Collection Baccara Band 0305
klingelte.
„Einen Moment.“ Rafe ging an die Gegensprechanlage und drückte den Knopf. Charlotte konnte nicht hören, was die andere Person sagte, doch Rafes Antwort war deutlich, wenn auch verwirrend. „Sie ist aufgetaucht … ja, das habe ich auch gedacht. Komm hoch.“
„Sag nicht, dass das deine Mutter ist, die gekommen ist, um mir den Hals umzudrehen.“
„Du hast Glück. Das war Lucas Starwind.“
„Der Privatdetektiv, den dein Vater engagiert hat?“
Rafe nickte. „Als du heute Morgen verschwunden warst, habe ich Luke angerufen und um Hilfe gebeten. Er wollte sowieso irgendwann heute kommen. Wir haben an etwas gearbeitet.“
„Woran?“
„Wir versuchen beide herauszufinden, was die Kellys vorhaben, aber von verschiedenen Ausgangspunkten aus.“
„Verstehe. Du versuchst herauszufinden, was dieser Techniker von Broderton’s Computing getan hat, oder?“ Sie trat ein paar Schritte näher. „Ich war an den Wochenenden im Büro, aber ich weiß nicht, inwiefern sie das System manipuliert haben. Bist du irgendwie weitergekommen?“
Er sah sie merkwürdig an. „Ja, ein bisschen.“
Sein Gesichtsausdruck ließ sie innehalten. „Ich wollte den Schaden gutmachen, den ich angerichtet habe. Was auch immer das sein mag. Vielleicht zählt der Versuch nicht, da ich nichts erreicht habe. Aber ich habe mich wirklich bemüht.“
„Wir reden später darüber“, sagte Rafe, als es an der Tür klopfte.
Er blickte durch den Spion in der Tür. „Komm herein. Du kennst Charlotte, oder?“
„Ja, wir sind uns bereits begegnet.“ Der Mann, der die Wohnung betrat, war groß – so groß wie Rafe, vielleicht sogar noch etwas größer. Er hatte dunkles Haar und dunkle Augen. Und finster war auch sein Gesichtsausdruck. Charlotte war Luke Starwind zweimal begegnet. Sie mochte ihn nicht besonders. Er war zu beherrscht, zu kühl … zu sehr wie ich, dachte sie und verzog den Mund.
Er musterte sie kühl. „Miss Masters. Es war schwer, Sie zu finden. Für einen Amateur waren Sie ziemlich gut im Verschwinden.“
„Offensichtlich nicht gut genug. Kann ich Ihnen etwas zu trinken holen, oder wollen Sie sofort mit der Befragung beginnen?“
„Ich nehme gern einen Kaffee.“ Er wandte sich an Rafe. „Erzähl, wie hast du sie gefunden.“
„Er hat mich nicht gefunden.“ Es ärgerte sie, dass über sie gesprochen wurde, als wäre sie nicht anwesend. „Ich bin von allein zurückgekommen. Handschellen waren nicht nötig.“
„Ich meinte, wie er Sie gestern gefunden hat. Nicht heute Morgen. Ich trinke meinen Kaffee übrigens schwarz“, fügte er mit Nachdruck hinzu.
Sie wollte ihm gerade höflich sagen, wo er sich seinen Kaffee hinstecken sollte, als Rafe ihr die Hand auf die Schulter legte.
„Wow.“ Er blickte amüsiert von dem Privatdetektiv zu Charlotte. „So gern ich erleben würde, wie ihr in die nächste Runde geht, aber wir haben noch einiges zu tun. Ich koche den Kaffee besser selbst.“
7. KAPITEL
Charlie kochte dann doch Kaffee.
„Entschuldige“, sagte Luke leise, als Charlie in der Küche war. „Ich hätte wegen des Kaffees nichts sagen sollen.“
„Charlie kann ganz schön kratzbürstig werden, wenn man sie in die Defensive drängt. Bevor ich anfange, gibt es bei dir etwas Neues?“
„Nichts Erwähnenswertes. Bist du bereit …“ Er warf einen Blick in Richtung Küche.
„Komm, setzen wir uns.“
Die beiden Männer begaben sich in die Sitzecke. Rafe setzte sich auf die Couch, streckte die Beine von sich und starrte auf den Kamin, während er darüber nachdachte, was er dem Detektiv erzählen musste.
Eigentlich alles, entschied er. Er würde den Heiratsantrag nicht erwähnen, das war privat. Doch was war mit den Briefen in ihrem Rucksack? Diese verdammten Briefe, die ihr so wichtig waren. Liebesbriefe vermutete er. Von einem Mann namens Brad Fowler. Er hatte den Absender gesehen.
Deer-Lodge-Gefängnis.
War Brad Fowler der Grund, weshalb Charlie mit den Kellys kooperiert hatte? War sie mit einem Ganoven zusammen gewesen, und hatten die Kellys sie deshalb im Griff? Verdammt, er könnte ohne Probleme herausfinden, wer der Mann war, aber er hatte sich entschieden, nicht in ihrer Vergangenheit herumzuschnüffeln.
Unwillkürlich warf er einen Blick in Richtung Küche. Charlotte stand in der Tür.
Schwierige Frau, dachte er. Unglaublich süß in dem kurzen Rock und seinem Sweatshirt, aber schwierig. Irgendetwas ärgerte sie. Sie sagte nichts, stand einfach mit verschränkten Armen da
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