Collection Baccara Band 0292
Krautsalat hat meine Mama gemacht“, warf Chandler ein. „Schmeckt er dir?“
„Zufällig liebe ich Krautsalat, und deine Mutter macht den besten“, antwortete sie lächelnd.
Sie hatten das Abendessen fast beendet, als Brynnas Pieper an ihrem Gürtel vibrierte. Innerlich seufzte sie, als sie die Nummer des Krankenhauses erkannte, und sie benutzte das Telefon in der Küche, um dort anzurufen.
„Wir haben einen Notfall“, berichtete ihr einer der diensthabenden Pfleger. „Eine Frau in der zweiunddreißigsten Schwangerschaftswoche, mit Wehen alle zehn Minuten.“
„Wo ist sie?“, fragte Brynna in der Hoffnung, die Patientin sei schon in der Klinik.
„Das ist das Problem. Sie, ihr Freund und ein anderes Paar sind beim Campen.“
Augenblicklich beschlich Brynna eine unangenehme Vorahnung. „Wo?“
„Big Bear Lake.“ Der Arzt nannte den abgeschiedenen Campingplatz in der Nähe des Custer National Park. „Die Zufahrtsstraßen auf dieser Seite sind wegen der Brände unpassierbar. Sie könnten in die andere Richtung fahren, aber dann würde es einen oder zwei Tage dauern, bis sie Hilfe fänden. Genauso problematisch ist es, zu ihnen zu gelangen.“
Keine angenehme Situation für eine Mutter und ihr Baby.
„Alle örtlichen Hubschrauber sind im Einsatz“, fuhr der Pfleger fort. „Flugzeuge können dort oben nicht landen. Aber Sie könnten mit dem Freund der Frau sprechen und ihm einige nützliche Ratschläge geben.“
„Sie benötigt sofort ärztliche Behandlung“, erwiderte Brynna alarmiert.
„Wir bekommen den ersten freien Hubschrauber, mehr kann ich Ihnen im Augenblick auch nicht sagen. Gehen Sie zur Polizei, die können Sie durchstellen.“
Brynna legte auf. „Ich muss gehen.“
„Was ist passiert?“, fragte Dev.
In knappen Sätzen schilderte sie ihm, worum es ging.
„Ich komme mit“, erklärte er entschieden.
Zur Polizeistation benötigten sie nur wenige Minuten. Brynna sprach über Funk mit dem besorgten jungen Mann und gab ihm Anweisungen, wie er seine Freundin beruhigen und ihr beistehen konnte.
Hinter ihr unterhielt sich Dev mit den Beamten.
„Dort oben können nur Hubschrauber landen“, sagte Tommy Royce, der Jüngere der beiden. „Und wir haben jede Menge Notfälle.“
Isaiah Beauford arbeitete schon seit Menschengedenken in der Polizeistation und kannte sämtliche Einwohner. „Ein Wasserflugzeug könnte auf dem See landen“, warf er ein. „Aber der Einzige, der eines besitzt, ist Pete Spencer, und der ist mit den Feuerwehrleuten im Einsatz.“
„Ich kann es fliegen“, sagte Dev.
Die Beamten blickten ihn hoffnungsvoll an, und Brynna wandte sich zu ihnen um.
„Haben Sie einen Pilotenschein?“, fragte Tommy.
Dev nickte.
„Bleiben Sie dran“, sagte Brynna zu dem jungen Mann am anderen Ende der Leitung. „Dev, kannst du mich hinbringen?“
„Wenn uns Spencer sein Flugzeug leiht, dann kann ich dich hinbringen.“
Tommy holte sein Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer.
„Wenn wir ihr Medikamente bringen können, lassen sich ihre Wehen so lange stoppen, bis wir in der Klinik sind“, sagte Brynna aufgeregt. „Können wir sie nach Whitehorn fliegen?“
„Warum nicht?“
„Sagen Sie Ihrer Freundin, sie soll durchhalten“, erklärte Brynna dem jungen Mann am Telefon. „Wir holen sie da raus.“
Pete Spencers Flugzeug lag am Lake Monet, wo er auch ein kleines Haus besaß. Seine Frau versorgte Dev mit allen notwendigen Informationen und Papieren für den Flug, und eine Krankenschwester brachte die Medikamente vorbei, die Brynna geordert hatte.
Innerhalb von dreißig Minuten hatte Dev das Flugzeug beladen und gestartet.
Brynna setzte die Kopfhörer auf, damit sie sich mit Dev über den Motorenlärm hinweg unterhalten konnte. „Wie lange dauert der Flug?“, fragte sie und spähte ungeduldig zu der Bergkette im Dunst.
„Höchstens zwanzig Minuten“, antwortete er. „Solange die Sicht einigermaßen gut bleibt und wir das Wasser finden, gibt es kein Problem.“
Jetzt, da sie allein waren und sie Zeit zum Nachdenken hatte, überfielen Brynna wieder die Gedanken an das Gerichtsverfahren. Es war ihr unangenehm, Dev darüber in Kenntnis zu setzen, obwohl er es natürlich irgendwann erfahren musste. Doch sie fürchtete seine Reaktion. Sie wollte auf keinen Fall Zeichen der Erleichterung auf seinem Gesicht sehen. Wenn sie alles vorab für sich klärte, würde es wenig Diskussionsstoff geben. Zumindest hoffte sie das.
Es würde einen klaren und
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