Collection Baccara Band 0293
noch lustig erschienen, aber jetzt genierte sie sich. „Vergiss es.“
„Jetzt bin ich aber neugierig. Na los, raus damit.“
Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Damals hab ich immer mein Kopfkissen geküsst und mir vorgestellt, du wärst es.“
Er prustete los. „Wie war ich?“
„Nicht schlecht.“
„Besser als ein Bettpfosten, nehme ich an.“
„Viel besser.“
Mitch lachte wieder. „Ich werde keine näheren Fragen stellen.“
Sie kniff ihn in die Seite. Jedenfalls versuchte sie es, aber da war kein überschüssiges Fleisch. Nur feste Muskeln, die sie daran erinnerten, wie perfekt er war und dass sie seit dem Ende des Schuljahrs nicht im Fitnessclub trainiert hatte. „Erzähl mir nicht, dass du als Junge nicht auch das Küssen geübt hast.“
„Klar hab ich geübt, nur dass immer ein Mädchen beteiligt war.“
„Natürlich, wie dumm von mir. Die Mädels haben ja bei dir Schlange gestanden.“
„Sie haben ein erstaunliches Wissen in Geschichte, junge Dame.“
Kate sagte nichts. Sie interessierte sich momentan mehr für die Gegenwart. Eigentlich hätte sie sich selbst kneifen müssen, um sich zu bestätigen, dass sie nicht träumte, sondern wirklich neben Mitch Colter im Bett lag. Sicher, er war vollständig angezogen und sie eingewickelt wie ein neugeborenes Baby, und es war trotz Klimaanlage stickig und heiß, aber sie hatte nicht die Absicht, sich fortzubewegen.
Unwillkürlich kehrten ihre Gedanken zu Dennis zurück. Wenn er jetzt neben ihr läge, würde sie ihn taktvoll darauf hinweisen, dass es zu warm war, um so nah beieinanderzuliegen. Nicht, dass er je der Kuscheltyp gewesen wäre, aber irgendwie hatte sie sich an den Mangel von Zärtlichkeiten und an die lahmen Küsse gewöhnt, und dabei küsste sie so gern. Warum war sie bloß willens gewesen, über solch einen schwerwiegenden Makel hinwegzusehen?
„Dennis hat miserabel geküsst“, murmelte sie und wünschte sofort, sie hätte das nicht gesagt.
Mitch bewegte sich leicht, schwieg aber.
„Sorry, ich sollte nicht über ihn sprechen.“
„Ich hab gesagt, dass wir reden können. Lass es raus.“
Kate seufzte. „Vielleicht lag es an mir. Vielleicht war ich einfach nicht …“
„ Was warst du nicht?“, fragte er. Er klang fast zornig.
Oh, oh. Sie hatte seine Freundlichkeit eindeutig überstrapaziert. Erst marschierte sie ungebeten in sein Haus, und nun raubte sie ihm den Schlaf. „Ich sollte jetzt gehen. Es ist spät, und wir werden beide keinen Schlaf bekommen.“
„Wenn wir nicht schlafen können, dann liegt das daran, dass es zu heiß ist.“ Er zog seinen Arm unter ihr heraus und schwang die Füße auf den Boden.
Kate warf die Steppdecke zurück, entwirrte ihre Beine daraus und krabbelte um Mitch herum. Höchste Zeit, dass sie nach Hause fuhr.
„Halt stopp. Ich ziehe nur mein Hemd aus.“
Sie schluckte. Es war zu verlockend, ein bisschen zu trödeln, um einen Blick auf seine nackte Brust zu erhaschen, doch sie stand auf, bevor sie es sich anders überlegen konnte. „Es gibt keinen Grund dafür, dass ich bleibe.“
„Überleg doch mal. Wenn du jetzt nach Hause fährst, werde ich dir in meinem Wagen folgen müssen. Irgendeiner wird uns hören. Dann wird einer deiner Brüder rauskommen und nachsehen, was los ist. Ist es das, was du willst?“
„Ich wohne eine Viertelstunde von hier weg, falls du es vergessen hast. Du wirst mich nicht eskortieren.“
Er begann, sein Hemd aufzuknöpfen. „Du wirst nicht fahren, wenn ich nicht fahre“, sagte er in einem Ton, der sie auf die Palme brachte.
„Wollen wir wetten?“ Kampfbereit stemmte sie eine Hand in die Hüfte, doch dann tat er etwas total Unfaires. Er streifte das Hemd ab.
Das Mondlicht beleuchtete ihn genau richtig. Hilflos starrte Kate auf seine Brustmuskeln, die sich anspannten und lockerten, als er das Hemd auf den Stuhl in der Ecke warf.
Als sie schließlich den Blick hob, stellte sie fest, dass er auf ihre Brüste starrte. Das beruhigte sie. Wenigstens hatte er sie nicht dabei ertappt, wie sie ihn beäugte.
Er zwinkerte, begegnete kurz ihrem Blick und schob dann den Quilt ans Fußende des Bettes. „Ein Laken müsste ausreichen.“
„Für was ausreichen?“
Ihre Frage entlockte ihm ein schiefes Grinsen. „Geh wieder ins Bett.“
Kate presste die Lippen zusammen. Sie hatte Spaß hieran. Mitch war ihr immer so beherrscht und souverän erschienen. Dies war eine menschliche Seite an ihm, die sie nicht gekannt hatte.
„Muss ich dich hochheben?“,
Weitere Kostenlose Bücher