Collection Baccara Band 0311
„Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich es nicht. Sie haben mir eine Woche Zeit gegeben.“
„Scheint so, als hätten Sie wichtige Entscheidungen zu treffen“, schaltete sich einer der Gäste ein.
Alle am Tisch schwiegen, und Cinnamon sah diesen Moment als perfekte Möglichkeit, um zu gehen. „Ich glaube, ich mache einen Strandspaziergang und denke etwas nach. Ich hoffe, ich sehe Sie alle später.“ Rasch nahm sie ihren Teller und flüchtete in die Küche.
10. KAPITEL
Unruhig stand Nick in der Nähe der Bühne des Rathauses und lockerte seine Krawatte. Er hasste Bälle – und besonders diesen. An den Wänden waren bunte Herzen und große Banner mit Valentinsgrüßen angebracht worden. Alles war kitschig und grell, und das traf in weiten Teilen auch auf die Outfits der Gäste zu.
Alle Bewohner der Stadt waren heute hier. Unter ihnen befand sich ein Fotograf der lokalen Zeitung, der alles mit seiner Kamera festhielt. Und natürlich waren auch die obligatorischen Touristen da.
Einige Gäste waren sehr chic gekleidet. Vor allem Cinnamon stach heraus. Sie trug ein kurzes rotes Kleid, das ihre femininen Kurven betonte, und hochhackige Schuhe. Ihre Aufmachung machte es ihm schwer, sie zu ignorieren. Die letzten drei Tage war ihm das gut gelungen, aber heute musste er wieder unaufhörlich an sie denken.
Nachdem Abby ihre Ehrenurkunde erhalten hatte, beobachtete er, wie Cinnamon auf seine Nichte zuging. Er hingegen nutzte die Pause, um sich auf die Toilette zu verdrücken.
Als er zurückkam, war Cinnamon in der Menge verschwunden. Sogleich ertappte er sich dabei, wie er angestrengt nach ihr suchte. Drei Tage ohne sie hatten nicht geholfen. Sein Verlangen nach ihr war nur noch weiter gewachsen. Aus den Augen, aus dem Sinn bestätigte sich hier nicht.
Von ihren Jobangeboten hatte er gehört. Jeder wusste davon. Er fragte sich, welche Stelle sie wählen würde. Aber es hatte keinen Sinn, sich weiter über sie Gedanken zu machen. Er beschloss, dass es am besten war, nach Hause zu gehen und eine kalte Dusche zu nehmen. „Ich mache mich auf den Weg“, ließ er seine Schwester wissen.
Entsetzt ergriff sie seinen Arm. „Nein, du kannst jetzt nicht gehen. Du musst erst mit Abby tanzen.“
Nick sah zu seiner Nichte, die sich angeregt mit mehreren Mädchen ihres Alters unterhielt. Ab und zu blickten sie schüchtern zu einer Gruppe von Jungen, die ihnen gegenüber saßen.
„Ich glaube, sie möchte lieber mit jemand anderem tanzen“, brummte er.
Sharon lachte. „Na gut, dann tanz eben mit mir.“
„Das werde ich bestimmt nicht.“ Lächelnd deutete er zu einem Tisch. „Andy Jessup beobachtet dich die ganze Zeit. Bestimmt will er lieber mit dir tanzen.“
„Meinst du?“ Seine Schwester errötete.
„Läuft da etwas zwischen euch?“
„Das nicht gerade, aber ich hätte nichts dagegen. Schau mal, da ist Liz.“
Nach kurzem Suchen entdeckte Nick sie in der Nähe der Bühne, wo sie mit zwei bemitleidenswerten Touristen flirtete.
„Sie wird dich heute Abend bestimmt nicht belästigten“, meinte Sharon.
Erleichtert seufzte er auf. „Wie angenehm. Wenigstens ist Andy nicht so dreist wie seine Schwester.“
Nervös strich Sharon sich durchs Haar. „Ich werde mir ein Glas Punsch holen und mich zu Andy setzen. Drück mir die Daumen.“
Nick schüttelte verwundert den Kopf. Niemals hätte er gedacht, dass etwas zwischen Sharon und Andy lief.
Als er sich umdrehen und zum Ausgang gehen wollte, sah er dort plötzlich Cinnamon stehen. Sofort wurde ihm ganz warm. Sie unterhielt sich mit ihren neuen Freundinnen und lächelte ihm zu. Er würde an ihnen vorbeigehen müssen, um den Saal zu verlassen. Und das gefiel ihm gar nicht.
Seufzend steckte er die Hände in die Taschen und ging los. Und wie auf Kommando verschwanden die Frauen plötzlich in der Menge – bis auf Cinnamon.
„Hallo“, meinte sie lächelnd, als er vor ihr stand. „Ich wollte dich vorhin schon begrüßen, aber plötzlich warst du weg.“
„Ich war auf der Toilette.“ Er zuckte mit den Schultern. „Schönes Kleid.“
„Danke“, entgegnete sie mit leuchtenden Augen. „Du siehst heute auch sehr chic aus.“
„Nur bei besonderen Anlässen trage ich einen Anzug. Heute habe ich ihn extra für Abby angezogen.“
„Es war wirklich sehr nett vom Bürgermeister, dass er ihr eine Urkunde überreicht hat.“
„Ja.“ Am liebsten wäre er jetzt gegangen, aber irgendwie kam er nicht von Cinnamon weg. „Gestern hat mich der Anwalt
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