Collection Baccara Band 0294
Hals. Im Hintergrund rauschte das Meer, und heiß brannte die Sonne auf seiner Haut …
Er merkte, wie ihn jemand unsanft an der Schulter rüttelte. Nein, bitte nicht. Der Traum war gerade so schön!
„Schole?“
Was war das?
„Fach auf, bitte.“
Verschlafen öffnete er die Augen und sah seine Großmutter auf der Bettkante sitzen. Sie rüttelte ihn erneut mit einer Hand an der Schulter, während ihr anderer Arm seltsam schlaff herunterhing. Mit einem Schlag war er hellwach. „Grams, was ist denn?“
„Veiss nich.“ Sie atmete schwer und versuchte zu lächeln. Nur eine Seite ihres Gesichts bewegte sich dabei.
Cole sprang aus dem Bett und griff nach seinem Handy, um einen Krankenwagen zu rufen. Bevor die Telefonistin ihn fragen konnte, worum es sich handelte, brüllte er die Adresse, den Namen und das Alter seiner Großmutter ins Telefon. Ihm kamen die Tränen, und er musste kurz schlucken, bevor er das grauenvolle Wort „Schlaganfall“ aussprechen konnte.
7. KAPITEL
Hastig knallte Emily die Autotür zu und lief über den Parkplatz des Krankenhauses. Die Türen der Notaufnahme waren weit geöffnet, und ein Team von Sanitätern schob gerade eine leere Trage zurück in den vor der Tür stehenden Krankenwagen. Emily schlängelte sich an ihnen vorbei und blieb vor dem Anmeldungsschalter stehen. Ganz außer Atem wandte sie sich an die diensthabende Krankenschwester. „Ida Bentley?“
Die Frau schaute kurz hoch und blickte sofort wieder auf den Bildschirm ihres Computers, auf der eine Namensliste zu sehen war. Sie klickte ein paar Mal mit der Maus und sagte dann: „Sie wird gerade untersucht. Wenn Sie …“
„Können Sie mir die Raumnummer geben?“, fragte Emily, während ihr Blick den langen Krankenhausflur mit den unzähligen Türen entlangglitt.
„Der Besuch ist nur den engsten Familienmitgliedern gestattet.“
„Ich gehöre zur Familie“, erwiderte Emily, ohne zu zögern. Die Notlüge kam ihr ganz leicht über die Lippen. „Sie ist die Großmutter meines Ehemanns.“
Die Krankenschwester schaute erneut auf den Bildschirm. „Wie heißen Sie?“
„Emily Preston. Sie ist die einzige noch lebende Verwandte meines Mannes. Mir wurde gesagt, dass er zusammen mit ihr im Krankenwagen hierher gefahren ist.“
„Zimmer drei, die zweite Tür links.“
„Danke!“
Emily lief den Flur entlang, fand Zimmer drei ohne Probleme und öffnete die Tür. Im Raum befand sich kein Krankenbett. Der Platz, an dem es normalerweise hätte stehen müssen, war leer. Cole saß auf einem blauen Plastikstuhl und stützte den Kopf in die Hände.
Einen Moment blieb sie stehen und atmete tief durch. Dann sagte sie leise: „Cole?“
Erschrocken zuckte er zusammen und sah sie an. Seine Augen waren gerötet und die langen dunklen Wimpern noch tränennass. Er schluckte und fuhr sich mit den Handflächen übers Gesicht, bevor er sie wieder ansah.
„Wo ist Ida?“
„Bei der Computertomografie“, murmelte er und stand langsam auf.
„Was ist passiert?“ Emily legte ihre Handtasche auf einen Stuhl und ging auf Cole zu. „Ist sie hingefallen?“
Er nahm sie in die Arme. „Sie hatte einen Schlaganfall.“
Emily schmiegte ihre Wange an seine Brust und fühlte den schnellen Schlag seines Herzens. „Wissen die Ärzte schon, was für eine Art von Schlaganfall? Wie schlimm ist es?“
„Bis jetzt haben sie mir noch nichts gesagt, Emily“, antwortete er mit brüchiger Stimme. „Überhaupt nichts.“
Er schien noch unter Schock zu stehen. Sie musste jetzt stark sein und versuchen, ihn aus seiner Lethargie zu holen. Durchdringend sah sie ihn an. „Was haben Tim und Larry denn gesagt?“
„Wer?“
„Tim und Larry sind die Rettungssanitäter in Clearwater. Wenn jemand den Notarzt ruft, sind sie die Ersten, die eintreffen.“
Nachdenklich ließ er Emily los und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. „Okay. Ich versuche mich zu erinnern“, sagte er langsam. „Sie sind angekommen, haben Grams untersucht und sie dann auf eine fahrbare Trage gelegt. Ich hatte keine Ahnung, was ich ihnen sagen sollte, Emily. Als ich am Morgen ankam, ging es Ida gut. Ich hatte mich kurz hingelegt, als sie mich weckte. Sie konnte nicht richtig sprechen, und eine Körperhälfte war vollkommen gelähmt.“
„Weißt du, wie viel Zeit dazwischen vergangen ist?“
„Schwer zu sagen. Vielleicht zwei Stunden? Ich habe nicht auf die Uhr gesehen, als ich mich hingelegt habe.“
Emily überlegte, wann er am Morgen aus ihrer Wohnung
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