Collection Baccara Band 0311
beauftragt hatte. Er war auf dem Weg zu seinem Auto in der Tiefgarage von Case Consolidated Holdings. Vor zwei Tagen hatte ihm der Installateur gesagt, dass es gefährlich für Emma sei, im Loft zu bleiben.
Sie war so stur. Ursprünglich war er davon ausgegangen, dass sie bereits bei ihm eingezogen sein würde, wenn er nach Hause kam. Er versuchte, sich zu beruhigen, als ihm klar wurde, dass er seinen Ärger an der falschen Person ausließ. „Warum essen Sie mit Ihren Männern nicht auf meine Kosten zu Abend, während ich das Problem löse?“
Gut zehn Minuten später klingelte er an der Tür von Emmas Loft. Sie wirkte tatsächlich überrascht, ihn zu sehen.
„Was machst du hier?“, fragte sie dann rebellisch.
Trotz ihrer Unfreundlichkeit elektrisierte ihn ihr Anblick. Sie hatte ihr langes Haar zu einem Pferdeschwanz frisiert und trug eine Jeans sowie einen weiten Pullover, der die goldbraune Haut ihrer Schulter und den violetten Träger ihres BHs erkennen ließ. Nathan wurde bewusst, dass es ihm lieber war, von ihr ein Nein als von jeder anderen Frau ein Ja zu hören. „Ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Mit ihr zu streiten, brachte ihn nicht weiter, er musste seine Taktik ändern. „Zieh dich um. Ich führe dich zum Abendessen aus.“
„Ich habe keine …“
„Zeit. Ja, ich weiß. Aber du musst etwas essen. Und ich bezweifle, dass dein Kühlschrank etwas Genießbares hergibt. Mach eine kleine Pause. Hinterher kannst du dich besser auf deine Arbeit konzentrieren.“
„Damit du mir während des Essens wegen des Umzugs in den Ohren liegst? Nein, danke.“
„Ich verspreche, dass wir nur über Dinge reden, die dich interessieren.“
„Keine Überredungsversuche?“
Nathan hob die rechte Hand zur Andeutung eines Schwurs. „Keine.“
„In Ordnung“, meinte sie ungnädig. „Gib mir ein paar Minuten.“
Während Emma sich im Schlafzimmer umzog, rief er bei der Umzugsfirma an und gab neue Anweisungen. Inzwischen hatte er viel über die anstehenden Veränderungen in seinem Leben nachgedacht. Sein Entschluss, Emma zu heiraten, war eine Notwendigkeit gewesen. Aber mittlerweile hatte er festgestellt, dass das Geschäftliche eigentlich nur Nebensache war. Er wünschte sich Nächte voll ungezügelter Leidenschaft. Doch ihre Sturheit und die lächerliche Abmachung mit ihrem Vater standen dem im Weg.
Bei der Vorstellung, was er alles mit ihr anstellte, wenn sie erst einmal unter seinem Dach wohnte, wurde ihm heiß. Der Whirlpool in seinem Bad war wie geschaffen für lange, romantische Wasserspiele im Kerzenschein. Nathan grinste noch immer, als sie zehn Minuten später aus dem Schlafzimmer spazierte. Ihr leichter Hüftschwung war unglaublich verführerisch. Sie trug jetzt einen knielangen Rock und eine Bluse aus cremefarbener Spitze, die ihre zarte Haut durchschimmern ließ. Ihre braunes Haar hatte sie zu einem lockeren Knoten aufgesteckt.
„Wohin gehen wir?“
„Das ist eine Überraschung.“
Emma gab sich damit zufrieden. Als sie dann im Auto unterwegs waren, schnitt sie ein unverfängliches Gesprächsthema an. „Wie gefällt es dir, mit deinen Brüdern zusammenzuarbeiten?“
„Ich brauche wohl die ganze Nacht, um diese Frage zu beantworten.“
„Wir haben nur den Abend“, erinnerte sie ihn. „Also fängst du besser sofort an.“
„Wir könnten die ganze Nacht miteinander verbringen.“
Sie ließ sich nicht darauf ein, mit ihm zu flirten. „Wie lange arbeitest du schon bei Case Consolidated Holdings?“
„Seit sechs Monaten.“ Nathan wusste, dass es zwei Wege gab, sie von einer Heirat zu überzeugen: Da Sex im Moment nicht infrage kam, entschied er sich dafür, sie besser kennenzulernen, sodass sie Vertrauen zu ihm gewann.
„Was hast du vorher gemacht?“
„Ich war in New York und habe an der Aktienbörse Geld verdient und Auktionen besucht.“
„Hast du dort so viel über Kunst gelernt?“
„Ich hatte einige gute Lehrer. Es gab da eine Frau, die ich getroffen habe, sie liebte Galerien und unterstützte einige Künstler. Sie hatte ein Auge für junge Talente.“
Emma warf ihm einen wissenden Blick zu. „Und du warst einer der jungen talentierten Männer, die sie unterstützt hat?“
„Fragst du, ob wir etwas miteinander hatten? Nein, Madeline war nicht mein Typ“, erklärte Nathan amüsiert. „Wir waren nur gute Freunde.“
„Warum hast du New York verlassen?“
„Weil mein Vater einen Herzinfarkt hatte und sein Arzt ihm geraten hat, kürzerzutreten. Dad bat mich,
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