Collection Baccara Band 0311
besonders oft tollen Sex gehabt. Und so, wie ihr beide euch angesehen habt, kann vielleicht mehr daraus werden. Das Risiko einzugehen, könnte sich lohnen.“
Hatte Addison vielleicht recht? Vielleicht waren das tatsächlich alles nur Ausreden, und sie war selbst ihr größter Feind, wenn es darum ging, einen Mann fürs Leben zu finden. Nach einem Moment schüttelte Emma den Kopf. „Nathan sieht die Ehe als eine Art geschäftliches Arrangement an. Ich will einen Mann heiraten, den ich liebe und der meine Liebe erwidert. Ich will ein Happy End, wie im Märchen. Was ist daran verkehrt?“
„In Märchen werden Frauen gerettet“, gab Addison zu bedenken. „So wie Aschenputtel, Schneewittchen, Rapunzel, Dornröschen. Aber du willst deinem Vater doch beweisen, dass du selbst für dich sorgen kannst, oder?“
„Noch ein Grund mehr, mich nicht auf Nathan einzulassen. Genau wie mein Vater denkt er, dass ich ihn brauche, um zurechtzukommen.“ Sie schnaubte. „Und das ist nicht der Fall.“
Wie angekündigt schickte Nathan am folgenden Morgen einen Installateur zum Loft, der Emmas Badezimmer inspizierte.
„Kein Wunder, dass Sie Probleme bekommen haben. Ich habe noch nie einen solchen Pfusch gesehen.“
„Aber Sie können es in Ordnung bringen?“
„Sicher. Doch zuerst muss der giftige Schimmel beseitigt werden“, erklärte der Mann. „Damit ist nicht zu scherzen. Er kann Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen auslösen, die Schleimhäute reizen und die Lunge schädigen. Bis wir das Problem gelöst haben, sollten Sie die Wohnung ihrer Gesundheit zuliebe besser räumen.“
Sein Rat ärgerte sie. War sie wirklich in Gefahr, oder sagte er das nur, weil Nathan ihn dazu aufgefordert hatte? „Für wie lange?“
„Lassen Sie mich ein paar Anrufe erledigen.“
Während der Handwerker telefonierte, zog sich Emma in das kleine Arbeitszimmer zurück. Sie hatte weder Zeit noch Energie übrig, um darüber zu debattieren, ob sie in ihrem Loft bleiben konnte oder nicht. Gestern Abend hatte sie ihren Warenbestand durchgesehen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Geld sie von ihrem Konto abheben musste, um genug Schmuckstücke für die Ausstellung herstellen zu können. Sie nahm den Skizzenblock und ging ihre letzten Entwürfe durch. Jetzt wurde ihr klar, wie sie noch zu verbessern waren. Sie nahm einen Bleistift, um neue Skizzen zu erstellen.
Kurze Zeit später kam der Installateur zu ihr. „Mit zehn Tagen müssen Sie rechnen, bis der Schimmel beseitigt ist. Also ich kann Ihnen nur dazu raten, solange auszuziehen.“
Emma brachte den Handwerker zur Tür und kehrte ins Arbeitszimmer zurück. Alle ihre Sachen zusammenzupacken und vorübergehend auszuziehen, erschien ihr viel zu kompliziert. Außerdem würde ihr Entschluss, Nathan zu widerstehen, ins Wanken geraten, wenn sie ständig seinem Sex-Appeal ausgesetzt war. Sie nahm wieder ihre Skizzen zur Hand, konnte sich jedoch nicht mehr konzentrieren. Nathans berauschende Küsse gingen ihr nicht aus dem Kopf. Ihre Haut prickelte. Das Blut pulsierte ihr in den Adern. Unruhig rückte sie auf dem Stuhl hin und her.
Bis zur Ausstellung blieben ihr nur drei Wochen Zeit. Sie musste sich ihren Schmuckentwürfen widmen, statt an einen gewissen millionenschweren Geschäftsmann zu denken, der sie in jeder Hinsicht verrückt machte. Erneut zückte sie den Bleistift. Einige Zeit später riss sie das Klingeln des Telefons aus ihrem kreativen Schub. Als sich ihr Anrufbeantworter einschaltete, schaute sie sich all die neuen Kreationen an, die sie entworfen hatte, und lächelte.
Da ihr Magen knurrte, ging sie in die Küche, um die restliche Hühnersuppe aufzuwärmen. Während sie aß, fiel ihr Blick auf die alten Schränke. Trotz aller Unzulänglichkeiten liebte sie das Loft mit den hohen Decken und den Backsteinwänden. Kurz bevor sie eingezogen war, hatte sie die Holzdielen abschleifen lassen. In dem großen Wohnzimmer standen ein bequemes graues Sofa und zwei blaue Sessel. An den weiß verputzten Wänden hingen Landschaftsfotos, die Texas’ Süden zeigten.
Das Telefon klingelte erneut, was sie nicht weiter kümmerte. Sie nahm an, dass Nathan anrief, um sie dazu zu drängen, bei ihm einzuziehen. Er musste akzeptieren, dass sie in ihrem Loft blieb. Sie kehrte zu ihrer Arbeit zurück und verbannte ihn aus ihren Gedanken.
4. KAPITEL
„Wie bitte? Sie weigert sich? Was soll das heißen?“, fuhr Nathan am Handy den Mitarbeiter der Umzugsfirma an, die er
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