Collection Baccara Band 0305
sah zu ihm auf. „Also begehrst du mich wohl.“
Aber er hatte tatsächlich Angst. Doch wovor? „Ja, ich will dich.“
„Du scheinst darüber nicht besonders glücklich zu sein.“
Nein, er ärgerte sich. Ihm gefiel der saure Geschmack der Angst nicht. Doch seine Erregung war größer als seine Verärgerung. „Vielleicht könnten wir ja etwas tun, damit ich glücklich bin.“
10. KAPITEL
Rafe streichelte bewusst langsam über ihren Rücken, während er sie sanft an sich zog. Mehrere Sekunden, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen, gab er ihr Zeit, Nein zu sagen, zu erklären, dass er sie falsch verstanden hatte oder dass sie ihre Meinung geändert hatte und es nicht wollte.
Für Charlotte war das Zeit genug, seine Finger durch ihr Sweatshirt hindurch zu fühlen und sich von der Hitze und dem leichten Druck an ihren Brüsten und ihrem Bauch mitreißen zu lassen. Zeit, sich zu fragen, warum er verärgert war – und wann sie den Verstand verloren hatte.
Sie würde ihn nicht aufhalten. Sie wollte ihn, wollte Sex.
Dann presste er seinen Mund auf ihren – heiß, fordernd, voller Wut und so beharrlich, als fürchtete er immer noch, sie könne ihn zurückweisen.
Sie schlang die Arme um ihn und ließ die Hände über seinen Körper gleiten. Über all die Stellen, an die sie lange Zeit immer wieder denken musste, obwohl sie versucht hatte, sie zu vergessen. Über seine Schultern, seinen muskulösen Rücken. Sie spürte das Spiel der Muskeln unter ihren Fingern, als er sie fester an sich zog, und sein Kuss leidenschaftlicher wurde.
Als sie sich schließlich voneinander trennten, waren sie beide atemlos. Charlotte legte den Kopf an die warme Vertiefung zwischen seinem Nacken und seiner Schulter, die wie geschaffen dafür schien, und sog seinen Duft ein. Ihr Puls raste, und sie spürte die Erregung in der Mitte ihres Körpers. Mehr als Erregung: Verlangen, Begierde, pure Lust.
Er schob eine Hand in ihr Haar und drückte ihren Kopf an sich. „Ich glaube nicht, dass ich es noch bis nach oben schaffe.“
„Nein, sicher nicht“, stimmte sie schwer atmend zu. „Da ist nur noch eins …“
„Du änderst doch jetzt nicht deine Meinung?“
„Nein. Zumindest habe ich es nicht vor.“ Wahrscheinlich könnte sie es auch gar nicht. Sie wäre vielleicht in der Lage, der süßen Begierde ihres Körpers zu widerstehen. Sie würde vielleicht auch die Stärke aufbringen, den Freuden zu widerstehen, die sein Körper versprach. Aber sein Duft … Wie war es möglich, dass sie nach nur einer Nacht seinem Duft nicht widerstehen konnte? „Aber ich muss sicher sein, dass es keine Missverständnisse zwischen uns gibt. Dass es … wie das letzte Mal ist. Keine Erwartungen.“
„Was meinst du damit?“
Sie sah ihm in die Augen.
Er blickte auf sie hinab, hochmütig wie ein König, der sich mit einer Majestätsbeleidigung konfrontiert sah.
Seine Arroganz ärgerte sie dieses Mal nicht. Sie wollte sogar über sein Gesicht streichen, um die Anspannung zu lösen. „Dasselbe, was du damit vor fünf Monaten gemeint hast.“
„Seitdem ist aber alles anders.“ Er nahm die Hand aus ihrem Haar und legte sie an ihren Bauch. „Du bekommst ein Kind von mir. Deshalb habe ich das Recht, ein paar Dinge von dir zu erwarten. So wie du gewisse Dinge von mir erwarten kannst.“
„Dass du mich heiratest, meinst du.“ Sie wich zurück, doch er hielt sie fest. „Du definierst unsere Beziehung über das Baby.“
„ Natürlich ändert sich durch das Kind alles.“
„Und wenn es nicht deins wäre?“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Wenn du versuchst,mir zu sagen, dass ich nicht der Vater bin …“
„Nein.“ Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm eigentlich sagen wollte.
„Gut. Denn ich hätte es nicht geglaubt. Verdammt, Charlie.“ Seine Worte waren barsch, doch seine Stimme klang sanft. Er seufzte. „Warum musst du nur so kompliziert sein?“ Er drückte ihren Kopf wieder an seine Schulter.
Sie ließ ihn gewähren, denn das war genau der Platz, wo sie sein wollte. „Ich vermute, du bist nicht so kompliziert?“
„Ich bin ganz unkompliziert“, versicherte er ihr und streichelte über ihr Haar.
Sie hätte fast gelacht. Unkompliziert? Rafe war der komplizierteste Mann, den sie je kennengelernt hatte.
Er strich ihre Haare zurück und küsste sie zärtlich hinters Ohr. „Ich bin schließlich ein Mann, und Männer sind ziemlich einfache Wesen. Unsere Einfachheit grenzt manchmal schon an Einfältigkeit. So wie jetzt. Ich kann
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