Collection Baccara Band 0293
wandte er sich zur Tür.
„Kommst du nicht?“
„Ich brauche noch einen Drink, bevor ich ins Bett gehe.“
„Bier ist im Kühlschrank und Whiskey in der Bar.“ Bevor er das Zimmer verließ, rief sie ihn noch einmal zurück. „Trent?“
Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
„Es wird doch alles gut werden mit Laney und dem Baby, oder?“
„Mein Gefühl sagt mir, dass es das wird. Schlaf jetzt. In ein paar Minuten bin ich bei dir.“
Obwohl sie todmüde war, fand sie keine Ruhe, bevor Trent nicht wieder bei ihr war. Erst als er eine Viertelstunde später zurückkam, sich auszog und zu ihr legte, entspannte sie sich allmählich.
„Ich dachte, du schläfst schon“, flüsterte er, während er dicht an sie heranrückte.
„Ich kann nicht. Ich mache mir Sorgen.“
„Die mache ich mir auch.“ Er schloss sie in die Arme. „Aber nun machen wir die Augen zu. Wir haben morgen noch einen weiten Ritt vor uns.“ Sie kicherte leise. „Was ist?“, fragte er.
„Du bist echt ein Cowboy, Trent Tyler.“
„Was dagegen?“
„Ganz und gar nicht. Ich habe sogar eine ausgesprochene Schwäche für Cowboys.“
„Na, da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Und nun wird geschlafen.“
Sie kuschelten sich eng zusammen. Trent streichelte ihr das Haar, bis ihr allmählich doch die Lider schwer wurden. „Ich wüsste nicht, wie ich diesen Tag ohne dich hätte überstehen sollen“, murmelte sie und legte den Kopf auf seine Brust.
„Immer gern zu Diensten“, brummte er in seinem texanischen Akzent.
Julia lächelte und schmiegte sich an ihn. Sie hatte nicht nur eine Schwäche für Cowboys – sie liebte sie. Und diesen hier ganz besonders. Es hatte gar keinen Zweck, das zu leugnen.
Trent erwachte schon mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch die Fensterläden fielen. Julia hatte sich kaum von der Stelle gerührt. Noch immer lag ihr Kopf auf seiner Brust. Dieses Datum konnte er sich rot im Kalender anstreichen, fiel ihm ein. Es war das erste Mal in seinem erwachsenen Leben, dass er neben einer Frau aufwachte, ohne mit ihr – in dem besonderen Sinn – geschlafen zu haben.
Er fragte sich, ob das wohl etwas zu bedeuten hatte. War eine Veränderung mit ihm vorgegangen? Wie war es früher gewesen? Er war immer auf der Hut gewesen, sich nicht emotional zu binden. Möglicherweise spielte es dabei eine Rolle, dass er sich von klein auf hatte beweisen müssen. Er war der Jüngste der drei Brüder. Besonders mit Brock stand er in ständigem Konkurrenzkampf. Als er älter wurde, forderte er denselben Respekt ein, den Evan genoss, der nach dem frühen und tragischen Tod des Vaters Verantwortung für die Familie übernommen hatte.
Und nun war es der Traum von Tempest West, den er sich erfüllen und mit dem er sich gegenüber seinen Brüdern beweisen wollte. All seine Kraft und seine Zeit hatte er in das Projekt gesteckt. Für ihn hing alles davon ab.
Julia war in diesem Zusammenhang ein wahrer Glücksfall. Mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen war sie imstande, Tempest West zum Erfolg zu führen. Er bereute keine Sekunde, dass die Art und Weise, mit der er sie an den Crimson Canyon gelockt hatte, nicht ganz lupenrein gewesen war, und er wäre sofort bereit gewesen, es genauso wieder zu tun.
Und auch im Bett waren sie beiden unschlagbar. Noch nie hatte er mit einer Frau etwas Derartiges erlebt, und er konnte sich gar nicht vorstellen, dass es ein anderes Paar auf der Welt gab, das imstande war, sich beim Sex in solche Höhen emporzuschwingen. Mit Julia hatte er wirklich unglaubliches Glück gehabt. Es wäre sehr dumm, dieses Glück aufs Spiel zu setzen.
Julia seufzte im Schlaf und begann, sich zu rühren. Er genoss es, ihren warmen Atem zu spüren. Und ein eigenartig warmes, wohltuendes Gefühl war es auch in der Nacht zuvor gewesen, als Julia so hilflos und verzweifelt gewesen war, und er keinen anderen Wunsch hatte, als bei ihr zu sein, sie zu besänftigen und zu trösten.
Bevor Trent in die Verlegenheit kam, sich darüber genauer Rechenschaft geben zu müssen, erwachte Julia aus ihrem tiefen Schlaf und schlug die Augen auf.
„Mmh, ist das schön“, schnurrte sie mit einem zufriedenen Seufzer und rekelte sich an seiner Seite.
„Wie bitte?“, fragte Trent, der nicht zugehört hatte, weil er damit beschäftigt war, ihre vollen Brüste zu bewundern, die unter der Bettdecke hervorschauten.
„Es ist schön, neben dir aufzuwachen“, sagte sie mit einem verschlafenen Lächeln.
Trent musste ihr recht geben.
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