Collection Baccara Band 0293
fragte er mit hochgezogenen Brauen.
„Ich dachte, du hättest Angst vor körperlichem Kontakt.“
„Angst?“ Er schnaubte. „Ich grause mich davor, wie du es dir nicht vorstellen kannst.“
Sie grinste bei seinem Geblödel. „Es gibt eine vernünftige Lösung, weißt du. Ich könnte im Zimmer deiner Schwester schlafen.“
„Zu verstaubt. Ich hab eine halbe Stunde gebraucht, um diesen Raum sauber zu kriegen.“ Er gähnte herzhaft. „Wie lange werden wir hierüber noch streiten?“
Enttäuschung dämpfte ihre gute Stimmung. Sie hatte den kleinen Flirt genossen, aber offenkundig war sie nicht sounwiderstehlich. Ganz das brave Mädchen, das sie immer gewesen war, kroch sie ins Bett zurück.
In Wahrheit wollte sie gar nicht nach Hause. Schließlich könnte sie jemanden wecken, und sie wollte in dieser Nacht keine Erklärungen mehr abgeben müssen.
Sie schlüpfte unter das wunderbar leichte und kühle Laken und rutschte zur Wand, um Mitch so viel Platz wie möglich zu lassen.
Als er sich hingelegt hatte, zog er sie so wie vorher an sich, sodass ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Doch diesmal war kein Stoff zwischen ihrer Wange und seiner glatten, festen Haut. Sie ballte ihre Hand zur Faust, damit sie ihn nicht spontan begrapschte.
Er streichelte ihren Rücken. „Bedränge ich dich?“
„Nein.“
„Dann entspann dich“, flüsterte er.
„Ich hab noch eine Frage, und dann halte ich ganz bestimmt den Mund.“
„Schieß los.“
„Hast du sie deutlich gesehen?“
„Wen?“
Kate räusperte sich. „Die Frau, die mit Dennis zusammen war.“
„Nein“, sagte er widerwillig. „Ist es so wichtig, wie sie aussah?“
„Wahrscheinlich nicht“, murmelte sie.
„Der Bursche ist ein Dreckskerl“, sagte Mitch hitzig. „Und ein Idiot.“
Sie lächelte, weil er für sie Partei ergriff. „Und er kann nicht küssen. Allein das ist unverzeihlich.“
Er hob mit einem Finger ihr Kinn an, neigte den Kopf zurück und sah ihr in die Augen. „Ein Mann, der sich nicht die Zeit nimmt, dich gründlich zu küssen, ist keinen Pfifferling wert.“
Kate hielt den Atem an. Machte er nur eine Feststellung, oder war er im Begriff, sie zu küssen? Bei dieser Kopfhaltung war das schwer zu sagen.
Er strich sanft mit den Lippen über ihre. „Du hast Besseres verdient, Kate“, sagte er ruhig. „Du bist hübsch und klug und nett und …“
„Und ein echtes Mädchen von nebenan, hm?“ Ihre Schultern sackten herunter. Er würde sie nicht küssen. Er behandelte sie schon wieder von oben herab. „Ich schätze, ich werde ein Feuer nie anders entzünden können als mit Streichhölzern.“
Er lachte. „Und du hast Humor.“
„Ja, ja, ich bin zum Schreien komisch.“
„Ach, Katie, es tut mir leid, was heute Abend passiert ist, aber lass dich doch nicht von diesem Kerl runterziehen.“
„Ich glaube, ich wusste schon eine ganze Weile, was ich tun musste. Ich war nur zu feige, mich der Realität zu stellen“, murmelte sie. Verdammt, sie musste aufhören zu zittern. „Ich hatte schon immer einen Hang dazu, mich für die falschen Männer zu entscheiden. Ich sollte es ganz einfach aufgeben.“
Mitch verspannte sich. Er hasste es, dass Kate sich wegen dieses Mistkerls mit Selbstzweifeln quälte, aber konnte er das mit einem Kuss in Ordnung bringen? Nein, mit Sicherheit nicht. Er war drauf und dran gewesen, sie zu küssen, und hatte sich im letzten Moment bezwungen. Darüber war er froh.
Kate würde über den Verrat hinwegkommen, doch es würde eine Weile dauern, bis sie den Schmerz überwunden hatte. Während dieser schwierigen Zeit wollte er nicht mehr als ein Freund für sie sein. Das war das Beste, was er für sie tun konnte.
„Mitch?“
Sie blickte zu ihm hoch. Ihr Gesicht war im Schatten, sodass er den Ausdruck ihrer Augen nicht erkennen konnte, aber das leichte Zittern in ihrer Stimme sagte genug.
„Küsst du mich?“
Ihm wurde klar, dass er sie hätte gehen lassen müssen. Dann würde sie jetzt in ihrem eigenen Bett schlafen, nachdem sie sich gründlich ausgeweint hätte, aber er musste natürlich alles durcheinanderbringen.
Er küsste ihre Nasenspitze. „Versuch, zur Ruhe zu kommen, Kate“, sagte er und zog vorsichtig seinen Arm unter ihr fort. Dann drehte er sich um und ließ einen Arm über die Bettkante baumeln.
Das Beste für alle Beteiligten war, wenn er sich von Kate Manning fernhielt.
4. KAPITEL
Mitch lag neben dem Bett auf dem Holzfußboden, als Kate aufwachte. Er hatte sich ein Kissen unter
Weitere Kostenlose Bücher