenn du dich ausgeruht hast?“
„Ich weiß nicht, worüber wir noch zu reden hätten“, erwiderte sie.
Wut flammte in seinem Blick auf. „Über uns. Über unsere Ehe“, antwortete er knapp.
„Darüber hätten wir früher reden sollen“, erklärte Brynna bestimmt.
Verletzt und zornig hastete Dev die Treppe hinauf. Er warf Kleidung, Rasierapparat und ein paar persönliche Dinge in einen Koffer und brachte ihn in die Diele hinunter. Dann holte er aus dem Schrank seine Jacke und einige Stetsons und hielt mit der Hand auf dem Türknauf kurz inne.
Sein Stolz verbot es ihm, sich noch einmal nach ihr umzublicken. Also öffnete er die Tür und schloss sie hinter sich mit einem endgültigen Klicken. Dann stand er auf der Veranda neben einem Topf weißer Geranien, die die Köpfe hängen ließen. Vielleicht sollte er Brynna wie jeden Abend daran erinnern, sie zu gießen.
Zur Hölle mit den Geranien. Er stürmte die Stufen hinunter zu seinem Truck. Weg von Brynna und ihrem Haus. Obwohl es auch sein Haus war. Sie hatten es knapp zwei Wochen nach ihrer Heirat gekauft und zu gleichen Teilen bezahlt.
Dev warf seine Sachen auf den Beifahrersitz und betrachtete den Garten, den sie gemeinsam angelegt hatten. Das hier war ihrer beider Zuhause … und er verließ es jetzt. Aber hatte er eine andere Wahl? Auf keinen Fall wollte er, dass Brynna in dieser schwierigen Situation auch noch ihr Heim verlor.
Zweifellos verdiente er ihren Ärger, er hatte sich benommen wie ein Idiot erster Klasse. Aber verdiente er es auch, hinausgeworfen zu werden? Vielleicht. Als sie ihn am meisten brauchte, hatte er ihr nicht beigestanden, sondern stattdessen etwas unglaublich Dummes gesagt.
Er ließ den Motor an und startete in Richtung der Ranch. Die ganze Fahrt über grübelte er über die verfahrene Situation nach, bis seine Stimmung schließlich auf dem Nullpunkt angelangt war. Im Grunde war es doch reichlich übertrieben von ihr, ihm derart heftige Vorwürfe zu machen und ihn für seine wenn auch unangemessenen Worte derart zu bestrafen. In ein oder zwei Tagen würde sie hoffentlich wieder zur Vernunft kommen, und dann wollte er ihr zeigen, wie man eine Entschuldigung mit Würde annahm. Er hoffte und betete nur, dass sie wirklich wieder zur Vernunft kam – egal wie lange es dauerte.
Als Brynna am nächsten Morgen in die Klinik kam, hatte sich die Nachricht über das Feuer auf Logan’s Hill bereits in Windeseile verbreitet. Bei den beiden Toten, die man gefunden hatte, handelte es sich um Wanda Cantrell, die Frau eines Lehrers der Rumor High School, und Morris Templeton, einen Tankwart und Kioskbetreiber. Wandas Ehemann Guy Cantrell wurde noch vermisst. Und natürlich grassierten wilde Spekulationen.
Brynna machte Visite und ging kurz vor Mittag nach Hause, um sich auszuruhen. Melanie erwartete sie bereits auf den Eingangsstufen. „Ich fasse es nicht, dass du tatsächlich in der Klinik warst. Gestern wolltest du nicht, dass ich noch vorbeikomme, und heute möchte ich nach dem Rechten sehen, da bist du ausgeflogen.“ Sie schloss Brynna in die Arme und drückte sie fest.
„Ich sagte dir doch, dass es mir gut geht“, meinte Brynna mit einem gezwungenen Lächeln, während sie mühsam versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
„Das war ja wohl schlicht gelogen. Wo ist eigentlich dein Mann? Er hätte dir verbieten müssen, heute zur Arbeit zu gehen.“
Gefolgt von Melanie sperrte Brynna die Haustür auf und betrat das kühle Haus. Sie legte Schlüssel und Handtasche auf einen kleinen Tisch in der Diele und atmete tief durch. „Er ist weg. Ich habe ihn gebeten auszuziehen.“
Melanie starrte sie verständnislos an. „Was? Warum denn das?“
In knappen Worten versuchte Brynna ihrer Schwester zu erklären, was zu ihrer Entscheidung geführt hatte, und diese schien Brynnas verletzte Gefühle instinktiv zu verstehen.
„Setz dich, ich mache uns etwas zu essen“, sagte sie.
Brynna zog sich um und kuschelte sich dann auf das Sofa zwischen die Kissen und Decken, die Dev für sie vorbereitet hatte.
Wenig später erschien ihre Schwester mit zwei Tellern und Sandwichs und nahm ihr gegenüber Platz. „Wenigstens ist es dir erspart geblieben, eines Morgens aufzuwachen und festzustellen, dass du einen Macho geheiratet hast“, begann sie und biss in ein Thunfischsandwich.
„Was meinst du damit?“, fragte Brynna, erleichtert darüber, dass ihre Schwester offensichtlich mal wieder nur ihre eigenen Probleme im Kopf hatte
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