Collection Baccara Band 0305
Abschlussfeier der Highschool wollte Jack auf keinen Fall versäumen.
Er dachte an Maggie, seine geschiedene Frau, die er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie war aus seinem Leben verschwunden, weil sie es nicht ertragen hatte, dass er Polizist war.
Und ehrlich gesagt … im Moment fand er seinen Job auch nicht allzu prickelnd.
Oh bitte! Er wollte Ben wiedersehen. Und Maggie. Also, Jack, entscheide dich. Du hast noch achtzehn Sekunden und nur einen Versuch.
Wozu rieten die Sprengstoffexperten? Weiß, durchtrennt immer den weißen Draht. Er setzte die Zange an.
Doch Jack musste an Maggies blaue Augen denken. Es gab keine Regel ohne Ausnahmen. Und vielleicht sollte er sich heute lieber auf sein Gefühl verlassen. Er hielt den Atem an – und schnitt den blauen Draht durch.
1. KAPITEL
Als Jack aus dem weißen Minivan stieg, blickte er sich neugierig um. In Whistlers Bend – Maggies Heimatort – schien sich nicht viel verändert zu haben. Das kleine Städtchen sah noch immer so aus, als sei es die Kulisse für einen Western.
Genau wie die Landschaft in Montana, die sich heute von ihrer schönsten Seite zeigte. Bei strahlendem Sonnenschein hatte Jack mit seinen Eltern den Yellowstone River überquert, dann waren sie durch eine grandiose Gebirgswelt gefahren, bevor sie schließlich das sanftere Hügelland rund um Whistlers Bend erreicht hatten.
Ja, Montana war eine Reise wert, und die Begeisterung seiner Eltern fand kein Ende. Das freute Jack – aber war es wirklich eine gute Idee gewesen, den beiden eine Digitalkamera zu schenken? Alle paar Meter hatten sie ihn gebeten anzuhalten, damit sie irgendeine Bergspitze fotografieren konnten oder eine Kiefer, einen Bach und bestimmt jedes Tier, das sich am Wegrand blicken ließ. So waren sie heute nur im Schneckentempo vorangekommen.
„Oh, was für ein entzückender Ort“, schwärmte seine Mutter. Sie ließ sich vom Beifahrersitz gleiten und deutete zum Marktplatz. „All diese niedlichen Geschäfte! Seht mal … da vorn ist das Diner Purple Sage , von dem Maggies Vater erzählt hat. Und es gibt sogar einen echten Saloon mit Schwingtüren und Neonreklame in den Fenstern. Da fühlt man sich doch gleich an den Film Der Pferdeflüsterer erinnert, nicht wahr, Edward?“, fragte sie, als ihr Mann neben sie trat.
„Ja. Oder an John Wayne.“ Er grinste. „Wir könnten uns Cowboyhüte kaufen, und dann lassen wir uns mit einem Büffel fotografieren.“
„Oh ja!“, stimmte Gerti ihm begeistert zu. „Und die Fotos schicken wir als Postkarte an all unsere Freunde und Verwandten.“
Jack verdrehte die Augen. Willkommen zur neuen Dawsons Wild-West-Show! Sollte das etwa zehn Tage lang so weitergehen? Schon die Vorstellung, einen Cowboyhut aufzusetzen, ließ ihn schaudern.
Sein Vater blickte ihn an. „Ich verstehe gar nicht, warum du während der letzten zehn Jahre kein einziges Mal hier warst, Junge. Whistlers Bend ist doch fantastisch.“
„Wenn man die Einöde mag“, brummelte Jack. „Mir gefällt es in der Großstadt besser.“
Ja, das stimmte. Es war jedoch nicht der Grund dafür, dass er jahrelang einen großen Bogen um Montana gemacht hatte. So schrecklich fand er es hier nun auch wieder nicht. Die Gegend hatte ihren Reiz, und sein Sohn lebte hier. Nach der Scheidung hatte er Ben ja auch alle paar Wochen besucht. Drei Jahre lang, um genau zu sein.
Aber dann war Jack klar geworden, dass er es nie schaffen würde, Maggie aus seinem Herzen zu verbannen, solange er sie immer wieder sah.
Also hatte er beschlossen, jedes weitere Treffen mit ihr zu vermeiden. Er hatte Ben regelmäßig per Flugzeug nach Chicago kommen lassen, und diese Taktik hatte geholfen. Inzwischen ließ Maggie ihn kalt; er hegte weder zärtliche noch lustvolle Gefühle für sie.
Dachte Jack jedenfalls. Bis zu diesem Moment …
„Da ist Maggie!“, rief seine Mutter. „Da … rechts vom Marktplatz. Sie überquert gerade die Straße.“
Mit einem Mal pochte sein Herz schneller, und Jack spürte ein Flattern im Bauch, während er seine Exfrau betrachtete, die jetzt den Gehweg entlangging.
Sie sah gut aus. Nein, besser als gut. Sie war eine sehr attraktive Frau. Und Jack konnte es nicht leugnen: Maggie Moran – ehemals Dawson – zog ihn noch immer spielend in ihren Bann.
Wie gemein! Er hatte sich größte Mühe gegeben, sie zu vergessen, doch schon ihr Anblick weckte sein Verlangen. Würde er denn nie von dieser Frau loskommen?
Sie ging beschwingt an der Boutique „Pretty in
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