Collection Baccara Band 0300: Ein Kuss für fünf Millionen / Meine Liebe kannst du nicht kaufen / Gefährlich sexy - verboten reich / (German Edition)
Weißt du, wie spät es ist?“
„Ach komm, so spät ist es doch gar nicht.“
„Ich werde morgen am Schreibtisch einschlafen.“
„Soll ich nicht schnell zu dir rüberkommen und dich zudecken?“
Faith musste über seine Dreistigkeit lachen. „Gute Nacht, Noah.“
„Überleg es dir. Nächste Woche fliege ich nach Japan. Dann wirst du tagelang ohne mich auskommen müssen.“
„Ich werde dich sicher vermissen“, meinte sie versöhnlich, „aber für heute sage ich dir trotzdem gute Nacht.“ Dann legte sie auf.
Als sie gerade ins Bett gehen wollte, kam eine SMS von Noah. Ich wünschte, du wärest hier, schrieb er.
Geh ins Bett, Noah, antwortete sie ihm per SMS. Dann stieg sie selbst in die Federn und schloss mit einem tiefen Seufzer die Augen. Sie war dabei, sich rettungslos in diesen Mann zu verlieben.
Faith wusste noch genau, wann es angefangen hatte. Es war der siebte April, als sie zum ersten Mal morgens mit Übelkeit erwachte. Diese Unpässlichkeit legte sich im Laufe des Vormittags wieder. Gleichzeitig hatte sie feststellen müssen, dass ihre Periode ausgeblieben war. Das morgendliche Unwohlsein wiederholte sich. Besorgt warf sie einen Blick auf den Kalender. Selbstverständlich hatte sie verhütet, als sie mit Noah geschlafen hatte, aber genauso selbstverständlich waren Kondome kein hundertprozentiger Schutz.
An einem Freitag verließ sie in der Mittagspause das Büro, um sich einen Schwangerschaftstest zu besorgen. Dann folgten Stunden voller Unruhe und Ungewissheit, bis sie zu Hause saß und auf das Ergebnis des Tests wartete.
Es war positiv. Sie bekam ein Baby, ein Baby von Noah Brand. Der Schock war gewaltig. Unfähig sich zu rühren, saß sie da und starrte ins Leere. In einem wilden Durcheinander schwirrten die Gedanken ihr durch den Kopf, während sie versuchte, sich die Konsequenzen auszumalen. Ihre anfängliche Wut auf Noah und nicht weniger auf sich selbst verwandelte sich in nackte Panik, bei der ihr abwechselnd heiß und kalt wurde.
Sie wusste beim besten Willen nicht, wie sie ihrem Großvater diese Neuigkeit beibringen sollte. Er hatte es schon sehr reserviert aufgenommen, als sie ihm von der Versteigerung und dem Wochenende mit Noah erzählte, obwohl ihr Bericht sehr lückenhaft gewesen war. Diese Nachricht wäre ein Schlag ins Gesicht für ihn.
Faith war klar, dass sie allein die Verantwortung dafür trug. Sie hatte es nicht vermocht, Noahs Verführungskünsten zu widerstehen. Mit dem Baby würde das Undenkbare geschehen. Die Familien Cabrera und Brand wären, ob sie es wollten oder nicht, untrennbar miteinander verbunden.
Faith saß da und weinte hemmungslos. Als die Tränen einigermaßen versiegt waren, raffte sie sich auf, ging ins Bad und wusch sich das Gesicht. Dann griff sie nach dem Telefonhörer und verabredete mit ihrem Frauenarzt einen Termin.
Der Arztbesuch brachte die letzte Gewissheit. Sie war schwanger.
Sie hatte immer eine eigene Familie haben wollen, aber das hatte sie sich anders vorgestellt. Sie hatte sich einen Mann gewünscht, mit dem sie in Liebe, Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen verbunden war, wie sie es von ihren Eltern und Großeltern kannte. Gerade die Frage des Vertrauens war zwischen ihr und Noah das große Manko. Sie musste sich gut überlegen, was sie tat, bevor sie ihm mitteilte, dass er Vater wurde.
Für den Entschluss, mit jemandem über ihre Situation zu reden, brauchte Faith lange. Es dauerte bis zum folgenden Donnerstag, bis sie einen günstigen Moment im Büro abpasste, Angie zu sich hereinrief und sie bat, die Tür zu schließen und sich zu setzen.
„Ich muss da etwas mit dir besprechen“, begann Faith zögernd. „Etwas … eher Privates. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht recht, wie ich beginnen soll.“
„Hilft es dir vielleicht, wenn ich dir sage, dass ich ahne, was los ist?“ Angie setzte sich in den Besuchersessel vor dem Schreibtisch.
„Du ahnst … wie kommst du darauf?“
„Als meine Schwester ihr erstes Baby bekam, lebte sie noch zu Hause, und ich habe alles von Anfang an ziemlich hautnah mitbekommen. Ich habe wohl bemerkt, dass es dir morgens manchmal nicht gut geht. Es war gar nicht so schwer zu erraten. Ist denn sonst alles okay?“, erkundigte sich Angie teilnahmsvoll.
„Körperlich kann ich nicht klagen, aber es ist ein ziemlicher Schock, den ich noch nicht richtig verarbeitet habe. Du bist die Erste, der ich davon erzähle. Noch nicht einmal mein Großvater weiß davon. Und der Vater des Kindes auch
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