Collection Baccara Band 0305
lief regelrecht die Zeit davon. Dieser Zustand war einfach unhaltbar. Es war nicht fair, dich und Abby noch länger im Unklaren zu lassen.“
„Dir selbst gegenüber auch nicht.“
Mona war wirklich eine kluge und schöne Frau. Doch auch in ihrem maßgeschneiderten Businesskostüm und mit dem perfekt gestylten Haar konnte sie sich in seinen Augen nicht mit Abby messen.
Wieder erklang der leise Signalton. Cade sprang auf.
„Entschuldige mich bitte für einen Moment.“
Als er in die Lobby kam, sah er sich Abby gegenüber. Fast meinte er, die Zeit müsse stehen bleiben.
Sie sah hinreißend aus, keineswegs nicht am Boden zerstört. Ihre Haut hatte einen goldenen Schimmer, das blonde Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schultern. Sie trug ein knielanges hellblaues Sommerkleid, in dem sie wie ein junges Mädchen wirkte.
„Tut mir leid, wenn ich störe.“ Sie warf einen bedeutungsvollen Blick Richtung Mona. „Ich wollte nur rasch meinen Schreibtisch leer räumen.“
„Du störst überhaupt nicht“, sagte Cade, weil ihm nichts Besseres einfiel. Aber sie hatte ihm bereits den Rücken zugekehrt und beugte sich über ihren Schreibtisch.
Unschlüssig kehrte er zu Mona zurück.
Diese stand sofort auf. „Ich gehe jetzt besser. Rede mit ihr. Sorry, ich konnte ja nicht ahnen, dass sie …“
„Es ist nicht deine Schuld“, unterbrach er sie. „Ich bin ganz allein für den Schlamassel verantwortlich.“
„Vergiss bitte nicht, die Verträge zu unterzeichnen“, erinnerte Mona ihn. „Das Kleid lasse ich später abholen. Es wäre wohl keine besonders gute Idee, jetzt damit durchs Büro zu spazieren.“
Ein warmherziges Lächeln umspielte seine Lippen. „Du wirst deinen zukünftigen Mann sehr glücklich machen.“
Sie nickte ihm noch einmal kurz zu, dann überließ sie ihn im wahrsten Sinn des Wortes seinem Schicksal.
Er ging zur Tür und beobachtete betroffen, wie Abby eine Schachtel mit Fotos aus der untersten Schreibtischschublade nahm. Vermutlich enthielt sie einen kostbaren Schatz: Fotos ihrer Mutter.
„Würdest du bitte mal einen Augenblick hereinkommen?“, bat er.
Sie drehte sich um, die Schachtel an die Brust gepresst. „Es ist alles gesagt, glaube ich. Nicht nötig, die Sache totzudiskutieren.“
„Ich weiß, ich habe es eigentlich nicht verdient. Hast du trotzdem eine Minute für mich?“
Abby verdrehte ungeduldig die Augen. „Na gut, eine Minute.“
Er trat einen Schritt beiseite, um sie vorbeizulassen. Ohne einleitende Worte kam er sofort auf den Punkt. „Du hast gesagt, dass du mich liebst.“
„Ja, das habe ich.“
„Und, ist das jetzt Geschichte?“ Er sah sie fragend an.
„Nein, ist es nicht“, gab sie unwillig zu. „Gefühle haben schließlich keinen Schalter, den man einfach umlegen kann. Wolltest du deshalb mit mir reden? Um zu erfahren, ob ich dich noch liebe, damit du dein Ego aufpeppen kannst? Hat dir Monas Besuch nicht gereicht?“
Cade machte einen Schritt auf sie zu, obwohl er wusste, dass das im Moment nicht klug war. „Abby, ich muss dir sagen …“
Verdammt, schon wieder dieser Signalton. Wer zum Teufel war denn das jetzt?
„Geh lieber nach vorn und schau nach. Du hast keine Sekretärin mehr, die das für dich erledigt“, erinnerte Abby ihn bissig.
Gereizt marschierte er in die Lobby, fest entschlossen, den unwillkommenen Besucher sofort abzuwimmeln.
Eine junge Frau streckte ihm strahlend einen Aktenordner entgegen. „Hi. Ich bin Kelly Armstrong von der Zeitarbeitsfirma.“
Ganz schlechtes Timing. Hätte sie nicht fünf Minuten später kommen können?
Er deutete unwirsch Richtung Schreibtisch. „Setzen Sie sich bitte. Ich bin gleich zurück.“
Als er sich umdrehte, um in sein Büro zu gehen, stürmte Abby an ihm vorbei zum Ausgang.
„Entschuldigung, störe ich?“, ließ Kelly sich vernehmen.
Cade warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Ja, das tun Sie. Keine Sorge, Sie werden für den heutigen Tag entlohnt, aber lassen Sie sich bitte vor morgen früh nicht wieder hier blicken, ja?“
Mit geröteten Wangen sprang Kelly auf. „Selbstverständlich.“
Nachdem auch sie gegangen war, suchte Cade Zuflucht in seinem Büro und schloss energisch die Tür hinter sich. Er hatte wirklich genug für heute.
Plötzlich stutzte er. Die Vertragsunterlagen lagen wild verstreut über den ganzen Schreibtisch verteilt.
Das konnte nur Abby gewesen sein. Und sie hatte auch nicht versäumt, ihm einen letzten Gruß zu hinterlassen: die Perlenkette seiner
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