Collection Baccara Band 0292
gedacht?“
„Jawohl.“
„Gut dann, bis gleich.“
„Das Flugzeug steht aufgetankt bereit, wir können jederzeit starten.“
„Gut, bis gleich.“ Brynna steckte das Handy zurück in die Tasche und fragte sich, was die nächsten Stunden wohl bringen würden.
Estelle war tatsächlich abfahrbereit, und Brynna hatte gerade mal Zeit, sich in Windeseile umzuziehen, bevor sie sich auf den Weg zum Flugplatz machten. „Ich erwarte Gäste und muss noch einiges vorbereiten“, erklärte Devs Mutter.
„Sagtest du nicht, es sei eine kleine Dinnerparty?“, fragte Brynna, die wusste, dass die Familie Holmes einen Koch und eine Haushälterin beschäftigte und Estelle regelmäßig Einladungen gab.
„Ja, meine Liebe, aber man muss seinen Angestellten ständig über die Schulter schauen. Ich lege viel Wert auf Kleinigkeiten und möchte alles perfekt haben, bevor die Gäste eintreffen.“
Wenig später erreichten sie den Flugplatz. Ein Hirtenhund und ein schwarzer Labrador stürzten aus dem Hangar und begrüßten sie schwanzwedelnd.
Estelle zuckte zusammen und hielt die Hände abwehrend vor die Brust. „Herr im Himmel! Was sind das denn für Bestien?“
Brynna beugte sich hinunter, um die Köpfe der Hunde zu streicheln. „Wie heißt du denn, mein Junge?“, fragte sie den Hirtenhund.
„Das ist Spice“, erklärte ihr Dev, der die schwarze Labradorhündin hinter den Ohren kraulte. „Und sie hier heißt Sugar.“
Brynna lachte. „Wie süß … Sugar und Spice.“
„Wollen wir eigentlich den ganzen Nachmittag hier in der Sonne herumstehen?“, beschwerte sich Estelle ungeduldig.
Dev öffnete die Tür des Flugzeugs und half seiner Mutter die Stufen hinauf. Als sie alle auf ihren Plätzen saßen, startete er die Maschine, führte die Vorflugkontrolle anhand einer Checkliste durch und reichte den Frauen Kopfhörer.
„Willst du mir schon wieder einen Film zeigen?“, fragte Estelle.
Brynna lachte laut auf, und sogar auf Devs Gesicht zeigte sich der Anflug eines Grinsens. „Wie ich hörte, stehst du neuerdings auf Chip und Chap“, sagte sie zu ihr.
Estelle hob eine Augenbraue, genau wie Dev es so oft tat. „Hat er dir das erzählt?“
Wie hatte Dev es nur geschafft, trotz einer Mutter wie Estelle so ein ruhiger und gelassener Mensch zu werden? Weil er nicht allzu viel Zeit mit ihr verbracht hatte, erinnerte sich Brynna an seine Erzählungen aus seiner Jugend.
Sie versuchte, so gut es ging zu dösen. Nach der fast schlaflos verbrachten Nacht und einer hektischen Morgenvisite war sie ziemlich erschöpft. Im Halbschlaf sah sie Dev erneut im dunklen Schlafzimmer vor sich stehen. Und seine vertraute Stimme sagte in diesem ungewohnten Tonfall „Ich verzeihe dir“.
Ohne Einleitung und ohne Erklärung. Er verzieh ihr. Sie hatte ihn so wütend gemacht, dass er seinen Ehering in den See geworfen hatte. Trotzdem hatte er ihr verziehen.
Unter gesenkten Lidern sah sie zu ihm hinüber. Er trug Sonnenbrille und Headset. Seine Miene war heiter und doch konzentriert, wie immer, wenn er ein Flugzeug lenkte.
Sie spürte, dass dies der Platz war, an dem er sich wohlfühlte. Manchmal war sie richtig eifersüchtig auf diese Beschäftigung gewesen, so als würde das Fliegen sie in gleicher Weise bedrohen, wie eine andere Frau es getan hätte.
War er manchmal auch eifersüchtig auf ihre Zeit an der Klinik gewesen? Wenn ja, hatte er es sich nie anmerken lassen.
Ich verzeihe dir . In den frühen Morgenstunden. Hatte er die ganze Nacht über diese Worte nachgedacht? Hatte er wach gelegen wie sie auch?
In diesem Moment sah Dev zu ihr herüber und ertappte sie. Wegen der Fliegerbrille konnte sie seine Augen nicht sehen, doch sie spürte seine Blicke auf ihrem Gesicht, ihren Brüsten. Sie kannte seine Blicke, sie waren anerkennend und voller Begehren. Unwillkürlich begann ihr ganzer Körper zu kribbeln.
Ein paar Wochen früher hätte sie in der gleichen Situation die Hand ausgestreckt und ihm die Brille abgenommen, um ihm in die Augen sehen zu können. Sie hätte sich an ihn geschmiegt, ihn auf die Wange geküsst und ihm die Hand auf den Oberschenkel gelegt.
Dev schaute wieder weg, und Brynna spürte den schmerzhaften Verlust. Sollte sie wirklich nie wieder seine Arme um sich spüren? Nie wieder nackt neben ihm liegen und ihn nie wieder leidenschaftlich küssen? Bei dieser Vorstellung krampfte sich ihr das Herz zusammen.
Als sie ihn bat, das Haus zu verlassen, hatte sie das alles nicht richtig überdacht. Jeder Tag ohne Dev
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