Collection Baccara Band 0293
merken.“
„Ich bin dieses Rumschleichen leid.“ Barns schlug mit der Faust auf den Tisch. „Der Sheriff ist viel zu höflich. Wir wissen alles über dich, Colter.“
„Andy“, warnte Harding leise.
„Ach ja?“ Mitch hob belustigt eine Braue. „Was wisst ihr denn?“
„Du hältst dich für den großen Zampano, nur weil du Flugzeuge fliegst und mal Kampfsportlehrer warst und als Privattrainer für zimperliche Hollywoodstars gearbeitet hast.“
Marjorie brachte den Eistee, und alle schwiegen. „Er hat auch als Bodyguard dieser TV-Schauspielerin gearbeitet. Das weiß doch jeder, Andy“, sagte sie und verließ schnaubend den Tisch.
Barns blickte ihr ärgerlich nach und wandte sich dann wieder Mitch zu. „Aber wie viele Leute wissen, dass du mit der Frau verheiratet warst und dass die Ehe nur zwei Monate gehalten hat? Woran lag das, Colter? Bist du dir als Ehemann weiterhin wie ein Angestellter vorgekommen?“
Kate war völlig perplex. Mitch war verheiratet gewesen?
Er sah den Hilfssheriff unbewegt an, aber sie wusste, dass Barns einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte. Sie sah es an dem Feuer in seinem Blick, am Zucken seiner Kiefermuskeln.
„Sei still, Barns! Es geht hier nicht um persönliche Dinge!“ Der Sheriff machte eine schneidende Handbewegung, die sagte, dass er genug hatte. „Die Sache ist die, dass dies eine örtliche Angelegenheit ist, Colter. Wir mögen es nicht, wenn Außenseiter …“
„Entschuldigen Sie, Sheriff“, unterbrach Kate ihn. Sie konnte einfach nicht länger still sein. „Sie sind ziemlich neu in dieser Gegend, und wahrscheinlich wissen Sie nicht, dass die Colters schon genauso lange hier sind wie meine Familie und die Livingstons und Thompsons und andere. Der einzige Unterschied ist, dass wir anderen nicht unsere Herde und unsere Lebensgrundlage verloren haben. Deshalb hoffe ich, dass Sie Mitch nicht länger als einen Außenseiter betrachten.“
Harding lächelte säuerlich. „Es gibt Dinge bezüglich dieses Falls, die Sie nicht verstehen, Miss Manning.“
„Oh, Verzeihung.“ Kate lächelte zerknirscht. „Vielleicht würde es Sie beruhigen, wenn meine Brüder oder ich die Fragen stellen, die unsere Nachbarn Ihrer Meinung nach verärgern könnten. Ich versichere Ihnen, dass keiner hinter unserem Interesse fragwürdige Motive vermuten wird.“
Der Sheriff war wegen ihrer Einmischung merklich verärgert. Mitch hingegen schien höchst amüsiert zu sein, obwohl er es hinkriegte, seinen unbewegten Ausdruck beizubehalten.
„Ich hab einen Riesenhunger“, sagte Kate und blickte die Männer an. „Gibt es sonst noch was zu besprechen?“
Der Sheriff und Barns wichen ihrem Blick aus.
„Hast du noch was auf dem Herzen, Mitch?“, fragte sie säuselnd.
Er schüttelte den Kopf und konnte sein Lächeln nicht länger unterdrücken, während er einen Zwanziger auf den Tisch warf.
„Gut.“ Kate stand auf und sah zum Hilfssheriff hinab. „Oh, und übrigens bist du ein Blödmann, Andy.“
Mitch folgte Kate nach draußen, total begeistert von dieser energischen Seite an ihr. Natürlich wäre er selbst mit dem Sheriff und seinem kläglichen Handlanger fertig geworden, und hätte jemand anders das Wort für ihn ergriffen, wäre er sauer gewesen. Er hätte eine Einmischung gar nicht geduldet, aber Kate …
Kaum waren sie auf dem Bürgersteig, wirbelte sie zu ihm herum. Dann wurde ihr offenbar klar, dass alle in der Bar sie durch die Fenster sehen konnten. Sie hakte sich bei ihm ein und führte ihn die Straße hinab.
„Ich weiß, ich hätte nicht dazwischenreden dürfen“, sagte sie schnell. „Entschuldige bitte.“
„Schon gut. Ich hab die Show genossen.“
Sie seufzte. „Ich möchte wissen, was mit dem Sheriff los ist. Er schien immer fair und vernünftig zu sein. Was läuft zwischen dir und Harding?“
Mitch erzählte ihr von seinem frustrierenden Telefonat mit dem Sheriff und von seinem Entschluss, nach Texas zu kommen und persönlich mit dem Mann zu reden. „Als ich vorhin mit ihm sprach, war er genauso zugeknöpft wie am Telefon.“
„Merkwürdig. Ich verstehe das nicht“, murmelte sie und fiel in Schweigen. Es überraschte Mitch, dass sie ihn nicht nach seiner Ehe fragte. Irgendwann würde sie es garantiert tun. Sie blieb vor einem kleinen silbergrauen Geländewagen stehen.
„Ist das deiner?“
„Ja. Es ist ein Hybrid-Auto. Verbraucht nur vier Liter auf hundert Kilometer.“
Die Worte kamen herausgerattert wie ein Werbespruch, sodass er fast
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