Collection Baccara Band 0297
dass er einen kleinen Sieg errungen hatte. „Ich kann dich nicht vergessen, genauso wenig wie die Tatsache, dass du mein Kind bekommst. Du hast dunkle Ringe unter den Augen, es geht dir nicht gut. Wahrscheinlich passt du nicht richtig auf dich auf. Was ist, wenn das Baby erst da ist? Bitte lass mich dir helfen.“
„Mir ist einfach nur morgens übel, das ist ganz normal. Sobald das aufhört, geht es mir wieder gut.“
„Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Aber ich will so oder so für dich sorgen. Was ist denn so schlimm daran?“
„Wir sind uns völlig fremd. Wir haben nichts gemeinsam.“
„Du bekommst ein Kind von mir und bist im dritten Monat schwanger. Glaub mir, ich bin darüber auch nicht besonders glücklich – oder stolz darauf, wie ich mich benommen habe. Aber ich will dazu stehen. Wir müssen ja nicht den Rest unseres Lebens miteinander verheiratet bleiben. Sobald das Kind ein bisschen größer ist, lassen wir uns scheiden, und du bekommst deine Freiheit wieder. Und ich meine.“
„Aber das ist verrückt!“, gab Josie zurück. „Das wäre ja gar keine richtige Ehe.“
Allmählich erregten sie Aufsehen und ernteten einige neugierige Blick.
„Gibt es ein Café in der Nähe, in dem wir uns in Ruhe unterhalten können?“, wollte Adam mit gedämpfter Stimme wissen.
Josie nickte. „Ja, aber es ist ein Stück zu laufen.“
Sie gingen stumm nebeneinanderher. Die Fenster waren hell erleuchtet, und sie bestellten Crêpes mit Früchten, ein Glas Wein für Adam und für Josie Kaffee. Dann suchten sie sich einen Tisch neben einem kleinen, mit Statuetten und Pflanzen geschmückten Springbrunnen.
„Das heißt, wir würden sozusagen eine Ehe auf Zeit führen“, begann Adam, als sie saßen. „Ich habe ein großes Haus und genug Geld. Es kann doch nicht so schwierig sein, für ein paar Monate oder ein, zwei Jahre wie zivilisierte Menschen zusammenzuwohnen.“
Josie schloss die Augen. Er empfand nichts für sie. Sie war nichts weiter als eine Verpflichtung. Warum konnte er nicht verstehen, wie weh das tat?
„Vielleicht könnten wir ja sogar Freunde werden“, meinte er jetzt.
„Freunde?“ Fast hätte sie sich verschluckt. Sie wollte so viel mehr von ihm als nur Freundschaft. Aber ihre wahren Gefühle musste sie verbergen.
Sein Gesicht verdunkelte sich. „Vergiss es. Ich kann es dir ja im Grunde nicht übel nehmen, wenn du mich hasst.“
„Ich hasse dich nicht“, erwiderte sie leise.
„Aber mögen tust du mich auch nicht.“ Adam fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich bin Anwalt und arbeite viel. Wenn du willst, bewerbe ich mich vorübergehend auf einen Außenposten. Dann müsstest du mich kaum sehen, nicht einmal wenn ich zu Hause bin. Du könntest deine eigenen Zimmer in einem anderen Stockwerk haben und tun, was du willst – dir ein Auto kaufen, Pizza bestellen, was auch immer. Ich schwöre, dass ich mich dir nicht in den Weg stelle. Aber heirate mich, und gib unserem Kind meinen Namen.“
„Ich mag keine Pizza“, beschwerte Josie sich.
„Das war doch nur ein Beispiel.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte zur Decke hinauf.
Josie fand, dass er müde aussah, und er tat ihr leid. Fast hätte sie die Hand ausgestreckt und ihn gestreichelt.
„Dann eben Crêpes oder Ölsardinen oder sonst irgendetwas.“ Er sah sie wieder an.
„Ölsardinen?“ Fast hätte sie gelächelt. „Woher weißt du, dass ich so eine seltsame Lust auf Ölsardinen habe?“
„Ich habe eben deinen begehrlichen Blick gesehen.“
Seine Stimme war wieder sanft, und zwar genau auf die Art, die sie weich werden ließ. Das durfte sie nicht zulassen.
„Du bist ein guter Beobachter.“
„Ich bin Rechtsanwalt. Das gehört dazu.“ Er seufzte erschöpft. „Du könntest shoppen gehen oder nach Herzenslust malen. Für den Haushalt habe ich Bob. Du müsstest nicht einmal kochen. Das würde Bob sowieso nicht erlauben, also versuchst du es besser gar nicht erst. Gestern hätte er mir fast auf die Finger geschlagen, als ich in der Küche nur ein Glas mit Erdnussbutter aufgemacht habe.“
Josie lachte. „Dein Bob scheint ein ungewöhnlicher Mann zu sein.“
„Das kann man sagen. Jedenfalls müsste ich mir keine Sorgen um dich machen, wenn er da ist und nach dir sieht.“
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich träume.“
„Das kann alles Wirklichkeit werden, du musst nur wollen. Und später, wenn das Baby ein paar Monate alt ist, können wir wieder getrennte Wege gehen. Doch ich
Weitere Kostenlose Bücher