Collection Baccara Band 0305
nicht geschlafen. Du musst ja hundemüde sein.“
„Stimmt. Ich bin müde … ich leg mich ins Bett. Und heute Abend fahre ich in die Stadt. So eine Neuigkeit möchte ich Dixie lieber persönlich überbringen. Wir sollten auch eine Verlobungsparty planen.“
Und einen Grabstein für die Sky Notch anfertigen lassen.
Maggie küsste ihren Dad, tätschelte Irenes Hand, dann verließ sie eilig die Küche.
Jack folgte ihr die Treppe hinauf. „Du musst deinen Vater verstehen.“
„Tu ich ja.“ Sie stürmte in ihr Zimmer und drehte sich zu Jack um, der in der offenen Tür stehen blieb. „Trotzdem ist es ein Schock für mich.“
„Ja, das glaube ich. Doch irgendwie hat Henry auch recht – es ist für alle eine gute Lösung. Irene hat ihre Familie für ihn aufgegeben, dafür tut Henry ihr den Gefallen, in die Stadt zu ziehen. Und schon sind die beiden glücklich. Man muss bereit sein, Kompromisse einzugehen. Und solltest du schwanger sein, wäre es besser …“
„Ach! Du freust dich wohl über die Entscheidung meines Vaters. Du Verräter!“ Maggie zeigte mit dem Finger zum Flur. „Raus aus meinem Zimmer!“
„Ich bin ja gar nicht drin“, konterte Jack. „Und nein, ich freue mich nicht. Doch nüchtern betrachtet hat Henry absolut recht. Wenn ihr die Ranch verkauft …“
„Oh, hör auf!“ Maggie schüttelte den Kopf. „Ich möchte jetzt nicht diskutieren.“
„Verstehe. Du bist müde.“ Jack lächelte verführerisch. „Ich bringe dich ins Bett. Da können wir in Ruhe über uns reden.“
„Nein. Tut mir leid. Dafür bin ich jetzt zu genervt. Ich muss mir Gedanken machen, wie ich die Sky Notch behalten kann.“
„Und was ist mit uns beiden? Wie Henry sagte, wir hätten es leichter, eine gemeinsame Zukunft zu planen, wenn ihr die Ranch verkauft. Du musst auch mal die guten Seiten betrachten. Du hättest mehr Freizeit, könntest mich besuchen kommen, müsstest nicht mehr so hart arbeiten.“
„Ich habe mich nie über die Arbeit beschwert“, fauchte Maggie ihn an. „Und ich will die Ranch nicht aufgeben. Sie ist mir wichtig. Verstanden?“
„Okay, okay.“ Jack trat einen Schritt zurück. „Doch würdest du wenigstens mal überlegen, ob du in die Stadt ziehen könntest, bevor du es völlig ausschließt?“
„Ja. Genau wie du dir vorstellen kannst, nicht mehr Polizist zu sein und aus Chicago wegzuziehen. Und jetzt lass mich bitte allein.“ Maggie schloss die Tür.
Wieso verstand Jack sie nicht? Warum begriff er nicht, was ihr diese Ranch bedeutete?
Maggie duschte, dann schlüpfte sie in ihr Nachthemd. Sie brauchte Schlaf. Und heute Abend würde sie weiter nach Andy suchen.
Es gab nämlich eine Möglichkeit, wie sie die Ranch behalten konnte: Sie musste ihrem Vater die Sky Notch abkaufen. Dafür benötigte sie einen Kredit von der Bank. Und die Bank lieh ihr keinen Cent, bevor sie Andy wiederhatte und die Kälber und einen Geschäftsplan präsentieren konnte.
Verflixt! Nun kam richtig Arbeit auf sie zu.
Außerdem wusste sie noch immer nicht, wer ihre Tiere von der Weide holte. Und sie musste denjenigen stoppen, bevor sie ruiniert war.
Maggie blickte aus dem Fenster auf die grünen Wiesen, die Berge im Hintergrund. Fast hätte sie geschluchzt. Sie konnte all dies nicht aufgeben. Sie wollte ihre Heimat nicht verlassen, die Ranch, die sie liebte. Butterfly, Cisco und die anderen Pferde, für die sie viele Jahre gesorgt hatte. Die Ranch war auch deren Zuhause.
Irgendwie musste es ihr gelingen, die Sky Notch zu retten. Nicht für Henry oder Ben, die beiden würden bald woanders leben. Doch Maggie wünschte sich sehnlichst, sie könnte für immer hierbleiben.
Es war schon dunkel, als Maggie vor dem Cut Loose parkte, dem Saloon in Whistlers Bend. In den Fenstern strahlte die Neonreklame für Budweiser, und Countrymusic klang bis auf die Straße.
Maggie kam selten her, entsprechend unsicher fühlte sie sich.
Eigentlich hätte sie ja mit der gesamten Familie nach Billings fahren sollen, um dort in einem schönen Restaurant die Verlobung zu feiern. Sie hatte sich jedoch wegen Kopfschmerzen entschuldigt – was durchaus der Wahrheit entsprach. Obwohl sie sich für ihren Vater freute, mochte sie nicht feiern, bevor sie es geschafft hatte, die Zukunft der Ranch zu sichern. Und dafür musste sie Andy finden.
Doch wo? Sie brauchte Informationen. Irgendeinen Hinweis. Sonst kam sie nicht weiter. Und im Saloon wurde viel geredet. Da könnte ihr jemand einen Tipp geben. Wieso nicht? Einen Versuch
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