Collection Baccara Band 0293
Hand. „Sie sind bestimmt Miss Lowell. Ich bin Pete, der Stallmeister hier. Dann sind Sie also die Lady, die dafür sorgen soll, dass wir die Tiere alle behalten können?“
Julia sah ein wenig verwundert zu Trent. „Und was kann ich dafür tun?“
„Ist doch klar“, meinte Pete, als handelte es sich um das Selbstverständlichste der Welt. „Es müssen mehr Gäste kommen. Augenblicklich schaffen wir es kaum, die Pferde genügend zu bewegen. Die kommen alle aus guter Zucht und müssen regelmäßig geritten werden. Sie können nicht den ganzen Tag auf der Koppel stehen. Die Jungs und ich versuchen schon das Beste, um mit ihnen zu arbeiten.“ Er machte eine einladende Geste. „Kommen Sie. Ich zeig Ihnen, wie das bei uns läuft.“
Eine halbe Stunde später kehrten Trent und Julia zum Jeep zurück. Julia hielt ein paar Notizen in ihrem PDA fest, bevor sie einstieg. „Du scheinst allen erzählt zu haben, ich könnte wer weiß was für Wunder vollbringen“, meinte sie, als sie wieder im Wagen saßen.
Trent sah sie an. „Du bist doch meine Zauberfee. Ist dir der Druck zu hoch?“
„Unter Druck arbeite ich am besten“, gab sie selbstbewusst zurück.
Er nickte zufrieden. Nichts anderes hatte er erwartet. Julia fand die Erwartungen, die er in sie setzte, sehr schmeichelhaft, auch wenn sie ihr von Zeit zu Zeit ein bisschen Angst machten.
Ihre nächste Station führte sie an das äußerste Ende von Crimson Canyon. Als Trent den Jeep parkte, hatten sie einen Blick in die schier unermesslichen Tiefen der Schlucht. Über dem scharlachroten Land wölbte sich wolkenlos ein tiefblauer Himmel. Es war ein überwältigender Anblick.
„Das ist Shadow Ridge. Diesen Platz auf meinem Land liebe ich am meisten“, erklärte Trent.
„Das kann ich mir vorstellen. Es ist unglaublich“, meinte Julia. Angesichts dieser Landschaft aus bizarren Gesteinsformationen und unwirklichen Farben konnte man sich nur klein und unbedeutend vorkommen. „Es sieht so ursprünglich aus, als hätte noch nie ein Mensch seinen Fuß hierhin gesetzt“, fügte sie ehrfurchtsvoll hinzu.
Versunken in den Anblick schwiegen sie eine Weile. Dann sagte Trent: „Die wenigsten der Gäste kommen bis hierher. Selbst mit einem guten Pferd ist das Gelände nicht ganz ungefährlich. Mit dem Jeep kommen wir sowieso nicht nahe genug heran. Dabei sind die Felsen und die Farben hier einfach unvergleichlich.“
Julia holte wieder ihren PDA heraus. Etliche Ideen schwirrten ihr im Kopf herum. „Okay“, sagte sie, „was kommt als Nächstes?“
Während der anschließenden Fahrt bekam Julia einen Eindruck von der landschaftlichen Schönheit der Umgebung. Etwa nach zwanzig Minuten bogen sie zu Destiny Lake ab. „Unsere Gäste können mit dem Boot hinausrudern, zum Baden oder Angeln. Motorboote gibt es hier nicht“, erläuterte Trent, als der See in Sichtweite kam. „Es ist der einzige natürliche See im Umkreis. Als ich das Land gekauft habe, war ich sehr darauf bedacht, dass der See dazugehörte.“
„Erwähntest du nicht einmal eine Legende, die sich um den See rankt?“
„Die gibt es. Komm, wir machen einen kleinen Spaziergang.“ Seite an Seite gingen sie zum Ufer hinunter. Eine leichte Brise kam vom Wasser herüber, doch obwohl es schon Anfang Oktober war, war die Luft noch sommerlich warm. Von weit weg hörte man das Planschen und Lachen einiger Gäste, die sich beim Baden vergnügten.
Trent nahm Julias Hand. Sie kamen zu einem Anlegesteg, der ein Stück in den See hinausragte. Drei Ruderboote, die hier vertäut lagen, schaukelten leicht im Wasser. Er führte sie bis zur Mitte auf den Steg hinaus, und sie betrachteten das Ufer ringsum.
„Vor über hundertfünfzig Jahren“, begann Trent, „war das Land von Menschen besiedelt, die aus Kalifornien zurückgekehrt waren, wo sie vergebens nach Gold gesucht hatten, und von anderen, die es gar nicht erst bis nach Kalifornien geschafft hatten. Die Legende berichtet von der tragischen Geschichte eines jungen Mädchens namens Ella und ihres heimlichen Verlobten Samuel. Hier am See war der Ort, wo sie sich trafen, ohne dass jemand davon wissen durfte.“
Er schwieg einen Augenblick und sah bedeutungsvoll auf den See hinaus. „Eines Tages nun eröffnete Ella ihrem Samuel, dass ihre Eltern sie einem anderen versprochen hatten, einem Mann aus reicher Familie, der eine gute Partie zu werden versprach. Samuel geriet außer sich und stellte Ella vor eine Entscheidung. Sie sollte ihm ihre Treue beweisen und
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