Collection Baccara Band 0293
kennengelernt.
Entgeistert sah Doug seinen Bruder an. „Was macht ihr denn hier? Ich dachte, ihr wärt weg?“
„Ich habe im letzten Moment Urlaub bekommen. Ich wollte dich überraschen, Doc. Scheint mir gelungen zu sein“, stellte Chance fest, bevor er sich lächelnd zu Maura drehte. „Willst du mir nicht endlich deine tolle Frau vorstellen?“
Doug machte Maura mit seinem Bruder bekannt. Maura mochte ihren Schwager auf Anhieb. Schnell erkannte sie, dass die beiden Männer äußerlich zwar gleich waren, ihre Persönlichkeiten jedoch gegensätzlich. Chance war charmant, kontaktfreudig, fast ein wenig ungestüm – ein deutlicher Kontrast zu Dougs gefühlsbetontem, manchmal grüblerischem Wesen.
Chance und Doug hatten sich eine Menge zu erzählen, und während sie loszogen und sich einen Drink holten, setzten Maura und Jennifer sich an einen kleinen Tisch. Maura freute sich, Jennifer wiederzusehen. Obwohl sie sich erst ein einziges Mal getroffen hatten, glaubte Maura, dass sie enge Freundinnen werden konnten – falls ihre Ehe mit Doug so lange hielt.
„Das Kleid sieht fantastisch aus. Ich bin froh, dass du es behalten hast“, sagte Jennifer mit einem Blick auf die Designerkreation, die Maura bei dem Ausflug mit den Connelly-Frauen ausgewählt hatte. „Ich wette, Doug war begeistert“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Oh ja, das war er.“ Maura spürte, dass ihr das Blut in die Wangen stieg, als sie sich an Dougs wilde Reaktion auf ihren Anblick erinnerte. Obwohl er heute das Kleid gar nicht wahrgenommen zu haben scheint, dachte sie.
„Chance war so glücklich, dass er heute Abend kommen konnte“, vertraute Jennifer ihr an. „Er liebt Doug abgöttisch, weißt du.“
„Umgekehrt ist es genauso. Ich bin froh, dass ich endlich seinen Superbruder kennengelernt habe. Er hat ihn beschrieben als ein Mittelding zwischen einem Superhelden und James Bond.“
Jennifer lachte. „Er ist all das und noch mehr“, schwärmte sie. „Erzähl, wie ist das Eheleben? Es scheint dir zu bekommen.“
„Oh ja“, log Maura.
„Und wie fühlst du dich?“ Jennifers Ton war arglos, doch Maura erkannte an dem Funkeln in ihren Augen, dass sie von der Schwangerschaft wusste.
„Gut.“ Maura zuckte nur mit den Schultern und überhörte geflissentlich die Andeutung. „Ein bisschen müde von der Arbeit. Ich genieße es, einen freien Tag an einem Ort wie diesem verbringen zu können.“
„Überanstreng dich nicht“, riet Jennifer. „Ich meine, in deinem Zustand.“
Maura ärgerte sich, dass Doug ihr Geheimnis preisgegeben hatte, selbst wenn er nur mit seinem Bruder gesprochen hatte. Wenn Chance und Jennifer wussten, dass sie schwanger war, wie viele von den Anwesenden hier waren dann noch informiert?
„Oh, tut mir leid.“ Jennifer beugte sich vor und berührte Mauras Arm. „Ich sollte dir nicht sagen, dass ich es weiß. Ich habe Chance tausend Mal versprechen müssen, dass ich es für mich behalte.“
„Ist schon gut. Dass Doug seinem Bruder die Neuigkeit erzählen wollte, ist verständlich“, sagte Maura.
„Ja, sie stehen sich sehr nah. Und Doug ist so glücklich, Maura. Du hast ja keine Ahnung. Vor allem, da seine erste Ehe gescheitert ist, weil seine Exfrau keine Kinder wollte. Chance sagt, dass Doug sich schon so lange ein Kind gewünscht hat. Jetzt ist ein Traum für ihn Wirklichkeit geworden.“
Seine Frau hatte keine Kinder gewollt? Deshalb hatten sie sich getrennt? Wenn das stimmte, dann ergab sein spontaner Heiratsantrag plötzlich einen Sinn. Doug hatte sie nur wegen des Babys geheiratet. Er machte sich nichts auch ihr, jedenfalls nicht so, wie sie es sich wünschte.
Er würde sie nie so lieben, wie sie ihn liebte. Er wollte Vater werden, und sie war die passende werdende Mutter. Sein Traum wurde wahr – und ihr schrecklichster Albtraum.
Maura war fassungslos. Sie bekam kaum Luft, und Jennifers Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Sie legte die Hand an die Stirn. Ihr war schwindelig.
„Maura, alles in Ordnung?“, fragte Jennifer besorgt. „Du bist ganz blass. Soll ich dir irgendetwas holen?“
„Ich bin okay. Wirklich.“ Maura richtete sich auf und rang sich ein Lächeln ab. Sie versuchte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Schließlich war sie auf einer Party, die ihr zu Ehren gegeben wurde.
In dem Moment erschienen Doug und Chance. „Maura fühlt sich nicht wohl“, berichtete Jennifer. „Ich wollte euch gerade suchen.“
Maura blickte zu Doug. Besorgt sah er sie an. Er
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