Collection Baccara Band 0294
Cole Preston.“
Er zog sie an sich und erwiderte lächelnd: „Ich dachte, ich bin ein unsensibler Mistkerl, der seine Großmutter aufs Abstellgleis verfrachten will?“
„Ich bin mir sicher, dass du nur das Beste für Ida willst. Auch wenn man dir dabei manchmal etwas auf die Sprünge helfen muss. Wenn du meine Hilfe brauchen solltest, frag einfach.“
„Was liegt dir denn mehr? Dem Briefträger ein Bein zu stellen, oder möchtest du dir lieber den Postsack schnappen und damit davonlaufen?“
Emily lachte. „Ich glaube, beides ist nicht so ganz erlaubt. Wir sollten uns besser etwas überlegen, wofür wir nicht im Gefängnis landen.“
„Dann wüsste das FBI wenigstens, wo sie mich finden, sollte der japanische Premierminister von Greenpeace mit einer Harpune attackiert werden.“
Sie umarmte ihn lachend. „Das wird schon, Cole. Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. An dem Tag, an dem deine Großmutter wirklich in ein Pflegeheim muss, wirst du schon die richtige Entscheidung treffen. Aber noch ist es nicht so weit.“
„Bist du dir da sicher?“
„Ganz sicher.“
„Danke, Emily“, flüsterte er und beugte sich vor, um sie zu küssen.
„Hallihallo, Emily! Bist du da?“
Cole zuckte zusammen und sah sie fragend an. Dann schauten sie beide zur Schlafzimmertür und sahen Emilys Freundin Beth im Türrahmen stehen. Sie hielt das grüne Kleid in der Hand und blinzelte ein wenig verlegen.
„Hallo, Beth! Schön, dich zu sehen. Kennt ihr euch schon?“, sagte Emily und ließ Cole mit einem bedauernden Lächeln los.
„Ach nein, ups. Emily, das tut mir leid“, stammelte Beth. „Also, wenn ich gewusst hätte, dass … Dann hätte ich natürlich …“
„Ist schon okay“, beruhigte Emily ihre Freundin.
„Ja, klar“, fügte Cole hinzu. „Wie gut, dass du nicht vor einer halben Stunde gekommen bist, als wir beide noch nackt am Kronleuchter hingen.“
Beths Blick wanderte sofort zur Decke, an der allerdings nur eine einfache Lampe befestigt war.
„Nimm ihn nicht ernst, er veralbert dich“, riet Emily. „Beth, das ist Cole Preston, der Enkel von Ida Bentley. Cole, das ist Beth Hardesty, eine gute Freundin und die Buchhalterin des Kulturzentrums.“
Cole ging auf Beth zu und gab ihr lächelnd die Hand. „Nett, dich kennenzulernen, Beth.“
„Ja, hallo“, sagte Beth verlegen. „Ich hoffe, ich habe euch nicht gestört.“
„Nein, nein. Mach dir darüber mal keine Sorgen.“ Er küsste Emily zum Abschied auf die Wange. „Sehen wir uns heute Abend?“
Emily strahlte ihn an. „Ja, klar.“
„Dann bis später!“, rief er und ging zur Tür hinaus. „Und keine Postboten ohne mich überfallen!“
Emily lachte, sah ihm hinterher und winkte.
„Postboten?“
„Es wird eine Ewigkeit dauern, bis ich dir alles erzählt habe“, erwiderte Emily und nahm ihrer Freundin das Kleid aus der Hand. „Erst mal sollte ich mir was anziehen.“
Beth nickte und ging in die Küche. „Allerdings. Dieses Negligé ist wohl etwas zu gewagt für Clearwater an einem Wochentag.“
„Da könntest du allerdings recht haben.“
„Sag, das ist doch neu, oder? Hat sich der Kauf denn wenigstens gelohnt?“, fragte Beth und nahm sich ein Stück Käse aus dem Kühlschrank.
„Es war einfach un-glaub-lich“, seufzte Emily.
„Oh nein. Bitte erzähl nicht weiter. Sonst werde ich noch depressiv.“
Mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen ging Emily zurück ins Schlafzimmer. So lebendig hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Während sie Coles feuchtes Handtuch vom Bett aufhob, fand sie seinen Schlips, der sich zwischen den zerknitterten Laken versteckt hatte. Sie nahm ihn, schloss die Augen und atmete tief den Duft seines Rasierwassers ein. Oh ja, der Kauf des Negligés hatte sich wirklich gelohnt. Für diesen Mann würde es sich auch lohnen, sich vollkommen neu mit sexy Unterwäsche einzukleiden.
Vielleicht sollte sie den Unterwäschekatalog ja ganz unauffällig auf den Beistelltisch legen? Sie könnten ihn sich gemeinsam ansehen, und sie würde beiläufig nach seiner Meinung fragen. Vielleicht würde sie bei dieser Gelegenheit auch gleich erfahren, wie lange Cole noch in Clearwater bleiben wollte und musste ihn nicht direkt darauf ansprechen. Sollte die Affäre wirklich nur von kurzer Dauer sein, konnte sie sich das Geld für neue Unterwäsche wohl sparen. Aber vielleicht hatte er ja doch vor, länger hierzubleiben. In diesem Fall …
Emily stoppte abrupt und führte den Gedanken
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