Collection Baccara Band 0293
blitzte, brachte sie zusätzlich in Verlegenheit. Sie selbst trug wegen der Hitze nur ein kurzes Nachthemd, das dünnste, das sie besaß. Schnell setzte sie sich an den Küchentisch, dankbar, dass nur das kleine Licht über dem Spülbecken brannte.
„Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe. Ich habe versucht, ganz leise zu sein.“
„Du hast mich nicht geweckt. Ich konnte wegen der Hitze nicht schlafen.“ Sie schenkte sich Milch ein und mied seinen feurigen Blick.
„Ja, es ist viel zu heiß für Mai.“
Und es wird von Sekunde zu Sekunde heißer hier drinnen, hätte sie fast geantwortet.
„Ich habe gehört, dass wir Regen bekommen sollen. Vielleicht kühlt es dann etwas ab“, sagte er.
„Vielleicht“, stimmte sie zu.
Da waren sie allein im Dunkeln, beide nur spärlich bekleidet, und was tat er? Er sprach übers Wetter. Wenn das nicht beweist, dass es ihm nichts ausmacht, allein im Gästezimmer zu schlafen, dachte Maura, was dann?
Die Arme vor der breiten Brust verschränkt, lehnte er sich gegen die Arbeitsfläche und betrachtete Maura. Seine breiten Schultern und die Oberarme bildeten ein beeindruckendes Muskelpaket, und dichtes dunkles Haar betonte seinen kräftigen Oberkörper. Am liebsten würde sie mit den Fingern darüberstreichen. Ihr Blick wanderte zu seinem flachen Bauch und der schmalen Haarlinie, die in seinen Jeans verschwand. Sie zwang sich, wegzusehen und an etwas anderes zu denken. Etwas Ungefährlicheres als Dougs tollen Körper …
„Wie geht es deiner Patientin?“
„Die Prognose ist gut. Sie kann wahrscheinlich Ende der Woche das Krankenhaus verlassen.“
„Das ist ja großartig“, erwiderte Maura, immer noch abgelenkt von seinem verführerischen Anblick. Insgeheim stellte sie sich vor, wie sie mit den Fingerspitzen über seine gebräunte Haut strich und seine Bartstoppeln spürte.
„Maura … ich fürchte, ich war dir bisher kein guter Ehemann.“ Dougs tiefe Stimme unterbrach ihre Fantasien.
„Sei nicht albern. Wir haben uns in den letzten Tagen wirklich nicht oft genug gesehen, als dass wir sagen könnten, ob du ein guter oder schlechter Ehemann bist“, erwiderte sie scherzhaft. „Und auch nicht, was für eine Ehefrau ich bin.“
„Du bist eine tolle Köchin“, lobte er. „Das wollte ich dir schon längst sagen. Aber du bist nie da, wenn ich das esse. Und einfach einen Zettel hinzulegen, fand ich … blöd.“
„Da ich nie Reste fand, bin ich davon ausgegangen, dass es dir entweder schmeckt, oder du das Zeug im Müll verschwinden lässt. Oder vielleicht auch so hungrig bist, dass du alles isst, was man dir vorsetzt.“
„Mir schmeckt es wirklich. Vor allem das Rindergulasch war lecker.“ Er lächelte, seine weißen Zähne blitzten in dem gebräunten Gesicht. Ihr wurde noch heißer, als ihr sowieso schon war. „Es ist lieb von dir, dass du mir überhaupt etwas kochst.“
„Kein Problem. Wofür sind Ehefrauen schließlich da?“, scherzte sie.
„Ich bin sicher, du bist nach der Arbeit ziemlich erschossen. Vor allem jetzt, während der Schwangerschaft.“
„Ich mache es wirklich gern. Es hilft mir, mich zu entspannen.“ Ihre Stimme wurde etwas unsicherer, als Doug sich ihr näherte und neben ihrem Stuhl stehen blieb.
„Vom Job, meinst du? Oder machst du dir wegen sonst irgendetwas Gedanken?“
Sie blickte zu ihm auf. Er wirkte so groß und kraftvoll neben ihr in dem schummerigen Licht, die markanten Gesichtszüge so ausdrucksstark. Ein besorgter Blick, sicher. Aber darüber hinaus sah sie auch heftiges Verlangen, was ihren Puls in die Höhe schnellen ließ. Sie drehte sich weg und blickte wie erstarrt vor sich hin.
Wie sollte sie ihm erklären, dass er ihre Gedanken beschäftigte? Die Wohnung mit ihm zu teilen, verheiratet zu sein und doch nicht zu wissen, wo sie standen. Oder was er für sie empfand.
Verrückt nach ihm zu sein.
„Es ist nichts Besonderes“, sagte sie leise.
„Maura, sag mir, was dich beschäftigt“, drängte er sie ruhig. Als sie weiter schwieg, stellte er sich hinter sie, legte seine großen, starken Hände auf ihre nackten Schultern und begann, sie sanft zu massieren.
„Ich glaube nicht, dass unsere Abmachung funktionieren wird.“ Sie schluckte hart. „Ich verstehe nicht einmal, warum du mich überhaupt geheiratet hast. Ich bin nicht gerade der Typ, der Männer verrückt macht“, fügte sie mit feinem Spott hinzu.
„Nein, das bist du definitiv nicht“, stimmte er so nachdrücklich zu, dass ihr das Herz stockte.
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