Collection Baccara Band 0293
Mitch ahnte, was der Mann wollte, und als Dodd ihm seine Geschäftskarte reichte, ging er sofort in Abwehrstellung. Der Bursche war tatsächlich Immobilienmakler.
„Ich wüsste nicht, was ich für Sie tun kann, Mr. Dodd.“
Dodd lächelte verkrampft. „Ich sprach vor einigen Wochen mit Ihrem Vater, und er sagte mir, dass er ernsthaft in Erwägung zöge, das Haus und das Land auf den Markt zu bringen.“
„Das hat sich erledigt.“
Dodds Augen weiteten sich vor Überraschung. „Sie haben doch nicht einen andern Makler beauftragt? Ich versichere Ihnen, dass ich absolut fair …“
„Hören Sie, Mr. Dodd. Es geht hier um nichts Persönliches.“ Und ob es um etwas Persönliches ging! Es ging um das Land der Colters, das seit über hundert Jahren im Besitz der Familie war. Bei dem Gedanken, dass andere Leute in dem alten Backsteinhaus wohnen könnten, drehte sich Mitch der Magen um. Er fing Kates neugierigen Blick auf und riss sich zusammen. „Ich glaube nicht, dass wir einen Makler benötigen werden.“
Dodd ließ nicht locker. „Aber das Haus steht leer. Was bringt Ihnen das?“
„Leer?“, wiederholte Mitch. „Ich wohne dort.“
„Aber wie lange? Ich könnte es auf meine Liste setzen und es Interessenten zeigen, sobald Sie abgereist sind.“
Mitch lächelte. „Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass ich abreisen werde?“ Aus dem Augenwinkel warf er Kate einen Blick zu. Er hörte auf, an Immobiliengeschäfte zu denken, und fragte sich, warum sie so darauf brannte, dass er abzog. Es musste an seinem Bekenntnis liegen. Sie hatte nachgedacht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass es schlimmer wäre, ihn zu küssen, als den Idioten Dennis zurückzunehmen.
8. KAPITEL
Kates Gedanken wirbelten durcheinander, während sie alle drei der davonfahrenden Limousine nachblickten. Beabsichtigte Mitch wirklich hierzubleiben, oder hatte er nur den Makler loswerden wollen? Dann sagte sie sich, dass sie nicht beunruhigt sein musste. Mitch hatte in Florida einen Job und ein betriebsames Leben. Er würde ganz bestimmt nicht lange bleiben.
Sie zwang sich, das zu glauben. Seit dem vergangenen Abend hatte sie an nichts anderes denken können als an sein Geständnis und an das, was sich aus einem Kuss ergeben könnte. Nur war sie zu keinem Resultat gekommen und hatte sich gesagt, dass mit Mitchs Abreise alle Fragen vom Tisch sein würden.
„Den hast du ja geschickt abgewimmelt“, sagte Clint zu Mitch. „Wusstest du, dass dein Dad mit ihm gesprochen hat?“
„Ja. Deshalb bin ich hergekommen.“
Clint nickte verstehend. „Ich weiß, dass du es hassen würdest, euren Besitz verkauft zu sehen, aber falls dein Vater wieder anfängt und keine zusätzlichen Leute einstellt, könnte die Ranch für deine Eltern zu viel werden.“
„Ich möchte, dass Dad eine Wahlmöglichkeit hat, und momentan hat er keine andere Wahl als zu verkaufen.“ Mit heftigen Bewegungen zog Mitch die Arbeitshandschuhe wieder an. „Diese Schurken haben ihm mehr gestohlen als Rinder.“
Sie und Clint tauschten besorgte Blicke.
„Du weißt, dass wir helfen werden, so gut wir können“, sagte Clint ruhig. „Du brauchst nur ein Wort zu sagen.“
„Da wäre etwas, das ihr tun könntet. Es ist aber keine kleine Gefälligkeit, ihr müsstet also mit Joe darüber reden.“
Kate konnte nicht länger still sein. „Herrje noch mal, Mitch. Joe wird natürlich mit im Boot sein, ganz gleich, was du brauchst.“
Als Mitch sie ansah, verschwand der harte Ausdruck in seinen Augen. Ein kleines Lächeln spielte um seinen Mund. „Ich erkläre euch meinen Plan, und ihr drei besprecht heute Abend, ob ihr es tun wollt. Wenn die Antwort Nein ist, werde ich dafür volles Verständnis haben.“
Kate sah ihn kopfschüttelnd an. „Stell dir die Situation mal umgekehrt vor“, sagte sie resolut. „Also, was können wir für dich tun?“
Mitchs Lächeln wurde breiter. „Wann hat sie sich in solch eine Wildkatze verwandelt, Clint?“
Clint lachte. „Es ist die reine Hölle, seit sie die Pubertät erreicht hat.“
Kate ignorierte die Bemerkung. „Müssen wir es aus dir rausquetschen, Colter?“
Mitch wurde ernst. „Ich möchte einige Dutzend Rinder borgen und sie auf unserer Nordweide grasen lassen. Dann werde ich in der Stadt herumposaunen, dass die Colters wieder im Geschäft sind.“
„Du willst die Rinder also als Köder benutzen“, folgerte Clint. „Für den Fall, dass die Diebe noch in der Gegend sind.“
„Genau. Sie werden rausfinden, dass ich
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