Collection Baccara Band 0292
auf der Straße stehen, mit dunklen Stiefeln und Jeans, die bis zum Knie nass waren. Er schaute dem Rettungswagen hinterher, und die untergehende Sonne ließ sein blondes Haar golden schimmern. Dieser Augenblick – wie so viele andere mit Dev – schien seltsam unvollständig. Zwischen ihnen war noch so vieles offen.
Sie hatte keine Ahnung, wie es weitergehen würde.
Phoebe Conners Wehen hörten am Abend auf. Die Vitalzeichen des Babys waren ausgezeichnet, und Brynna versprach der jungen Frau, dass sie in wenigen Tagen entlassen werden könnte, wenn ihr Zustand stabil bliebe. Gerade als sie am Ende ihrer Besprechung angelangt waren, wurde die Tür aufgerissen, und Robbie stürmte herein.
„Robbie!“ Phoebe schlang die Arme um den Hals ihres Freunds. Sie küssten sich so leidenschaftlich, dass Brynna wegschaute und sich ein paar Notizen auf ihrem Kurvenblatt machte. „Wie hast du das so schnell geschafft?“, fragte Phoebe. „Es sollte doch ein oder zwei Tage dauern.“
„Wir sind gleich losgefahren, und dann bemerkte Justin etwas später ein kleines Flugzeug, das sich über uns hielt. Wir hielten an, und siehe da, es war Dr. Holmes’ Mann. Er zeigte uns, wo er landen würde, und wir trafen uns dort. Dann hat er mich hierhergeflogen.“
„Haben Sie ihn geschickt?“, fragte Phoebe Brynna unter Tränen.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte keine Ahnung davon.“
„Danken Sie ihm bitte von uns“, sagte Phoebe.
„Das werde ich.“
„Er ist ein klasse Typ“, fügte Robbie hinzu.
Sie wünschte den beiden eine gute Nacht und ließ sie allein. Nachdem sie im Schwesternzimmer noch ein paar Anweisungen hinterlassen hatte, machte sie sich auf den Heimweg.
Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, und sie konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und zu duschen.
Nach Hause .
Diese Worte hatten jetzt eine ganz andere Bedeutung als vor einem Monat. Damals hatte sie noch geglaubt, Dev nur genügend lieben zu müssen, um ihre Beziehung am Leben zu erhalten.
Natürlich hatte sie auch Schuld an dem, was schiefgelaufen war. Sie hatte falsch reagiert, war beleidigt und unnachsichtig gewesen. Und zu allem Überfluss auch noch wankelmütig. Dev hatte allen Grund, ihr deshalb böse zu sein.
Wo er jetzt wohl sein mochte? Während sie der dunklen Straße in Richtung Rumor folgte, zog sie ihr Handy aus der Tasche. Sie brauchte einige Minuten, ehe sie mutig genug war, um seine Nummer zu wählen.
Er nahm beim zweiten Klingeln ab. „Ja?“
„Es war wirklich nett von dir, Robbie nach Whitehorn zu bringen.“
„Hat das Mädchen sich gefreut?“
„Du hättest ihr Gesicht sehen sollen.“
„Fotoreif, ja?“
„Auf jeden Fall.“
Schweigen.
„Dev, ich …“ Sie überlegte kurz, was sie sagen sollte. „Ohne dich hätte ich dem Mädchen nicht helfen können, weißt du? Nur dir ist es zu verdanken, dass das Baby nicht zu früh zur Welt kam.“
„Das ist dein Verdienst. Ich habe nur das Flugzeug geflogen.“
„Nun, dann war es eben unser gemeinsames Werk.“
Schweigen.
Er war noch immer sauer auf sie. Es fühlte sich furchtbar an. Normalerweise war er nicht so nachtragend.
„Wir müssen reden“, sagte sie.
„Okay.“
„Nicht so. Nicht am Telefon.“
„Ich komme nicht zum Haus.“
Das tat weh. Aber natürlich hatte er vollkommen recht. „Wir könnten uns doch morgen treffen. Nach der Arbeit.“
„Wo?“
„Ich könnte etwas zu essen besorgen, und wir treffen uns am Lake Monet?“
Er antwortete erst nach ein paar bangen Sekunden. „Einverstanden. Ich parke beim Picknickplatz. Um wie viel Uhr?“
„So gegen sieben?“
„Gut, bis dann.“ Er legte auf.
Wieder fragte Brynna sich, wo er wohl war. In seinem Zimmer auf Colbys Ranch? In Joe’s Bar? Doch im Hintergrund waren keine Geräusche zu hören gewesen, wie Musik, Gelächter oder das Klacken von Billardkugeln.
Sie fuhr die Main Street hinunter und suchte nach seinem Wagen, fand ihn aber nicht. Also machte sie wieder kehrt in Richtung ihres Hauses. Seltsamerweise hatte es ihr früher, als sie noch allein lebte, nie etwas ausgemacht, in ihr leeres Apartment heimzukommen. Im Gegenteil, sie hatte das Alleinsein genossen. Jetzt aber, seit sie mit Dev zusammengelebt hatte, seit sie Tisch und Bett mit ihm geteilt hatte, erschien es ihr beinahe unerträglich.
Das Haus war einfach zu still. Zu leer. Und viel zu einsam.
Doch sie war erwachsen. Eine unabhängige Karrierefrau. Sie würde es durchstehen. Ihn vergessen. Noch einmal von
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