Collection Baccara Band 0293
und Erleichterung sah er sie an, und ehe sie sich versah, küsste er sie auf den Mund.
„Ich mache es wieder gut. Versprochen“, sagte er und stieg in den Wagen. „Und lass meine Sachen ruhig eingepackt. Ich kümmere mich später darum.“
Maura blickte dem Wagen nach, der sich schnell entfernte. Das Krankenhaus war nicht weit. Er würde schnell dort sein. Und sie würde sich etwas Bequemes anziehen und anfangen, Dougs Sachen auszupacken, egal, was er gesagt hatte. Was sollte sie sonst an ihrem Hochzeitstag tun?
Grant Connelly betrat das geräumige Wohnzimmer und setzte sich seiner Frau gegenüber auf das Sofa. Sie sah von ihrem Buch auf und lächelte ihn kurz an. Beide mussten so viele Termine wahrnehmen, dass sie nur selten zusammen essen oder gemeinsam einen entspannten Abend wie diesen verbringen konnten.
Grant genoss diese Stunden. Er warf einen Blick auf die Finanznachrichten des Tages, während Emma sich auf ihren dicken Historienroman konzentrierte. Emma liebte Geschichte. Überhaupt war sie vielseitig interessiert und sehr wissensdurstig. Das war etwas, was Grant schon immer an ihr bewundert hatte.
Emma legte ihr Buch zur Seite und sah zu ihm.
„Ich mache mir Gedanken wegen Seth“, sagte sie. „Was, wenn es nicht gut läuft?“
Grant erwiderte den besorgten Blick seiner Frau. Nach zwanzig Jahren traf ihr Sohn Seth mit seiner leiblichen Mutter Angie Donahue zusammen. Wenn alles nach Plan verlief, dann saßen sie genau in diesem Moment beim Dinner und näherten sich einander an.
Seth hatte Angie nicht mehr gesehen, seit er zwölf Jahre alt gewesen war. Damals hatte Angie ihren Sohn zu den Connellys gebracht. Er war ein schwieriges Kind gewesen, schlecht in der Schule und bereits mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Wenn er nicht unser Verständnis und unsere Liebe erfahren hätte, überlegte Grant, wer weiß, was dann aus ihm geworden wäre.
Aber Seth hatte sich gut entwickelt. Sehr gut sogar. Er war glücklich, erfolgreich und leistungsfähig. Ein Mann, den Grant mit Stolz seinen Sohn nannte.
„Ich verstehe, warum du dir Sorgen machst, Emma. Wirklich“, versicherte Grant seiner Frau. „Aber es ist nur natürlich, dass Seth neugierig auf seine leibliche Mutter ist. Denk immer daran, dass er jetzt ein erwachsener Mann ist. Sie kann ihn nicht mehr verletzen.“
„Wahrscheinlich mache ich mir grundlos Gedanken“, räumte Emma ein. „Aber ich muss immer daran denken, wie Seth war, als er zu uns kam. So voller Hass und verwirrt. So … verdorben von ihr.“
„Ja, ich erinnere mich genau“, stimmte Grant zu. „Aber das ist lange her.“
Grant seufzte, als er sich an Seths erste Tage in ihrem Haushalt erinnerte. Seth war wütend auf die ganze Welt und wollte jeden Erwachsenen – vor allem Grant – für das Durcheinander und Elend in seinem Leben bestrafen.
Aber ganz langsam, dank der Geduld und des Verständnisses auf Seiten seiner neuen Familie, fasste er Vertrauen zu Grant, Emma und seinen Halbgeschwistern und respektierte und liebte sie sogar. Die angesehene Militärschule tat ihr Übriges. Sie half, Seth zu disziplinieren, seinen Charakter zu stärken und seinen Verstand zu schärfen.
„Es war für uns alle eine schwere Zeit, aber wir haben es geschafft.“
„Ja, das haben wir.“
Es war ein schwarzer Moment in ihrer Ehe gewesen, als Grant gestand, dass er mit Angie Donahue einen Sohn hatte, und er seine frühere Sekretärin und den Jungen heimlich zwölf Jahre lang finanziell unterstützt hatte.
Emma hatte unter der Untreue ihres Mannes sehr gelitten und sich sogar eine Zeit lang von ihm getrennt. Aber als sie sich schließlich wieder versöhnten, hatte seine Frau mit ihrem unglaublich großen Herzen sogar zugestimmt, Seth aufzunehmen und ihn wie einen eigenen Sohn großzuziehen.
Grant verspürte plötzlich das unglaubliche Bedürfnis, seiner Frau noch einmal dafür zu danken, dass sie ihm verziehen hatte und seine Fehler akzeptierte. Aber Worte konnten seine tiefe Dankbarkeit nicht ausdrücken. So versuchte er, ihr jeden Tag zu zeigen, wie dankbar er war, immer noch mit ihr verheiratet zu sein.
„Er wird klarkommen, Emma. Du wirst es sehen. Er hat immer Fragen nach Angie und diesem Teil seines Lebens gestellt. Fragen, die wir ihm nicht beantworten konnten“, überlegte Grant. „Vielleicht helfen ihm die Antworten, einige Probleme in seinem Leben aus der Welt zu schaffen.“
„Ja, ich denke, du hast recht. Er hat sich unglaublich gut gemacht“, sagte sie stolz.
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