Collection Baccara Band 0311
gesichtsloser Mistkerl würde in dieses Haus einziehen und seinen Platz übernehmen. Den Platz, an den er gehörte. Den einzigen Platz in der ganzen Welt, an dem er sein wollte.
Wie zum Teufel sollte er damit leben?
Hula lachte und erntete dafür einen scharfen, knallharten Blick von Zack. „Oh ja“, sagte der Mann und schüttelte langsam den Kopf. „Wer hat etwas von Liebe gesagt?“
„Halt den Mund“, schnauzte Zack ihn an, stand auf und ging, um sich beim Joggen abzureagieren, während einer seiner besten Kameraden sich vor Lachen ausschüttete.
Kim versuchte, sich zu entspannen, obwohl es nicht einfach war.
Selbst der Spaziergang am Fluss entlang beruhigte ihre Nerven und ihr Gemüt nicht in dem Maße, wie es früher der Fall gewesen war. Wie sollte es auch, wenn Zack neben ihr lief? Wie sollte sie sich entspannen, wenn der Mann, den sie liebte, in ein paar Tagen aus ihrem Leben verschwinden würde?
Sie musste darüber sprechen, musste über ihre Gefühle reden, über die Leere, die sich in ihr ausbreitete, wenn sie daran dachte, dass Zack sie schon bald verlassen würde. Aber es gab niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte. Sie hatte nie viele Freundinnen gehabt. Und sie konnte auch mit ihren Brüdern nicht über dieses Thema sprechen, und ihre Cousins … nun, sie war sich nicht sicher, dass die sie verstehen würden. Ohnehin wollte der introvertierte Teil in ihr dies alles für sich behalten, trotz des Bedürfnisses zu reden.
Vom Fluss wehte eine frische Brise zu ihr herüber und berührte sie wie mit eisigen Fingern, die aber längst nicht so kalt waren wie die Hand, die sich um ihr Herz legte. Es war eine sternenklare Neumondnacht, das Wasser schimmerte schwarz. Dunkel. Einsam. Leer. Wie ihr Herz.
Sie schob die Hände tiefer in ihre Taschen und hielt das Gesicht in den Wind. So hatte sie zumindest eine Entschuldigung, wenn ihre Augen tränten.
Neben ihr seufzte Zack. Er griff nach ihrem Arm und drehte sie zu sich um. Er starrte sie an, und sie sah Bedauern in seinen Augen schimmern. Ein stechender Schmerz durchbohrte ihr Herz, doch Kim versuchte, es ihm nicht zu zeigen.
„Ich muss mich in drei Tagen am Stützpunkt melden. Von dort aus werde ich dann aufs Schiff gehen und mit dem Team auslaufen“, sagte er nervös. Sie war so überrascht, dass sie getaumelt wäre, wenn er sie nicht festgehalten hätte.
Nicht, dass sie nicht gewusst hätte, dass er gehen würde. Seit Tagen konnte sie an nichts anderes denken. Dennoch, keiner von ihnen hatte bisher darüber gesprochen. Als wäre es eine unausgesprochene Abmachung gewesen, hatten sie jedes Gespräch über die bevorstehende Trennung vermieden.
Jetzt, da es ausgesprochen war und wie eine unbezwingbare Mauer zwischen ihnen stand, wappnete Kim sich. „Ich weiß.“
Er wandte den Blick von ihr ab und starrte auf den Fluss, der so schnell an ihnen vorbeirauschte, wie die Tage verflogen waren. „Ich weiß nicht, wohin ich geschickt werde“, sagte er. Seine Stimme verlor sich fast im Brausen des Wassers. „Aber ich weiß, dass es gut für mich ist zu gehen.“
„Was?“
Er sah sie wieder an, und entweder sah er das Funkeln in ihren Augen nicht, oder er wollte es nicht sehen. „Ja, wirklich. Ein SEAL sollte sich nicht binden, Doc. Er sollte keine Menschen zurücklassen, die … ihn gern haben.“
„Ist das so?“
„Ja, so ist es.“
„Und was ist mit Three Card? Ist er nicht verheiratet?“
„Ja, aber …“
„Und dein Vater war auch ein SEAL, oder?“
„Stimmt“, sagte er und trat von einem Fuß auf den anderen, wie ein Boxer, der versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
„Im Grunde sagst du also gerade, dass es für dich besser ist, wenn es niemanden gibt, der dich gern hat.“
„Hör zu, Kim.“ Er legte die Hände um ihre Oberarme, zog sie auf die Zehenspitzen und begegnete ihrem Blick. Schroff fuhr er fort: „Ich hatte hier einen Einsatz. Von Anfang an war klar, dass er einen Monat dauern würde. Nicht länger. Ich sollte nichts weiter sein als dein Bodyguard.“
Die Hitze seiner Hände drang durch ihre Jacke hindurch in ihren Körper und vertrieb die Eiseskälte, die sie seit Tagen verspürte. „Und ist es dabei geblieben?“
Er ließ sie so abrupt los, dass sie zurückstolperte. „Darum geht es nicht.“
„Doch, genau darum geht es!“ Ihre Stimme traf ihn wie ein Peitschenschlag. Er zuckte zusammen, und sie freute sich darüber. „Liebst du mich?“
„ Was ?“ Er schwenkte den Kopf und starrte sie an,
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