Collection Baccara Band 0293
ging ins Bad und nahm sich an diesem Morgen jede Menge Zeit für ihre Körperpflege. Allmählich erwachten die Lebensgeister wieder in ihr. Eine Nacht mit Trent war anstrengender als ein Marathonlauf. Am liebsten wäre sie den ganzen Tag im Bett geblieben, hätte sich erholt und in Erinnerungen geschwelgt, aber das ging nicht. Die Pflicht rief, und sie war an diesem Morgen ohnehin schon spät dran.
Ihrer beschwingten Laune entsprechend zog sie einen geblümten Sommerrock an, dazu einen gut sitzenden Wollpullover. Mit dem Lockenstab machte sie sich das Haar zurecht. Zehn Minuten später warf sie einen prüfenden Blick in den Spiegel und stellte zufrieden fest, dass sie für den Tag gerüstet war. Die Sorgen und die vielen Fragen wie die, was aus ihr und Trent werden sollte, wollte sie an diesem sonnigen Tag vergessen.
Für den Vormittag stand das Programm schon fest. Julia hatte Sarah Rose versprochen, ihr Tempest West und seine Umgebung zu zeigen. Als Julia kurz darauf bei Sarah erschien, öffnete diese ihr die Tür im Pyjama und sah auch sonst so aus, als sei sie direkt aus dem Bett gekommen.
Julia entschuldigte sich schnell. „Wenn es schlecht passt, kann ich auch später wiederkommen. Oder wir verschieben das Ganze auf morgen.“
Sarah schüttelte den Kopf. „Komm herein, Julia. Ich muss mich entschuldigen.“ Sie fasste sich an die Stirn und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich bin noch gar nicht ganz da. Ich habe vergangene Nacht etwas wenig Schlaf bekommen.“
„Tut mir leid, das zu hören. Liegt es am Cottage oder am Bett? Hat dir irgendetwas gefehlt, dass du so schlecht geschlafen hast?“
Sarah winkte ab. „Alles perfekt. Und ich bin auch keine Diva, die sich dauernd über irgendetwas beschwert. Daran liegt es bestimmt nicht.“ Sie ließ sich auf ihre Ledercouch fallen.
Julia dämmerte, was der Grund für die zu kurze Nacht gewesen war. „Doch nicht Cody Landon? Dazu muss ich erklären, dass weder Trent noch ich die geringste Ahnung hatten, dass ihr euch von früher kennt. Also, wenn dich das stört oder dir unangenehm ist, treffen wir eine andere Regelung. Das ist gar kein Problem.“
Sarah hob abwehrend die Hände. „Keine Panik, Julia, mach dir keine Sorgen. Ich komme damit klar. Es war sowieso fällig, dass wir uns über den Weg laufen. Mach dir bloß keine Gedanken.“ Ihr texanischer Zungenschlag kam wieder durch. „Es hat mich nur umgehauen, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe.“
Julia setzte sich neben sie. „Ich habe gesehen, wie du reagiert hast, als er hereinkam.“ Sie erinnerte sich, wie Sarah regelrecht in sich zusammengesackt war, als sie Cody erblickt hatte.
Cody Landon war ein auffallend gut aussehender Mann und eine eindrucksvolle Erscheinung. Stets war er von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Ein dunkler Bartschatten im Gesicht unterstrich sein merkwürdig geheimnisumwittertes Flair. Das Beeindruckendste an ihm waren jedoch seine stahlblauen Augen, mit denen er den ganzen Abend über jede Bewegung von Sarah verfolgt hatte.
Sarah sank in die Polster zurück und schloss die Augen. „Mit Code und mir ist das so eine Sache … Wir kennen uns eben sehr lange …“ Sie schien in Verlegenheit zu sein, wie viel sie erzählen und womit sie beginnen sollte.
„Ich höre dir gern zu, Sarah“, kam Julia ihr zu Hilfe, „aber du brauchst auch gar nichts zu erklären, wenn du nicht möchtest.“
Sarah sah sie dankbar an. „Gut, dass du das sagst. Im Grunde sind das alte Geschichten, die niemanden mehr interessieren.“ Es war, als versuchte sie, etwas von sich abzuschütteln, dann sagte sie: „Gib mir zwanzig Minuten, und ich bin fertig. Dann können wir unseren Rundgang starten. Bleib einfach hier und iss erst einmal etwas, während ich rasch unter die Dusche gehe.“
Julia blickte zum Frühstück hinüber, das fertig vorbereitet auf dem Tisch stand. Es sah köstlich aus. „Danke“, sagte sie, „ich nehme einen Kaffee und ein paar Erdbeeren mit nach draußen auf die Terrasse und warte dort auf dich.“
Zwanzig Minuten später stand eine vollkommen verwandelte Sarah vor Julia. Sie hatte eine dunkle Sonnenbrille auf und trug ein Baseballcap. Das Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Die Besichtigung dauerte eine gute Stunde. Zuerst führte Julia den berühmten Gast im Hotel herum, dann fuhren sie mit dem Jeep die Gegend ab. Die letzte Station war noch der Destiny Lake.
„Das ist es“, erklärte Julia. „Hier soll dein Auftritt
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