Collection Baccara Band 0293
legte eine schmale schwarze Perlenkette an.
Das kunstvoll hochgesteckte Haar hielt eine mit Onyxen besetzte Spange zusammen. An ihrem Handgelenk klimperte ein halbes Dutzend dünner Armreifen. Tropfenförmige Diamantohrringe vervollständigten ihr Outfit. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel griff Julia nach ihrer Handtasche und verließ die Suite.
Ursprünglich hatte sie vorgehabt, sich an diesem Abend mit Sarah zu verabreden, weil sie nach ihrem morgendlichen Gespräch das Gefühl hatte, dass ihr ein wenig Ablenkung guttun würde. Diese Aufgabe hatte sie nun Kimberly übertragen. Die konnte ihr Glück gar nicht fassen, als Julia ihr vorschlug, mit der Sängerin beim Abendessen die Einzelheiten ihres Galaauftritts durchzugehen.
„Du meinst wirklich, wir treffen uns heute zum Dinner – nur Sarah Rose und ich?“
„Ja. Ich denke, das würde auch Sarah Freude machen. Und mir würdest du damit einen großen Gefallen tun.“
Aus Gründen der Diskretion hatten Trent und sie vereinbart, dass er sie nicht vom Hotel abholen würde. Stattdessen stellte er ihr den Jeep zur Verfügung, damit sie zu seinem Haus fahren konnte. Der blockhausartige Bungalow bot ein anheimelndes Bild, als sie auf das Grundstück einbog. Aus dem Schornstein des gemütlichen Holzhauses mit seiner rustikalen Veranda stieg eine leichte Rauchfahne auf, die signalisierte, das Trent schon Feuer im Kamin gemacht hatte. Die Vorfreude auf den Abend und die Nacht ließ Julias Hände am Steuer feucht werden.
Sie klopfte an die Tür und wartete.
Es dauerte eine Weile, bis Trent ihr öffnete. Er hatte sein Handy am Ohr, und sie hörte, wie er seinem Gesprächspartner Anweisungen gab. „Ich brauche den Flug auf der Stelle. Machen Sie die Maschine startklar, so schnell es geht.“ Dann winkte er Julia herein.
Zögernd betrat sie den Wohnraum. Alles schien auf ihren Besuch vorbereitet zu sein. Auf dem gedeckten Esstisch und dem Kaminsims brannten Kerzen, die ein warmes, gedämpftes Licht verbreiteten. Auf dem Couchtisch stand in einer Kristallvase ein riesiger Strauß mit roten Rosen, deren Duft den ganzen Raum erfüllte.
Noch während des Telefonats griff Trent zum Schürhaken neben dem Kamin und riss das Feuer, das dort brannte, wie Julia richtig vermutet hatte, auseinander, um es zum Verlöschen zu bringen. Dann ging er daran, die Kerzen auszublasen.
Das Gespräch war beendet, und er steckte das Handy weg. „Es tut mir sehr leid, Julia“, sagte er zu ihr, die fassungslos seine hektischen Aktivitäten verfolgt hatte. Er nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen. „Evan hat vor ein paar Minuten angerufen. Bei Laney haben Wehen eingesetzt. Sie haben große Angst um sie und das Baby.“
Julia schlug die Hand vor den Mund und sah ihn entsetzt an. „Mein Gott, nein.“
„Laneys Blutdruck ist derart in die Höhe geschnellt, dass es sehr kritisch ist“, fuhr Trent in seiner Hiobsbotschaft fort.
„ Sehr kritisch ? Heißt das, sie ist in Lebensgefahr?“
„Es sieht so aus. Evan ist vollkommen am Boden zerstört, wie man sich vorstellen kann. Ich habe im Hotel schon Bescheid gesagt. Der diensthabende Empfangschef wird den Betrieb vorübergehend übernehmen. Ich muss sofort fliegen. Vor allem Evan braucht mich jetzt.“
„Ich komme mit“, sagte Julia kurz entschlossen, ohne darauf zu warten, dass Trent sie dazu aufforderte. „Laney braucht auch jemanden an ihrer Seite.“ Panik ergriff sie, und die Tränen traten ihr in die Augen. „Oh, Trent, sie hatte sich so auf dieses Kind gefreut.“
„Ich weiß. Beide haben das.“
„Habe ich noch Zeit zu packen?“
Trent schüttelte den Kopf. „Ich suche dir eine Jacke heraus, die du überziehen kannst. Was du sonst brauchst, können wir auch in L. A. besorgen.“
Trent verschwand in seinem Schlafzimmer und kam wenig später mit einer Wildlederjacke für Julia und einer Art Seesack wieder. Er half ihr in die Jacke, die viel zu groß für sie war, in der sie sich aber geborgen fühlte, zog den Reißverschluss zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Los geht’s.“
Julia nickte. „Okay. Dann los.“
Am Flughafen in Los Angeles wartete schon ein Wagen. Der Fahrer brachte sie auf direktem Weg zum Krankenhaus. Dort waren Trent und Julia jedoch zunächst zum Warten verdammt. Evan war bei Laney. Trent versuchte, der Stationsschwester ein paar Informationen zu entlocken, hatte damit allerdings wenig Erfolg. Julia zitterte vor Angst um ihre Freundin und bemühte sich die ganze Zeit über,
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