Collection Baccara Band 0293
hinterlassen.“ Clint trank einen Schluck aus einem Krug mit Wasser und blickte nachdenklich in die Ferne. „Es ist tatsächlich seltsam, dass er so auf dich losgegangen ist. Anscheinend fühlt er sich bedroht.“
„Und das ohne jeden Grund. Ich war höflich und freundlich.“
Clint reichte Mitch den Krug. „Harding will nächstes Jahr wieder für den Posten des Sheriffs kandidieren. Obwohl keiner ihm vorwirft, dass er die Viehdiebe nicht gefasst hat, würde ich an seiner Stelle vielleicht auch Panik kriegen.“
„Man sollte meinen, dass er jede Hilfe, die er bekommen kann, dankbar akzeptieren würde.“
Bei Kates Worten fuhren Mitch und Clint herum. Sie hatten sie beide nicht kommen gehört. Sie trug weiße Shorts und ein blaues Stretch-Top. Mitch musste seinen Blick regelrecht von ihren hübschen langen Beinen losreißen. Er hatte ihre Beine zwar schon entblößt gesehen, aber da hatte er absichtlich nicht so genau hingeschaut. Nun beherrschten sie sein Interesse.
Er begegnete ihrem Blick und nickte ihr zu. „Morgen, Kate.“
„Guten Morgen.“ Sie lächelte sie beide an und sagte zu Clint: „Ich war gestern gerade bei Barney’s, als der Sheriff mit Andy reinkam. Harding hat Mitch einen Außenseiter genannt, der hier nichts zu suchen hätte. Ich wette, er ist nur neidisch.“ Sie stupste ihn, Mitch, mit dem Ellenbogen in die Rippen. „Da kreuzt ein kerniger, gut aussehender Typ wie du auf, und er sieht rot.“ Sie grinste. „Mit Clint und dir in derselben Stadt hat der arme Kerl samstags abends keine Chance.“
Clint schnaubte und warf seiner Schwester einen leidenden Blick zu.
„Hast du schon gefrühstückt, Mitch?“
„Einen Muffin und Kaffee.“
„Also, es ist noch Pfannkuchenteig übrig, falls ihr Jungs interessiert seid.“
„Vielen Dank, aber ich bin okay“, sagte Mitch. So wollte sie das Spiel also spielen. Offenbar hatte sie inzwischen nachgedacht und beschlossen, ihn wie ihre Brüder zu behandeln. Gut. Es war für sie beide besser. Er hatte nach einer kalten Dusche etwas Ähnliches beschlossen. Sie stemmte die Hände in die Hüfte, sodass ihr Top sich über ihren Brüsten spannte.
„Was wirst du jetzt machen?“
„Mit deinem Bruder diesen Job hier zu Ende bringen.“
„Ich meinte die Rinderdiebstähle.“
„Da gibt es nur eines zu tun.“ Er hob einen Heuballen hoch, weil er nicht mehr dastehen und sie ansehen konnte.
„Du willst also abreisen.“ Sie klang erleichtert.
„Abreisen? Ich hab doch noch gar nichts herausgefunden.“
„Wie willst du irgendwas herauskriegen, wenn der Sheriff nicht kooperiert?“
Bevor er antworten konnte, zeigte Clint zu einer großen dunklen Limousine, die die Zufahrtsstraße heraufkam und auf den Schotterweg abbog.
„Kennst du diesen Wagen, Kate?“
Sie beschattete ihre Augen. „Ich hab ihn ein paar Mal in der Stadt gesehen, aber ich weiß nicht, wem er gehört.“
Mitch interessierte sich mehr für Kates Beine als für die Limousine. Er hätte schwören können, dass sie als Mädchen Sommersprossen auf den Beinen gehabt hatte. Jetzt hatte sie keine mehr, die Haut war leicht gebräunt. Letzte Nacht hatte er das alles nicht bemerkt, aber jetzt entging ihm nichts – vor allem nicht die verführerische Rundung ihres Pos.
„Ich glaube, ich weiß, wer das ist.“ Clint zog seine Handschuhe aus. „Der Makler, der die Ranch der Baxters verkauft hat.“
Mitch nahm den Wagen schärfer ins Visier. Sein Vater war von einem Makler kontaktiert worden, kurz nachdem seine Eltern die Ranch verlassen hatten. Die Vorstellung, dass die beiden einen Verkauf erwogen, hatte ihn aufgeschreckt.
Der Mann hielt nahe der Scheune und stieg aus. Mittelgroß, Ende dreißig, trug er einen hellblauen Western-Anzug, einen sandfarbenen Stetson und nagelneue Cowboystiefel. Musste aus Houston oder Dallas sein. Einer dieser Wochenend-Cowboys, vermutete Mitch.
„Hallo, allerseits“, grüßte der Typ fröhlich. Er nickte Kate zu und nahm seinen Hut ab, während er näher kam. „Mein Name ist Levi Dodd.“ Er streckte Clint die Hand hin. „Hoffentlich macht es Ihnen nichts aus, dass ich unangekündigt vorbeischaue.“
„Kein Problem.“ Clint übernahm das Vorstellen und fragte: „So, was können wir für Sie tun?“
„Ich hab gehört, dass Mr. Colter ein guter Freund von Ihnen ist“, sagte Dodd und wandte sich an Mitch. „War zuerst bei Ihrem Haus, und als Sie nicht da waren, hoffte ich, Sie hier zu finden.“
„Nun, Sie haben mich gefunden.“
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