Collection Baccara Band 0297
sagen. Und war es nicht normal, dass ein Mann das tat, wenn er seine Frau wirklich liebte?
Vielleicht machte er ihr nur etwas vor? Wieder musste sie an Andreas Worte denken. Wenn seine Exgeliebte recht hatte, war Fletcher gar nicht fähig, sie zu lieben.
Cleopatra war verwirrt. Sie brauchte einen guten Rat. Gern hätte sie sich Celia anvertraut, doch sie entschied sich dagegen, da sie sie nicht in einen Loyalitätskonflikt bringen wollte. Schließlich war sie Fletchers Schwägerin.
Am ersten Freitag im April ergab es sich dann jedoch ganz zufällig, dass Jane und Jilly in die Stadt kamen und Cleopatra zu einem gemeinsamen Treffen bei Celia eingeladen wurde.
„Noch etwas Wein?“, fragte die Gastgeberin, als sie im Wohnzimmer zusammensaßen.
Cleopatra legte eine Hand über ihr Glas. „Wenn ich mich an letztes Mal erinnere, verzichte ich besser.“
Jilly lachte und hielt Celia ihr Glas entgegen. „Aber warum denn, Cleo? Der Tag ist doch damals gut für dich ausgegangen. Immerhin hat dich der Wein ermutigt, dem Mann, in den du verliebt warst, deine Gefühle zu gestehen.“
„Hm“, meinte Cleopatra. „So habe ich das bisher nicht gesehen.“
Jane, die schwanger war, schenkte sich ein Glas Saft ein. „Die Hauptsache ist, dass du jetzt ein Teil der Familie bist. Und darüber freuen wir uns alle sehr. Ashlyn verdient eine so tolle Mutter, wie du es bist. Und ich habe schon immer gesagt, dass Fletcher nur auf die richtige Frau gewartet hat.“
„Glaubt ihr wirklich, ich bin die Richtige für ihn?“, fragte Cleopatra vorsichtig.
„Ja“, antwortete Jane nickend. „Ich bin mir wirklich vollkommen sicher.“
Cleopatra seufzte. „Ich muss zugeben, manchmal frage ich mich …“
Jilly stellte ihr Weinglas auf den Tisch. „Okay, Cleo. Was ist los? Stimmt etwas nicht?“
Cleopatra ließ den Blick von Jilly zu Jane und schließlich zu Celia wandern. „Ach, ich wollte euch nicht damit belästigen. Das war wirklich nicht meine …“
„Natürlich war das deine Absicht“, widersprach Celia. „Und das ist gut so. Manchmal muss man sich Freunden anvertrauen, wenn einen etwas beschäftigt.“
„Es ist nur …“ Cleopatra wusste nicht, wie sie beginnen sollte.
„Immer langsam“, beruhigte Jane.
„Du kannst uns vertrauen“, fügte Celia hinzu. „Wir möchten dir helfen.“
Cleopatra glaubte ihnen, und sie musste wirklich mit jemandem reden, denn sie wusste nicht mehr, wie es mit ihrer Ehe weitergehen sollte. „Manchmal kommt es mir vor, als würde ich Fletcher gar nicht kennen.“
„Das ist schlecht“, murmelte Jane.
„Ja, sehr problematisch“, bekräftigte Jilly.
„Wir haben so schnell geheiratet“, erklärte Cleopatra. „Vielleicht zu schnell. Wir hätten uns vorher besser kennenlernen sollen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht. Fletcher öffnet sich mir nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich rede bestimmt wirres Zeug.“
„Überhaupt nicht“, sagte Celia.
„Wir verstehen dich“, versicherte Jane.
„Manchmal glaube ich, dass nur ich dieses Problem sehe und es für Fletcher gar nicht existiert. Meine Mutter hat mich allein erzogen, und sie hatte ständig einen neuen Mann, deshalb habe ich nie eine intakte Ehe erlebt und weiß nicht genau, was ich erwarten soll. Und wenn ich an Danny denke …“
„Wer ist Danny?“, fragte Jilly stirnrunzelnd.
„Mein Exfreund. Danny hat Schluss gemacht, als er begriffen hat, dass ich für Fletcher mehr empfinde als für ihn. Dabei habe ich mich immer so gut mit Danny verstanden. Wir konnten über alles reden und vertrauten einander unsere Gedanken und Ängste an.“
„Und mit Fletcher ist es nicht so“, schloss Celia.
„Ja. Ich liebe ihn und kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen, aber trotzdem habe ich das Gefühl, als würde ich ihn nicht kennen.“ Cleopatra seufzte. „Und genau davor hat Caitlin mich gewarnt.“
„Caitlin?“, fragte Jilly verwundert. „Unsere Schwiegermutter?“
Cleopatra nickte. „Caitlin hat behauptet, dass Fletcher Geheimnisse mit sich herumträgt und dass ich diejenige bin, durch die er sich öffnen wird. Leider ist das nicht passiert.“
Celia sah sie verwundert an. „Das verstehe ich nicht. Wann hast du denn mit Caitlin geredet?“
„Am Tag meiner Hochzeit, auf der Damentoilette im Club Rouge.“
Celia blinzelte. „Aber warum hat sie dir das erzählt?“
„Das musst du sie selbst fragen“, entgegnete Cleopatra. „Ich habe sie zufällig getroffen, und
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