Collection Baccara Band 0294
ich nicht als Sextherapeutin arbeiten möchte.“
„Nach all den Mühen?“ Vanessa reichte Julie ihre Jacke. „Was ist passiert?“
„Der Job passt nicht zu mir. Ich bin in diese Abteilung gekommen, um mehr über Sex zu erfahren. Und da mir das gelungen ist, gehe ich wieder.“
„Genauso hast du es mit Sebastian gemacht“, sagte Elle.
„Ja“, bestätigte Julie.
„Er ist ein Bild von einem Mann“, bemerkte Vanessa.
„Das mit Sebastian ist vorbei.“ Julie hob den Kopf und versuchte, nicht an ihn zu denken.
„Er sieht wirklich gut aus“, seufzte Elle.
„Wir hatten verschiedene Ansichten.“ Genau das versuchte sie sich seit drei Wochen einzureden, wenn sie nachts nicht schlafen konnte.
Nachdem sie ihren Appetit auf hemmungslosen Sex gestillt hatte, war es ihr schwergefallen, in ihr altes Leben zurückzukehren. Sie hatte ihre ganze Kraft in die Abschlussprüfung gesteckt und sie erfolgreich bestanden. Jetzt merkte sie aber, dass sie nur so viel gelernt hatte, um sich abzulenken.
Ihr Wunsch, Sextherapeutin zu werden, war verschwunden. Sie würde sich eine andere Beschäftigung suchen müssen, um nicht ständig an Sebastian zu denken.
Wie lange würde es dauern, um über ihn hinwegzukommen? Sechs Monate? Ein Jahr?
Julie seufzte.
Elle legte einen Arm um sie. „Du gehst jetzt mit uns Pizza essen. Keine Widerrede.“
„Ja“, fügte Vanessa hinzu. „Du hast deine Lektion gelernt. Und wenn du mal jemanden brauchst, kannst du jederzeit zu uns kommen.“
Sie hatten recht. Sebastian hatte ihr viele wichtige Dinge beigebracht. Und ihre Freundinnen waren für sie da, wenn sie sich einsam fühlte. Was brauchte sie mehr?
„Wer sagt denn eigentlich, dass es mit dir und Sebastian vorbei sein muss?“, wollte Elle wissen, während sie zum Fahrstuhl gingen.
„Ich bitte dich“, antwortete Julie. „Er ist ein Playboy.“
„Selbst ein Playboy wird irgendwann einmal vernünftig“, stellte Elle fest.
„So lange kann ich nicht warten.“
Vanessa drückte den Fahrstuhlknopf. „Auf dem Foto in dieser Zeitung habt ihr beiden sehr glücklich gewirkt.“
Julie stöhnte. „Musst du mich wieder an dieses Bild erinnern? Ich hatte es schon fast vergessen.“
„Ich wollte dir nur damit sagen, dass ihr auch schöne Momente miteinander hattet“, erklärte Vanessa.
„Das reicht aber nicht.“
„Glaubst du nicht, ihr könntet über alles reden?“, mischte sich Elle wieder ein.
„Er hat mich seit drei Wochen nicht angerufen.“
„Hast du versucht, ihn zu erreichen?“, wollte Elle wissen.
„Nein, natürlich nicht.“ Julie umfasste das Medaillon, das Sebastian ihr geschenkt hatte. Plötzlich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
„Du weinst doch nicht etwa, Jules?“ Elle hörte sich besorgt an.
„Nein.“ Julie schniefte.
Vanessa reichte ihr ein Taschentuch. „Lass alles raus, Süße.“
Julie hatte angenommen, sie würde über Sebastian hinwegkommen. Doch die Tränen bewiesen das genaue Gegenteil. Trotzdem war sie sich sicher, dass sie ihn irgendwann vergessen konnte. Sie wischte sich die Wangen trocken. „Lasst uns Pizza essen gehen.“
Sebastian steuerte den Mietwagen auf den Parkplatz von Confidential Rejuvenations. Er wusste nicht einmal, was er zu Julie sagen sollte, wenn er sie traf. Er hatte Blanches Rat beherzigt und war direkt zum Flughafen gefahren, wo er ein Ticket nach Austin gekauft hatte.
Als er aus dem Wagen stieg, verließen Elle, Vanessa und Julie gerade die Klinik.
Julie sah ihn und blieb stehen. Elle und Vanessa verabschiedeten sich schnell und stiegen in ihre Autos. Kurze Zeit später waren Julie und er allein auf dem Parkplatz.
„Julie“, sagte er und ging mit pochendem Herzen auf sie zu.
„Hallo, Cowboy.“
Er bekam kein Wort mehr heraus und starrte sie nur an.
Sie sah so wunderschön aus … wie in den Träumen, die er in den letzten drei Wochen jede Nacht gehabt hatte.
„Was tust du hier, Sebastian?“, fragte sie schließlich.
„Ich wollte dich treffen.“
„Tatsächlich.“
Wie gern hätte er sie in die Arme genommen und ihr gesagt, wie sehr er sie liebte. Aber er wusste einfach nicht, wie er beginnen sollte. In diesen Dingen hatte er keinerlei Erfahrungen. „Julie …“
„Wie geht es Lincoln und Keeley?“
„Sie hatten nach der Verlobungsfeier einen ziemliche Krise. Keeley hat meinem Bruder nicht mehr vertraut, weil sie Angst hatte, ihr könnte das Gleiche passieren wie ihrer Mutter. Aber Lincoln konnte sie davon überzeugen,
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