Collection Baccara Band 0305
Dixie strahlte ihn an. „Alle Mütter von Whistlers Bend sind dir sehr dankbar dafür, dass ihr die Party veranstaltet. Bei euch sind die Kids unter Kontrolle, es gibt kein Besäufnis, keine Jugendlichen, die sinnlos mit ihrem Auto durch die Gegend rasen. Womöglich betrunken …“
„Das wollte ich verhindern“, erklärte Jack. „Ich habe mir Gedanken gemacht, nachdem Lydia Winter mir neulich ihre Sorgen geschildert hatte. Ihr Sohn Barry kommt auch, also kann sie ganz beruhigt sein.“
„Da wir gerade von Sorgen sprechen …“ Maggie wies mit dem Kinn auf die Schwingtür, die in die Küche führte. „Wie ich hörte, hast du eine neue Kollegin?“
Dixie zog die Augenbrauen hoch. „ Aha . Jetzt kommen wir zum wahren Grund eures Besuches. Ja. Wir haben eine neue Küchengehilfin, die mit eurem Sohn befreundet ist.“
„Wie eng befreundet?“, fragte Jack.
„Keine Ahnung. Angel ist fleißig und ausgesprochen freundlich. Mehr weiß ich nicht über sie.“
„Das glaube ich dir nicht“, widersprach Maggie.
„Ich halte mich da raus.“ Dixie grinste. „Und diesmal wirklich.“
Eine Dame trat an den Tisch. Sie schien Mitte fünfzig zu sein, hatte honigblondes Haar und lächelte … doch ihre Augen wirkten traurig, als sie Maggie ansprach. „Darf ich Sie kurz stören? Ich bin Irene. Die Tanzpartnerin und … Freundin Ihres Vaters.“
Sie reichte Maggie einen Umschlag. „Würden Sie den bitte Henry geben? Ich dachte, es könnte leichter für ihn sein, wenn er den Brief aus Ihren Händen erhält, statt ihn mit der Post zu bekommen.“
„Ja, ich …“ Maggie schien zu überlegen. „Ich tue Ihnen gern einen Gefallen, Irene. Und es freut mich, dass wir uns endlich einmal kennenlernen. Doch warum geben Sie Henry den Brief nicht selbst?“
Irene presste die Lippen zusammen, und jetzt wirkte sie noch trauriger. „Das kann ich nicht … weil ich Henry nicht mehr sehen werde.“
Jack trank einen Schluck Kaffee. Ist ja zum Verzweifeln hier, dachte er. Gibt’s in Whistlers Bend denn nur Probleme? Gestohlene Rinder. Streitlustige Rancher. Seine Exfrau. Und jetzt kam auch noch Irene mit einem Abschiedsbrief an Henry.
Irene wandte sich zum Gehen. Da blickte Maggie ihn an, und ihre Lippen formten lautlos „Tu etwas.“
„Was denn?“, fragte Jack auf die gleiche Weise zurück. Er schaffte es doch nicht mal, seine eigene Beziehung zu klären, und jetzt sollte er sich um Henrys kümmern? Na, der Versuch würde garantiert in die Hose gehen. Er räusperte sich. „Möchten Sie sich nicht zu uns setzen, Irene?“
„Nein, ich muss weiter.“ Irene sah ihn an. „Einkaufen und …“
„Ach, für eine Tasse Kaffee bleibt Ihnen sicherlich Zeit“, meinte Jack beharrlich.
Maggie klopfte neben sich auf die Bank.
„Na gut.“ Irene nahm Platz, und Maggie wandte sich ihr lächelnd zu. „Mein Vater scherzt gern, und wenn er Sie mit irgendeiner Bemerkung gekränkt hat, ist ihm das vermutlich gar nicht bewusst. Sie sollten einfach mit ihm reden.“
Dixie brachte den Orangensaft und eine Tasse Kaffee.
„Nein, darum geht es nicht.“ Irene seufzte tief. „Henry ist ein wundervoller Mann. Aber das wissen Sie ja. Meine Tochter ist es, die mir zu diesem Schritt geraten hat. Sie glaubt, die Beziehung mit Henry würde mir schaden. Er ist zehn Jahre älter als ich, herzkrank und …“
Sie stieß die Luft aus. „Ach was! Ich will Ihnen nichts vormachen. Meine Tochter lehnt Henry ab, weil sie nicht will, dass es einen neuen Mann in meinem Leben gibt. Und mein Schwiegersohn unterstützt sie darin. Mein George war ein fantastischer Ehemann und Vater, und die Kinder haben beschlossen, dass ich mit den schönen Erinnerungen zufrieden sein soll.“
Dixie stützte die linke Hand in die Hüfte, während sie mit der rechten die Kaffeekanne hielt. Und sie hatte Irene aufmerksam zugehört. „Wie alt sind diese Kinder?“
„Ende zwanzig.“
„Also …“ Dixie setzte sich neben Jack, die Kanne stellte sie auf den Tisch, dann sah sie Irene an. „Wenn man um die dreißig ist, denkt man, Fünfzig- oder Sechzigjährige stünden schon mit einem Fuß im Grab. Ihre Kinder begreifen nicht, dass Sie noch Jahrzehnte vor sich haben. Und diese vielen Jahre möchten Sie doch genießen, oder?“
„Äh … ja.“ Irene nickte traurig.
„Schön“, fuhr Dixie fort. „Denn mit Henry können Sie noch viel erleben. Der Mann ist nicht nur lustig, sondern topfit.“ Sie kicherte. „Und Erinnerungen wärmen eine Frau nicht in den kalten
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