Collection Baccara Band 0297
schwand auch der kleine Rest Widerstand in ihr.
Sie löste die Lippen von seinem Mund und strich über seinen Hals. „Adam …“
In der nächsten Sekunde lagen sie übereinander auf dem Sofa.
„Au!“
„Habe ich dir wehgetan?“
„Du nicht, aber die Bücher.“
Behutsam zog er sie hoch und wischte die Bücher mit einer umfassenden Bewegung auf den Boden. Als sie ihn küsste, ließ er sich mit ihr gemeinsam auf das Sofa zurücksinken.
Er schob das Knie zwischen ihre Schenkel, und sie seufzte vor Lust, als sie seine Erregung spürte.
„Zu viele Kleider“, stellte er heiser fest, und seine Stimme war so intensiv, dass Josie fast ein wenig Angst bekam.
„Nein …“
Doch als er sie dann wieder küsste, konnte sie nicht anders, als seinen Kuss zu erwidern.
„Nein … ja … ja … Ja! Bitte …“
Adam schob die Hände in ihr Haar, und sie streichelte seinen Nacken. Dann grub sie die Fingernägel in seinen Rücken. „Ja …“
Er zwang sich dazu, sich von ihr abzuwenden, und stieß zittrig die Luft aus. Dann versteifte er sich am ganzen Körper und verzog das Gesicht, als hätte er Schmerzen. Im nächsten Moment richtete er sich auf und legte ihr mit unsteten Fingern den Rock wieder über die Schenkel. Dann saß er einfach nur da, schwer atmend, am Ende der Couch, und sah an die Zimmerdecke. Nach ein paar tiefen Atemzügen fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar und ordnete seine Krawatte.
„Was ist los?“, fragte Josie verwirrt.
Er beugte sich über sie. „Als wüsstest du das nicht.“ Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und fuhr zärtlich die Konturen nach.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das weiß ich nicht.“
„Du bist wunderschön, aber ich finde, unsere Situation ist schon kompliziert genug. Sex ist wirklich das Letzte, was wir jetzt brauchen können.“
„Du willst mich nicht?“
„Du hast es doch selbst gesagt: kein Sex und getrennte Schlafzimmer. Das ist die Abmachung.“
Josie schüttelte den Kopf. Sie wollte von der Abmachung nichts wissen.
„Du solltest eigentlich froh darüber sein“, meinte Adam jetzt mit einem kleinen Seufzer. „Du bekommst jetzt genau das, was du willst.“
Als „froh“ hätte sie ihre Gefühlslage nun wahrhaftig nicht bezeichnet.
„Es tut mir leid, dass ich mich habe gehen lassen und meine Lust mit mir durchgegangen ist. Das ist vermutlich der Grund für diese ganze Misere. Wenn wir einmal verheiratet sind und ich dir nicht zu nahekommen soll, werde ich wohl viel außerhalb arbeiten müssen.“
Und wenn ich es mir anders überlege?
Er schien zu spüren, dass etwas in ihr arbeitete. „Du hast gesagt, dass du müde bist. Kein Wunder. Wahrscheinlich war das alles ein bisschen viel. Am besten, ich lasse dich jetzt allein.“
„Aber wenn ich … ich meine, wenn ich …“
Adam wollte aufstehen, aber Josie nahm seine Hand und streichelte sie.
Er erstarrte, und sie zog ihre Hand schnell wieder zurück.
„Bis morgen früh dann“, verabschiedete er sich, und sie nickte unglücklich.
Dann stand er endgültig auf und warf sich seine Jacke über. „Morgen werden wir die einzelnen Punkte noch präzisieren.“
Wie kalt und unromantisch das klang. Dabei hatte sie als Kind doch wie jedes andere Mädchen auch von einer Märchenhochzeit geträumt.
„Das überlasse ich dir“, sagte sie leise.
„Gut.“
Ohne ihr noch einen Blick zu schenken, ging er zur Tür, öffnete sie und warf sie dann so fest ins Schloss, dass Josie das Gefühl hatte, er hätte ihr einen Schlag versetzt.
„Schließ ab“, rief er noch aus dem Treppenhaus, als wären sie bereits verheiratet und er hätte die Befehlsgewalt über sie.
Seine Schritte hallten laut auf den Steinstufen wider.
Wäre sie Abigail – hätte er es dann auch kaum erwarten können, das Weite zu suchen?
9. KAPITEL
Es war noch früh. Durch die Glasfenster warf das Tageslicht satte bunte Flecken auf Bänke und Boden. Die Atmosphäre in der Sainte-Chapelle war merkwürdig bedrückend.
Josie zwang sich zu einem Lächeln und versuchte, den Druck auf ihren Magen zu ignorieren. Sie umklammerte Adams Arm.
Er hatte alles perfekt organisiert.
Der Priester, der die Trauung vornehmen sollte, wartete schon. Josie hatte für einen Augenblick den Eindruck, als könne er in ihre Seele schauen und die Zweifel und die Angst darin sehen. Adam verstärkte seinen Griff.
Dann ergriff der Priester das Wort, und Josies Herz hämmerte so wild, dass sie kein Wort von dem, was er sagte, verstand.
Es war
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