Collection Baccara Band 0292
genoss das Schaukeln der Wellen, die dumpf gegen den Schiffsrumpf klatschten. Der Blick auf die Skyline war atemberaubend. So weit das Auge reichte, rahmte üppige Vegetation die Küste ein. „Ich komme mir vor wie mitten in einer kitschigen Ansichtskarte“, sagte sie.
„Wenn ich eine Kamera dabeihätte, würde ich von dir eine Ansichtskarte machen“, gab Dev lachend zurück und lehnte sich zurück, um Brynna besser betrachten zu können. Der Wind wehte ihr eine Haarsträhne in den Mundwinkel, und er beugte sich vor, um sie ihr aus dem Gesicht zu streichen. Überrascht blickte sie ihn an. Ihre Wange prickelte, wo sein Finger sie gestreift hatte.
Dev konnte sich nicht erinnern, schon einmal eine schönere Frau als Brynna gesehen zu haben. Ihr honigblondes Haar schimmerte im Sonnenlicht, und ihre Haut war von der Wärme des Nachmittags sanft gerötet. Der Tag war nahezu vollkommen. Obwohl das eine oder andere ihn noch perfekter gemacht hätte. Wenn sie allein hierhergeflogen wären … hätten sie sich gleich nach ihrer Ankunft die Kleider vom Leib reißen und das Sultansbett in Flammen setzen können.
Im Schutz seiner dunklen Sonnenbrille konnte Dev sie ungeniert mustern. Die zarte Schwellung ihrer Brüste unter dem T-Shirt. Die schlanken Schenkel in den sexy weißen Shorts. Seine Blicke kehrten zu ihrem Gesicht zurück, und er erinnerte sich an den süßen Geschmack ihrer vollen Lippen. Es verlangte ihn so sehr danach, sie zu berühren! Und sei es nur ein zärtliches Streicheln ihrer Wange. Doch – bei dem Gedanken krampfte sich ihm das Herz zusammen – er hatte nicht mehr das Recht dazu.
Brynna erwiderte seine Musterung mit einem fragenden Blick und beugte sich zu Devs Verblüffung vor und nahm ihm die Sonnenbrille ab. Dann ließ sie sich wieder zurücksinken.
„Ich möchte es wissen, wenn du mich ansiehst“, erklärte sie.
„Ich schau dich gern an.“
Noch einmal musterte er sie träge von Kopf bis Fuß und ließ seinen Blick schließlich auf ihrem Mund ruhen. Das Rot auf ihren Wangen gewann so schnell an Intensität, dass es weder vom Wind noch von der Sonne stammen konnte. War sie verlegen … oder erregt?
Er war lange genug ihr Mann gewesen, um Anzeichen ihrer Lust zu erkennen. Brynnas Lippen waren leicht geöffnet, ihre Wangen gerötet … und unter dem dünnen Stoff ihres T-Shirts zeichneten sich ihre aufgerichteten Brustspitzen deutlich ab.
Ihre Blicke kreuzten sich, und sie errötete noch heftiger. Sie war also in keiner Weise immun gegen ihn, was ihm ausgesprochen gut tat. Vom ersten Augenblick an hatten sie einander begehrt, und auch jetzt war da wieder ein Zauber zwischen ihnen.
Brynna gab Dev die Sonnenbrille zurück und setzte sich so, dass sie ihm den Rücken zuwandte und aufs Wasser hinausblickte, als könne sie damit ihre Reaktion auf ihn verbergen. Doch dafür war es zu spät.
Dev setzte die Sonnenbrille wieder auf und betrachtete die Umgebung. Dieser Tag steckte voller Versprechungen.
In Bainbridge Island bummelten sie eine Weile umher, kauften sich jeder ein Eis und kehrten schließlich auf die Fähre zurück. Dev beobachtete Brynna, die genüsslich an ihrem Erdbeereis schleckte. Wieder wurde er von Erinnerungen heimgesucht.
Er vermisste sie. Er vermisste ihren Anblick, wenn sie frisch aus der Dusche kam mit noch feuchter, rosiger Haut. Er vermisste es, eng an sie gekuschelt zu schlafen. Er vermisste ihr Lachen und ihre Späße und ihr schläfriges Lächeln, wenn er ihr abends noch eine Tasse Tee brachte. Und er vermisste den Sex mit ihr.
Sie ertappte ihn dabei, wie er sie intensiv ansah. „Woran denkst du?“
„Ich dachte an den kleinen Laut, den du machst.“
„Welchen Laut?“
„Na, dieses kleine Geräusch in deiner Kehle, fast wie ein Schluchzen … jedes Mal, wenn du …“
Sie wusste, was er meinte, und ließ langsam ihre Eiswaffel sinken. Ihr sengender Blick heftete sich auf seinen Mund.
Er lächelte.
Sie schluckte krampfhaft.
Innerlich frohlockte er. Sie begehrte ihn noch immer mit der gleichen Heftigkeit. Und er liebte sie so abgöttisch, dass er zu Fuß nach Montana gelaufen wäre, wenn er ihr damit irgendetwas beweisen können hätte.
Sein Lächeln vertiefte sich. Diese Reise nach Seattle war ein echter Glücksfall. Einen ganzen Tag lang hatte er sie ganz für sich. Nun gut, abgesehen von den etwa fünfzig stinkreichen Partygästen und seinen Eltern. Doch an einem Tag und einer Nacht konnte viel geschehen. Sehr viel.
Zurück im Haus seiner Eltern
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