Collection Baccara Band 0311
nicht ändern konnte.
Für den Moment hatte er zumindest eine kleine Ablenkung. Hula war vorbeigekommen, und während Kim duschte, tranken Zack und sein Freund ein paar Bier im Garten.
„Und? Freust du dich auf das nächste Kommando?“
Nein. Das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, nein. Aber das konnte er nicht laut sagen. Nicht einmal Hula gegenüber konnte er seine Stimmung gestehen. Zack warf seinem Freund einen flüchtigen Blick zu und zuckte dann mit den Schultern. Er setzte die Bierflasche an, trank einen großen Schluck, dann steckte er die Flasche zwischen die hochgezogenen Knie und umschloss sie mit beiden Händen. „Weißt du schon Genaueres über den nächsten Einsatz?“
„Nichts gehört, Mann.“ Hula grinste und zwinkerte ihm zu. „Sie sagen mir absolut nichts. Du bist der Leiter des Teams, brudda .“
„Richtig.“ Dumme Frage. Verdammt, er wusste genauso gut wie Hula, dass keiner von ihnen etwas über die nächste Order erfahren würde, solange sie sich nicht zum Dienst zurückgemeldet hatten. Meine Güte, selbst sein Verstand funktionierte nicht mehr.
„Was ist also mit Doc Kim?“
„Hmm?“
Hula schüttelte den Kopf und stieß mit seiner Bierflasche gegen Zacks. „Mann, dich hat es aber schwer erwischt.“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
Hula schnaubte. „Ja, natürlich.“
„Halt den Mund, Hula.“
„Ich bin still, sobald ich dir gesagt habe, dass du ein Vollidiot bist.“
Zack blickte seinen Freund finster an, auch wenn er wusste, dass er damit seinen Freund nicht einschüchtern konnte. Hula fürchtete Zacks Zorn seit Jahren nicht mehr, und daran würde sich jetzt ganz bestimmt nichts ändern.
„Verdammt, Shooter“, sagte der Mann ruhig. „Sie ist eine tolle Frau.“
„Meinst du, das wüsste ich nicht?“
„Wenn du sie also liebst, dann sag es ihr.“
„Niemand hat etwas von Liebe gesagt“, entgegnete Zack angespannt. Seit Tagen ging ihm dieses Wort durch den Kopf, doch das würde er ganz bestimmt nicht Hula gestehen, wenn er es noch nicht einmal bei Kim schaffte. „Außerdem, wer bist du eigentlich? Ein Ratgeber in Liebesdingen?“
„Ja, das bin ich. Frag doch Three Card.“
Stimmte. Im letzten Sommer war Hula derjenige gewesen, der Three Card den letzten Anstoß gegeben hatte, den dieser gebraucht hatte, um sich seine tolle Ehefrau zu angeln. Aber die Situation war anders gewesen. Three Card und Renée hatten eine gemeinsame Vergangenheit. Sie waren schon früher ein Paar gewesen und waren es jetzt wieder.
Zack und Kim hatten keine gemeinsame Vergangenheit. Sie kannten sich gerade einen Monat lang und hatten nichts weiter als eine heiße Affäre.
„Lass mich in Ruhe“, sagte er ruhig.
„Okay.“ Hula lehnte sich zurück in den Schatten, den das alte Haus warf. „Was passiert mit Kim, wenn du wieder im Einsatz bist?“
„Was meinst du?“
Hula zuckte mit den Schultern. „Ich meine, wenn sie noch in Gefahr ist, was wird ihr alter Herr dann tun? Einen anderen SEAL als Bodyguard engagieren?“
Zack wurde flau im Magen. Alles zog sich in ihm zusammen, und er hatte das Gefühl, gleich zu platzen. Einen anderen SEAL? Der Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen. Diese Möglichkeit hatte er nicht in Betracht gezogen. Natürlich würde ihr Vater seine Beziehungen spielen lassen und jemanden bekommen, der Kim beschützte. Natürlich würde ein anderer Mann für dieses Haus abgestellt werden.
Für Kim.
Er umklammerte krampfhaft die Bierflasche, bis seine Finger schmerzten und er das Gefühl hatte, das Glas würde gleich zerspringen. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Zeichnete Bilder, die dazu bestimmt waren, ihn zu quälen.
Ein anderer Mann, ein Marineoffizier warf seinen Seesack in dieses Haus, machte es sich hier bequem, schlief in dem kleinen Zimmer, das seins gewesen war, als er hier eintraf. Der Mistkerl würde mit Kim flirten, sie auf ihren langen Spaziergängen am Fluss entlang begleiten. Würde vielleicht mit ihr tauchen gehen oder mit dem Boot rausfahren. Er wäre dann derjenige, der sie abends zuletzt und morgens zuerst sah. Er wäre derjenige, der sich zwischen Kim und die Gefahr stellen würde. Er wäre derjenige, an den Kim sich wenden würde, wenn sie Angst hatte.
Das Herz schlug Zack bis zum Hals.
Er atmete tief ein und hielt die Luft an, bis kleine schwarze Pünktchen vor seinen Augen tanzten und er gezwungen war, weiterzuatmen. Er knirschte mit den Zähnen, kalte Wut stieg in ihm hoch.
Irgendein namenloser,
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