Collection Baccara Band 0294
Ehemann. „Du verlässt noch heute Nacht das Haus. Unsere Ehe ist vorbei.“
Roger stand auf und wischte sich den Mund ab. „Dafür wirst du bezahlen“, teilte er Julie mit. „Das wird dich den Job in der Klinik kosten.“
Sebastian ballte erneut die Faust. „Sie haben wohl noch nicht genug?“
Roger fluchte vor sich hin und verließ die Halle.
Julie sah zu Boden und rückte ab, als Sebastian sie berühren wollte. „Bitte, Sebastian. Lass mich einfach in Ruhe.“
Sie hatte geglaubt, auf der Titelseite eines Boulevardblattes beim Sex gezeigt zu werden, war erniedrigend. Doch das ließ sich nicht mit dem vergleichen, was gerade passiert war.
Beschämt drehte sie sich von Sebastian weg. Wie hatte sie nur so dumm sein und ihn zu dieser Feier begleiten können? Dabei hatte sie lediglich zeigen wollen, dass sie sich nicht mehr von Roger beeinflussen ließ.
„Julie.“ Sebastian verstellte ihr den Weg.
„Bitte, geh jetzt. Der Abend war erniedrigend genug.“
„Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst.“ Er kam einen Schritt näher.
„Du solltest deinen Bruder suchen und mit ihm reden.“
„Wir sind aber heute Abend zusammen hier. Deshalb werde ich dich nicht allein lassen.“
„Geh bitte zur Feier zurück.“
„Die Party ist vorbei.“
„Und das ist alles meine Schuld“, jammerte sie.
„Julie, sieh mich an.“
Sie hob den Kopf. „Was willst du von mir, Sebastian?“
Er blickte sie an, als wollte er sie küssen. Doch das bildete sie sich bestimmt nur ein. Sie wusste, dass er sich nicht binden wollte. Und sie konnte ihn nicht einfach verändern. Genauso wenig, wie sie in der Lage war, sich selbst zu ändern.
Wie hatte sie bloß annehmen können, dass sie ein anderer Mensch wurde, nur weil sie sich einmal auf eine reine Bettgeschichte einließ. Im Grunde ihres Herzens war sie eine Romantikerin geblieben. Das Experiment war gründlich fehlgeschlagen.
„Ich möchte …“ Er schluckte. „Ich möchte mir dir zusammen sein.“
„In welcher Hinsicht?“
„Wie meinst du das?“
„Als Kumpel, Liebhaber oder Freund?“ Oder Ehemann?
„Ich … ich weiß es nicht.“
Sie machte einen Schritt zurück. „Lass es uns nicht noch komplizierter machen, Sebastian. Geh einfach zurück nach Los Angeles. Du schuldest mir nichts und musst dich nicht verantwortlich für mich fühlen. Ich komme allein zurecht. Wir wussten von Anfang an, dass es so enden würde. Wir hatten beide unsere Gründe für diese Affäre. Und jetzt ist sie vorbei.“
„Was für Gründe meinst du?“
„Ich wollte über Roger hinwegkommen. Kurz vor unserer Affäre bin ich durch meine Eignungsprüfung zur Sexualtherapeutin gefallen. Ich hing in der Luft und war auf der Suche nach einem Abenteuer. Da bist du aufgetaucht und hast mir genau das gegeben, wonach ich gesucht hatte, nämlich unverbindlichen Sex. Mehr wollte ich nie von dir. Versuch nicht, etwas zu erzwingen. Es hat keinen Sinn.“
Sebastian sah sie erstaunt an.
„Durch dich habe ich etwas Wichtiges gelernt“, fuhr sie fort. „Und dafür bin ich dir dankbar.“
„Was denn?“, fragte er verwirrt.
„Dass ich tief in meinem Herzen eine Romantikerin bin und es immer sein werde. Ich möchte einen Mann, Kinder, ein Haus, einen Hund und eine Katze. Ich bin ganz anders als du, weil ich nämlich Sex und Liebe nicht trennen kann.“
„Oh.“
„Ja.“ Sie nickte. „Das ist die Wahrheit.“
In einem kitschigen Hollywoodfilm hätte Sebastian nun erwidert, dass auch er das Gleiche wollte wie sie. Dann hätte er sie geküsst und ihr mitgeteilt, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen würde.
Aber natürlich tat er das nicht.
„Du hast mich benutzt, um über Roger hinwegzukommen“, sagte er kühl.
„Ja“, gab sie zu. „Und ich bin nicht stolz darauf.“
„Hat es wenigstens funktioniert?“
„Ja. Und dafür bin ich dir ebenfalls dankbar.“ Sie umfasste das Medaillon. „Du hast mir die Freiheit geschenkt, Sebastian.“
Seine traurige Miene versetzte ihrem Herzen einen Stich.
„Das habe ich gern gemacht, Julie. Ich hoffe, du hast jetzt alles, was du willst.“
Er drehte sich um und ging davon.
Julie.
Sebastian musste ständig an sie denken. Sie hatte ihm vollkommen den Kopf verdreht. Er wusste nicht einmal mehr, was er wirklich wollte. Bevor er sie kennenlernte, hatte er sich nie Gedanken über Ehe und Kinder gemacht. Doch jetzt fragte er sich, wie es wäre, seinen verlogenen Beruf aufzugeben und ein neues Leben mit einer Frau an seiner
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