Collection Baccara Band 0294
Zärtlich strich Tony ihr übers Haar. Es fühlte sich wunderbar weich an. Genauso wie der Rest von ihr. „Bei diesem Verkehr sind wir sowieso erst in einer Stunde in der Stadt.“
„Wo wohnst du eigentlich?
„Manhattan.“
„Immer schon?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich bin vor einem Monat umgezogen Vorher wohnte ich in Queens.“
„Oh.“
Tony wartete darauf, dass sie weiterredete. Wollte sie denn gar nicht wissen, wo genau er wohnte? Aber sie rückte ein Stück von ihm ab und schaute aus dem Fenster.
Inzwischen standen sie im Stau. Dakota stöhnte. „Ich werde zu spät kommen.“
„Zu spät wozu?“
„Ich werde zu spät im Büro sein.“
„Willst du heute etwa noch arbeiten?“
Sie sah ihn überrascht an. „Na klar. Ich werde wahrscheinlich bis Mitternacht durcharbeiten müssen, um das Versäumte nachzuholen.“
„Ich dachte, wir könnten vielleicht ein spätes Frühstück nehmen.“
„Das geht nicht.“
„Dann ein frühes Mittagessen?“
Sie lächelte.
„Du musst doch etwas essen.“
„Ich habe noch ein paar Müsliriegel in meiner Schreibtischschublade.“
Tony blickte aus dem anderen Fenster. Eigentlich hatte er doch gewusst, dass es so kommen würde. Warum fiel es ihm dann so schwer, es zu akzeptieren?
Verdammt!
Eine Weile lang blickten sie schweigend hinaus. Wenn Tony es sich recht überlegte, hatte er auch jede Menge zu tun. Sein neues Haus musste dringend renoviert werden, bevor er es verkaufen und nach dem nächsten guten Deal Ausschau halten konnte. Ein lukrativer Job, vor allem bei den derzeitigen Immobilienpreisen.
Er durchbrach als Erster die Stille. „Hey, ich habe eine Idee. Lass uns das Ganze doch nächstes Wochenende wiederholen. Dasselbe Hotel, dieselbe Suite. Was hältst du davon?“
Dakota lachte.
„Ich meine es ernst.“ Als das Taxi hielt, nahm er ihre Hand. „Sag Ja, und ich kümmere mich um den Rest.“
Mit gerunzelter Stirn öffnete sie den Mund, schloss ihn dann jedoch wieder.
„Der Taxameter läuft!“, rief der Taxifahrer über die Schulter. „Wollte nicht jemand von Ihnen hier aussteigen?“
„Warten Sie noch einen Augenblick“, erwiderte Dakota mit fester Stimme. Tony musste über ihren Anwaltstonfall schmunzeln. Mit einem bedauernden Lächeln drehte sie sich zu ihm um.
Er zuckte mit den Schultern. „War ja nur eine Idee.“
„Und zwar eine sehr gute. Aber es geht nicht. Ich ersticke in Arbeit.“
„Ich weiß. Hey, das hätte ich schon längst tun sollen.“ Tony klopfte an seine Brusttasche, in der eine Flugzeugserviette steckte. „Hast du einen Kugelschreiber dabei?“
Sie zog einen aus ihrer Handtasche.
Er schrieb ihr seine Handynummer auf und gab sie ihr. „Ich habe keinen Festnetzanschluss, nur diese Nummer hier.“
Lange betrachtete Dakota die Serviette, die andere Hand bereits am Türgriff. Ein schlechtes Zeichen. Offensichtlich wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Eigentlich hatte er gehofft, sie würde ihm ebenfalls ihre Nummer geben.
Tony schluckte seine Enttäuschung hinunter, zwang sich zu einem Lächeln und küsste Dakota auf die Wange. „Arbeite nicht zu viel.“
„Ich versuch’s.“ Dakota lächelte traurig und öffnete die Tür. „Bye, Tony.“
Damit war wahrscheinlich alles gesagt.
7. KAPITEL
„Darf ich einen Moment stören?“, fragte Sara, als sie an Dakotas offene Tür klopfte. „Ich wollte nur fragen, ob ich Ihnen etwas zum Mittagessen mitbringen soll.“
Dakota warf einen Blick auf die Uhr. „Wo gehen Sie hin?“
Saras blaue Augen strahlten. „Ich habe Appetit auf die fettige Pizza um die Ecke, aber ich bringe Ihnen auch gern etwas anderes mit.“
„Haben Sie Pizza nicht allmählich satt?“
„Nein, Ma’am. Diese Woche probiere ich gerade die mit Peperoni.“ Die neue Aushilfskraft hatte ein strahlendes Lächeln, ein frisches Aussehen und einen richtig niedlichen Südstaatenakzent.
Dakota nahm ihre Handtasche aus der Schreibtischschublade. „Neben der Pizzeria ist ein Deli, der Salate verkauft. Wenn sie dort noch griechischen Bauernsalat haben, nehme ich den, ansonsten den Chefsalat.“
Sara lief zu ihr hin, um das Geld in Empfang zu nehmen. „Wahrscheinlich habe ich Pizza wirklich irgendwann mal satt, aber ich bin erst einen Monat in New York.“
„Wo kommen Sie denn her?“
„Aus Georgia.“
In diesem Augenblick trat ihr Bruder Cody ein und räusperte sich demonstrativ. Sara warf ihm einen Blick zu und drehte sich dann mit einem amüsierten Gesichtsausdruck zu Dakota
Weitere Kostenlose Bücher