Collection Baccara Band 0293
sie dann auch sofort ausführt.“
„Manchmal ist es eben so. Man lernt jemanden kennen und weiß, das ist er“, erwiderte Emma.
„Ja, das stimmt.“ Grant erinnerte sich an den Tag, als er Emma das erste Mal gesehen hatte. In dem Moment, als sie sich begrüßten, wusste er, dass sie die Richtige war. Ihre Lebensumstände – und seine – spielten keine Rolle. Er wusste, dass er sie haben musste.
„Gib mir bitte das Telefon“, sagte Emma. „Das ist eine tolle Neuigkeit. Ich muss einige Telefonate führen.“
Grant lachte und reichte seiner Frau den Apparat. Das Geheimnis war kein Geheimnis mehr. Wenn Doug morgen früh aufwachte, würde der ganze Connelly Clan wissen, dass er verheiratet war.
4. KAPITEL
Maura hörte, wie der Schlüssel ins Schloss gesteckt und die Tür dann leise geöffnet wurde. Doug kam nach Hause. Die Leuchtziffern auf ihrem Wecker zeigten 2:32 Uhr. Vor Stunden war er noch einmal ins Krankenhaus zu einem Notfall gerufen worden, gerade als Maura von ihrer Schicht nach Hause kam. Sie hatten kaum zwei Worte wechseln können, bevor Doug verschwand.
So war es die ganze vergangene Woche gewesen. Wenn Kollegen fragten, wie ihr das Leben als Ehefrau gefiel, dann konnte sie keine ehrliche Antwort geben. Sie fühlte sich gar nicht verheiratet. Abgesehen von den dürftigen Beweisen der Existenz ihres Ehemannes – ein Hemd über der Stuhllehne, der Duft seines Aftershaves im Bad – merkte sie kaum, dass sie die Wohnung mit jemandem teilte.
Doug versuchte, ganz leise zu sein, doch Maura hatte schon immer einen leichten Schlaf gehabt. Und das feuchtheiße Wetter heute Abend ließ sie noch schlechter schlafen.
Sie konnte Dougs Gesicht so deutlich vor sich sehen, als stünde er direkt neben ihr, seine müden Augen, die Bartstoppeln. Vielleicht würde er gern über seine Arbeit sprechen, überlegte sie. Sollte sie aufstehen und zu ihm gehen? Fragen, wie der Notfall ausgegangen war? Sie verwarf den Gedanken, wie auch schon die Nächte zuvor. Was würde er denken, wenn sie mitten in der Nacht in seiner Schlafzimmertür stand? Er würde vermuten, dass sie mehr als nur eine Unterhaltung wollte, so viel war sicher.
Und, wollte sie das?
Maura konnte es wirklich nicht sagen.
Als er direkt vor der Hochzeit seine Sachen in ihre Wohnung brachte, hatte sie die meisten seiner Habseligkeiten in dem Gästezimmer verstaut. Es schien der geeignete Platz für die vielen Kartons zu sein, bis sie Zeit fanden, die Dinge zu ordnen. Auf keinen Fall sollte es eine Botschaft für Doug sein. Doch als er in der Hochzeitsnacht nach Hause kam, schlief sie bereits, und am nächsten Morgen fand sie ihn dort.
Weder an jenem Tag noch an den folgenden brachte sie den Mut auf, mit ihm darüber zu sprechen. Und Doug sagte auch nichts.
Vielleicht fühlte er sich doch nicht so sehr zu ihr hingezogen, wie sie angesichts der gelegentlichen heißen Küsse geglaubt hatte. Sie dagegen verspürte ein immer heftigeres Verlangen nach ihm.
Deshalb war es ihr auch peinlich, im Nachthemd zu ihm zu gehen. Deshalb war sie in den seltenen Momenten, die sie seit ihrer Hochzeit allein verbracht hatten, angespannt und nervös gewesen.
Maura glaubte nicht, dass sie mit einer solchen Anspannung den Rest ihres Lebens leben konnte.
Als sie sicher sein konnte, dass er in seinem Zimmer war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand sie auf und schlich in die Küche. Sie musste unbedingt etwas Kaltes trinken. Am liebsten einen Eistee … aber Milch wäre besser für das Baby. Plätzchen und Milch vielleicht, dachte sie. Nein, nur Milch, entschied sie und öffnete den Kühlschrank. Sie wollte nicht zu sehr zunehmen. Obwohl ein Keks nicht schaden konnte, oder?
Maura war gedanklich so mit den Kalorien beschäftigt, dass sie Dougs kräftige Gestalt in der Tür gar nicht bemerkte.
„Täusche ich mich, oder ist das meine Frau?“, begrüßte er sie.
„Doug.“ Verwirrt drehte sie sich zu ihm. „Ich dachte, du schläfst.“
„Das dachte ich auch von dir.“
Keine großen Worte, doch der Klang seiner Stimme verriet mehr. Sie sah ihm in die müden Augen, dann holte sie mit zittrigen Fingern die Milch aus dem Kühlschrank, wobei ihr die Tüte fast aus der Hand geglitten wäre.
Doug trug nur verwaschene Jeans, die ihm tief auf den schmalen Hüften hingen. Kein Hemd, keine Schuhe, keine Strümpfe. Maura hatte ihn noch nie so spärlich bekleidet gesehen. Sie konnte kaum den Blick von seinem Körper wenden.
Das Verlangen, das in seinen Augen
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