Collection Baccara Band 0292
habe.“
Er richtete den Blick auf eine Vase mit getrockneten Blumen, die auf dem Sofatisch stand. Allerdings hatte sie damit einen verdammten Fehler gemacht.
„Irgendwie habe ich dieses Bedürfnis, alles unter Kontrolle zu halten, und ich begann zu überlegen, was ich tun sollte … und, tja, den Rest weißt du. Jedenfalls tut es mir sehr leid, dass ich dir nicht sofort von dem Brief erzählt habe.“
Ganz so leicht wollte er es ihr nicht machen. „Als du die Nachricht erhieltest, galt dein erster Gedanke nur dir“, sagte er ohne Gefühlsregung. „Du machtest dir mehr Sorgen um das Haus als darüber, dass wir nicht rechtmäßig verheiratet sind.“
„Ich bin es eben gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen“, versuchte sie sich zu verteidigen.
„Nun, das ist dir gelungen.“ Dev brachte es nicht über sich, ihre Entschuldigung anzunehmen. Er konnte im Moment einfach nicht über seinen Schatten springen.
„Geh ins Bett“, sagte er müde.
„Im Schrank in der Diele sind Kissen und eine Decke.“
„Ich weiß.“
Brynna drehte sich um und verließ den Raum.
Dev versuchte eine Weile, sich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren, ehe er schließlich einschlief. Das Haus war noch dunkel, als er in aller Herrgottsfrühe die Treppe hinaufschlich. Die Tür zu Brynnas Schlafzimmer war geschlossen. Er drückte vorsichtig die Klinke hinunter und ging hinein.
Sie lag zusammengerollt auf der Seite, eine Hand unter der Wange und ein Bein ausgestreckt. Als er sich dem Bett näherte, umhüllte ihn ihr vertrauter Duft und weckte sinnliche Erinnerungen in ihm. Er liebte diese Frau mit einer Leidenschaft, die seinen Stolz, seine Wut und sein Gefühl der Demütigung weit überstiegen.
„Brynn?“, sagte er leise.
„Hmm?“ Sie hatte einen leichten Schlaf. Als Dev sie ansprach, wachte sie sofort auf und stützte sich auf einen Ellbogen. Ihr duftiges Haar fiel ihr ins Gesicht. Sie hielt es mit einer Hand zurück und blickte zu ihm auf. „Dev, was ist los?“
„Ich verzeihe dir“, sagte er leise. Dann drehte er sich um, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Brynna blieb reglos liegen und starrte mit weit geöffneten Augen an die Decke.
Als sie die Klinik verließ, warf sie einen raschen Blick auf ihre Armbanduhr. Elf Uhr. Vor sieben Stunden hatte Dev sie geweckt und jene Worte gesagt, die seitdem in ihrem Kopf widerhallten. Sie verließ den Parkplatz für das Klinikpersonal mit dem Auto in Richtung Highway. Am Morgen hatte sie an die Decke gestarrt, bis die ersten Sonnenstrahlen durch die Fensterläden hindurch ein Streifenmuster an die Wand über ihrem Kopf malten.
Dann war sie fast aus dem Bett geflohen, das in den letzten Wochen scheinbar immer größer und kälter geworden war. Sie hatte geduscht, sich angezogen und eine Tasche für den Kurztrip gepackt.
Estelle hatte noch geschlafen, und Brynna erinnerte sich von ihrem letzten Besuch daran, dass sie gewöhnlich erst gegen zehn Uhr aufstand. Sie stellte ihr daher fürs Frühstück eine Tasse und Teebeutel auf den Küchentresen, ehe sie das Haus verließ.
Jetzt zog sie das Handy aus der Tasche und wählte die Nummer ihres Festnetzanschlusses. Beim dritten Klingeln nahm Dev den Hörer ab. „Hallo?“
„Du bist zu Hause?“
„Ja, ich bin da.“
Zu spät bemerkte sie ihr Versehen. Zu Hause .
9. KAPITEL
„Hast du Phoebe und Robbie gut heimgebracht?“, fragte sie rasch.
„Ja, aber sie ist wirklich keine gute Passagierin, sie hatte den ganzen Flug über eine Plastiktüte in der Hand.“
Brynna lächelte, als sie den amüsierten Abscheu in seiner Stimme hörte. „Also nicht dein Typ Frau.“
„Definitiv nicht.“
Ob ich wohl noch sein Typ Frau bin, fragte sich Brynna. „Wartet deine Mutter schon verzweifelt auf mich?“
„Nein, ich habe sie in einen Sessel gesetzt und ihr einen Videofilm eingelegt.“
Sie war sich nie ganz sicher, ob er sie auf den Arm nahm oder nicht. „Was für einen denn?“
„Chip und Chap. Sie ist völlig begeistert.“
Beim Gedanken an Estelle, die einen Kinderfilm anschaute, musste Brynna einfach lachen. „Du machst dich lustig über mich, oder?“
„Nein, im Ernst. Sie hat mich genervt, also setzte ich sie mit einer Schale Popcorn vor den Fernseher.“
„Klingt nach Babysitten.“
„Ganz genau.“ Offensichtlich hörte seine Mutter mit, denn er ging nicht weiter ins Detail.
„Sag ihr, ich bin gleich da. Meine Tasche ist schon gepackt. Hast du an deinen Anzug
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