Collection Baccara Band 0292
also?“
„Ja.“
Erleichtert stieß er den Atem aus.
„Dir zu verzeihen ändert allerdings nichts an der Situation. Deine Worte haben nur deine wahren Gedanken und Gefühle widergespiegelt, das ist dir doch klar, oder? Du warst nicht gerade begeistert von dem Baby, Dev. Für dich war es ein Unfall, eine Unannehmlichkeit.“
„Nein. Okay, es kam sehr überraschend, das streite ich gar nicht ab, aber allmählich freundete ich mich mit dem Gedanken an, Vater zu werden. Und genau das wollte ich dir sagen, als der Anruf der Klinik kam. Doch da war es schon zu spät.“
Brynna sah ihn kalt an. Sie glaubte ihm nicht. „Dein Pech, Dev“, sagte sie, und die Resignation in ihrer Stimme brach ihm fast das Herz. Vor lauter Angst, sie könnte noch andere, schlimmere Dinge sagen, wie zum Beispiel, dass sie die Scheidung wünschte, sprang er auf und ging zur Tür.
„Du schickst mich weg, während ich hier sein und dir helfen könnte“, sagte er schroff. „Wirf mir das irgendwann später nicht auch noch vor.“ Er nahm seinen Hut. „Lass es dir noch einmal durch den Kopf gehen. Ich rufe dich in ein, zwei Tagen an, dann können wir reden.“
Dev zog die Tür hinter sich ins Schloss und ging zu seinem Truck. Er ließ den Motor an, legte einen Gang ein und fuhr davon. Weg von seinem Heim und seiner Frau. Weg von allem, was ihm wichtig war.
Auf der Ranch parkte er, stieg aus und sah in den unheimlichen, dunklen Dunst am Horizont, wo in der Ferne noch immer das Feuer wütete. Sein Magen meldete sich, und ihm wurde bewusst, dass er nichts zu Abend gegessen hatte.
Dev war so in Gedanken versunken, dass er Ash erst bemerkte, als dieser ihn ansprach. „Hi Dave, ich komme gerade erst vom Brand zurück, um mich kurz aufs Ohr zu hauen. Sieht überhaupt nicht gut aus. Sie haben Freiwillige von überallher angefordert.“ Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr von Rumor war Ash natürlich voll im Einsatz.
„Was gibt es Neues?“, fragte Dev ihn.
„Hast du die Abendausgabe der Rumor Mill gelesen?“
„Nein.“
„Guy Cantrell wird anscheinend verdächtigt, seine Frau und ihren Liebhaber da oben ermordet zu haben.“ Ash bot ihm eine Büchse Bier an.
„Danke.“ Dev öffnete den Verschluss und nahm einen langen Schluck. „Der Tankwart war ihr Liebhaber?“
„Angeblich gibt es Zeugen dafür, dass die beiden ein Verhältnis hatten. Außerdem fand die Spurensicherung Indizien dafür in der Nähe der Leichen.“
„Klingt ja wie im Krimi.“
„Genau. Und seit der Bürgermeister mit Chelsea Kearns verheiratet ist, haben wir sogar unsere eigene Rechtsmedizinerin hier in Rumor. Man munkelt, dass Guy die beiden in flagranti erwischt hat.“
„Und er ist auf der Flucht, oder? Wenn er unschuldig wäre, hätte er sich doch nicht davongemacht.“
„Manchmal bringt es wenig, seine Unschuld zu beteuern“, gab Ash zurück.
Dev warf ihm einen Seitenblick zu. Nach fünf Jahren Gefängnis für ein Verbrechen, das er seinen Aussagen zufolge nicht begangen hatte, war Ash auf Bewährung freigekommen und stand nicht nur dem Rechtssystem, sondern dem ganzen Leben unglaublich zynisch gegenüber. „Muss schrecklich sein, wenn einem niemand glaubt“, bemerkte Dev.
Ash zuckte die Schultern. „Man muss damit leben.“ Er schwieg einen Moment, dann fügte er hinzu: „Es geht mich ja nichts an, aber ich frage mich, warum du dich schon wieder auf der Ranch rumtreibst.“
Dev lehnte sich an die Stoßstange seines Trucks. Er spürte die Hitze des Motors, die gegen die dumpfe Kälte in seinem Innern jedoch nicht ankam. „Ich habe alles total verbockt“, sagte er. „Ich habe eine Geburtstagsfeier versäumt und ein paar wirklich dumme Dinge gesagt. Sie kann mir das nicht verzeihen, sie …“ Er schluckte. „Brynna bedauert, dass sie mich geheiratet hat.“
„Klingt kompliziert.“
„Glaub mir, wenn ich wüsste, wie ich es wieder einrenken kann, dann täte ich es.“
„Was hat euch denn damals zusammengebracht?“
„Überwältigender Sex.“
Ash lachte leise in sich hinein. „Ich wollte gerade vorschlagen, dass du sie mit dem zurückeroberst, was euch als Erstes verbunden hat. Aber Sex kommt wohl nicht infrage, wenn du gar nicht mehr dort schläfst.“
„Danach steht ihr im Moment auch bestimmt nicht der Sinn.“
„Wie wär’s dann mit ein wenig Romantik?“
Dev musterte Ash nachdenklich. „Vielleicht hast du recht.“
Brynna warf sich entschlossen wieder in die Arbeit. Der anspruchsvolle Job in der Klinik milderte
Weitere Kostenlose Bücher